Bernadotte-Dynastie, Arte, 22.04., 21 Uhr

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  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1068

    Bernadotte-Dynastie, Arte, 22.04., 21 Uhr



    Gruß, Tom
  • Marie_Louise
    Neuer Benutzer
    Soldat
    • 17.04.2009
    • 21

    #2
    Danke für den Tipp, der Videorecorder ist programmiert.

    Vorhin entdeckte ich zufällig einen Werbetrailer für diese Doku und war erfreut darin ein Gemälde Bernadottes sowie Königin Désirées zu entdecken. Es verspricht eine interessante Sendung zu werden
    Après nous le déluge...

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    • DesireeHannover
      Erfahrener Benutzer
      Sergent
      • 10.05.2007
      • 124

      #3
      Leider konnte ich über mein laptop dvbt-arte nur auf französisch bekommen??

      Das was ich raushörte war ja eingentlich nichts Neues. Überrascht war ich, dass der schwedische König ein Französisch mit überaus starkem schwedischen Akzent spricht. Konnte es zu Beginn garnicht als Französisch erkennen. Ich hätte gedacht, das die Familie weiter französisch miteinander spricht, so wie die Windsors auch noch deutsch sprechen.

      Interessant fand ich die Bilder von Pau. War ich noch nie, scheint aber eine Reise wert zu sein.
      "Eine schmucke Uniform und ein schönes Pferd sind wichtiger als ein voller Bauch!"
      Zitat: Laetitia Ramolino

      Kommentar

      • Marie_Louise
        Neuer Benutzer
        Soldat
        • 17.04.2009
        • 21

        #4
        Gerade sehe ich mir meine Aufzeichnung von dieser Sendung an, ein "Geheimnis der schwedischen Monarchie" wird darin wirklich kaum enthüllt

        Nett finde ich allerdings den Anfang der Doku, als sie einige Franzosen auf der Straße nach Bernadotte befragen um zu zeigen, dass er dort noch heute relativ unbekannt ist und als "Verräter" gilt. Wobei ich mich frage, ob die zufällig ausgewählten Passanten z.B. mit dem Namen Moreau oder Murat wohl hätten mehr anfangen können
        Après nous le déluge...

        Kommentar

        • DesireeHannover
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 10.05.2007
          • 124

          #5
          Marie-Loise, das dachte ich mir auch. Murat, vielleicht, aber Moreau, Mancey oder Jourdan? Bestimmt hätte die ebenfalls niemand gekannt. Obwohl Bermandotte, wie auch Murat Ausnahmepersönlichkeiten waren.
          Zuletzt geändert von DesireeHannover; 23.04.2009, 16:57.
          "Eine schmucke Uniform und ein schönes Pferd sind wichtiger als ein voller Bauch!"
          Zitat: Laetitia Ramolino

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          • Tom
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 03.10.2006
            • 1068

            #6
            Bernadotte & Napoleon usw.

            Na ja, ich war auch etwas enttäuscht von der "Doku". Hätte mir mehr Hintergundinfos gewünscht, z.B. woher die Rivalität bzw. das gespannte Verhältnis zu Napoleon kam. Von (der Nichtteilnahme an) Auerstedt und (der Fanfaronade über) Wagram war natürlich im Film nicht die Rede. Bernadotte mit Napoleons Fähigkeiten als Feldherr auf eine Stufe zu stellen, ist geradezu lächerlich (Napoleon über Bernadotte 1813: "Er wird nur piaffieren."). Von der grottenschlechten Marschallsuniform (lange weiße, jeansartig geschnittene Hose, Weste mit blau/schwarz vorgestoßenen Taschen, sackartig hängender Frack) schweige ich lieber, sonst muss ich mich noch übergeben

            Arte, Du hast bessere Dokumacher verdient!

            Tom

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            • HKDW
              Erfahrener Benutzer
              Colonel
              • 02.10.2006
              • 2962

              #7
              Hm - da bin ich aber ganz anderer Meinung, da gibt es doch so einen schönen Bernadotte Thread wo die Lügenmärchen Napoleons über Bernadotte bei Auerstedt - respektive Jena - klar widerlegt wurden.

              In taktischer Hinsicht war zudem Bernadotte nicht schlechter als Napoleon, strategisch hatte Bernadotte natürlich nicht so viele Gelegenheite sich mit Erfolgen und Katastrophen wie Napoleon zu schmücken, doch 1813 war die Nordarmee soch sehr erfolgreich und siegte immer - gut piaffiert.

              Über Napoleons Aussagen im Bezug anderer - die sind doch wohl auch überhaupt nicht objektiv - sondern emotional zu sehen, Kleber meint ja auch dass Bonaparte ein miserabler Charlatan gewesen sei.

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              • Tom
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 03.10.2006
                • 1068

                #8
                Bernadotte & Napoleon usw.

                Hallo Hans-Karl,

                ja und nein: M.E. trug das Nichterscheinen Bernadottes (ob gerechtfertigt oder nicht, lasse ich dahingestellt sein) bei Auerstedt zur Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Napoleon und Bernadotte bei. Die Entfremdung trat nach der Schlacht von Wagram, wo Bernadotte nach Hause geschickt wurde (und die Marschälle / Kommandierenden Generale intern ein betr. Informationsschreiben erhielten) klar zutage. Dass Napoleon nachtragend und auch nicht gerade ein charakterliches Vorbild war, unterschreibe ich sofort.

                Zu 1813: Auch hier kenne ich Für und Wider. Friederich versucht ja, Bernadotte positiver als die Vorgänger (Quistorp etc.) zu beurteilen. Mir liegt auch die einschlägige Studie Lehmanns ("Das Feldherrntum Bernadottes ...) von 1934 vor, wohl die letzte umfangreiche deutschsprachige Untersuchung zu diesem Thema. Mir erscheint, dass Bernadotte regelrecht von Furcht gepackt wurde, wenn er glaubte, dass Napoleon ihm gegenüberstand. Dann gab es nur Rückzug, möglichst hinter ein großes Flußhindernis oder ähnliches... Die Siege bei Großbeeren und Dennewitz gehen jedenfalls ganz klar auf das Konto Bülows und Tauentziens. Man lese dazu die Erinnerungen Boyens, besonders die Szene, wo er zu Bernadotte in die Mühle geschickt und dann noch zweimal zurückgerufen wird, köstlich. Auch Reiches Erinnerungen betr. Bernadotte sind eher negativ. Vor der Schlacht bei Leipzig musste Bernadotte regelrecht zum "Jagen getragen" werden, u.a. nahmen ihn die Militärbevollmächtigten der Verbündeten "in die Zange", den Ausschlag dürfte die Drohung gegeben haben, die engl. Subsidiengelder zu entziehen (bzw.die Unterstützung der Verbündeten für die Eroberung Norwegens). Zusammenfassend darf man wohl sagen, dass Bernadotte sich unter den Feldherrn der Verbündeten durchaus achtbar schlug, aber - wie alle anderen - meilenweit vom Feldherrntum eines Napoleon entfernt war. Von den charakterlichen Eigenschaften ("Gascognertum"; krasser Egoismus, der besonders bei der Nichthilfe für Hamburg im Frühjahr 1813 und der Frage der Eroberung Norwegens 1813/14 zutage tritt; Verrat an [Revolutions-]Idealen) schweige ich lieber, da moralische Kategorien i.a. nicht geeignet sind, einen Politiker oder Feldherrn zu beurteilen

                Gruß, Tom

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                • muheijo
                  Erfahrener Benutzer
                  Capitaine
                  • 01.10.2006
                  • 553

                  #9
                  Zitat von Tom Beitrag anzeigen
                  Von den charakterlichen Eigenschaften ("Gascognertum"; krasser Egoismus, der besonders bei ....der Frage der Eroberung Norwegens 1813/14 zutage tritt...) schweige ich lieber,
                  Schade, da wuesste ich gerne mehr drueber.
                  (Ich bin nach Norwegen ausgewandert und interessiere mich deshalb sehr dafuer)

                  Gruss, muheijo

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                  • Tom
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 03.10.2006
                    • 1068

                    #10
                    Norwegen, Nord-Armee 1813

                    Nun, kurz gesagt, ließ sich Schweden / Bernadotte die Teilnahme an den Befreiungskriegen 1812-14 gegen die Zusicherung Russlands und der anderen Verbündeten, als Entschädigung für (das jüngst an Russland verlorene) Finnland die Annektion Norwegens - auf Kosten Dänemarks - zu unterstützen, abkaufen. Mit einem Wort, ein Unrecht sollte durch ein anderes Unrecht wieder gut gemacht werden... Näheres z.B. in Quistorp: Nord-Armee 1813.

                    Bernadotte ging dann - um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen - im Frühjahr 1813 so weit, einen schwedischen General, der eigenmächtig zur Rettung Hamburgs (einer für die Verbündeten wg. ihrer Ressourcen und der Verbindung nach England enorm wichtigen Stadt) Richtung Wismar usw. vormarschiert war, zu kassieren und kriegsgerichtlich aburteilen zu lassen. M.E. war das krasser Verrat an den Bündnispartnern. Ebenso erpresserisch ging Bernadotte vor, um sich das Kommando über die Nord-Armee, und vor allem die Beistellung der russischen und preußischen Kontingente zu sichern (die ihm - zugegebenermaßen - vertraglich zugesichert waren). Von der Schonung der Schweden - natürlich wieder auf Kosten der Preußen und Russen - im Herbstfeldzug 1813 will ich gar nicht erst reden....

                    Gruß, Tom

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                    • DesireeHannover
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent
                      • 10.05.2007
                      • 124

                      #11
                      Nun ja, in der Dokumentation geht es ja um die "Dynastie Bernadotte". Jean-Baptiste war zwar der Gründer, dennoch gehört leider auch "feuilletonistisches" über die jetzige Königsfamilie dazu.

                      Kennt jemand den Historiker Johannes Wilms, dessen Argumente man im Film sah?
                      Zuletzt geändert von DesireeHannover; 24.04.2009, 18:35.
                      "Eine schmucke Uniform und ein schönes Pferd sind wichtiger als ein voller Bauch!"
                      Zitat: Laetitia Ramolino

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                      • HKDW
                        Erfahrener Benutzer
                        Colonel
                        • 02.10.2006
                        • 2962

                        #12
                        Klar war Bernadotte kein Engel, aber er ließ ja doch die anderen Generäle der Nord Armee irgendwie zumindest soviel Freiraum - dass sie siegen konnten.

                        Zum Charkter Bernadottes, da gibt es auch unterschiedliches, da muss ich mal wieder mehr meine Memoiren unterer Offiziersränge lesen, die ihn durchaus für großzügig und nobel hielten.

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