Moreau und Hochzeiten um 1800

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  • excideuil
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 24.09.2009
    • 207

    #46
    Guten Tag,

    Alexander hatte Talleyrand seinen Kandidaten Bernadotte benannt. Der Fürst antwortete darauf:
    "Warum ein General, wo wir gerade den größten von allen hinauswerfen?" und:
    "Bernadotte wäre nur eine andere Phase der Revolution" und schlussendlich:
    "Die einzig möglichen Kandidaten sind Napoleon und Ludwig XIII. Sie stellen Prinzipien dar. Jede andere Lösung wäre nur eine Intrige."
    (Fritz Corsing: "Bernadotte", Berlin, 1946, Seite 236)

    Alexander unternahm einen weiteren Versuch bei Marmont, Macdonald und Caulaincourt bei der Übergabe der Abdankungsurkunde.
    "Aber die drei Herzöge von Napoleons Gnaden zeigten keinerlei Neigung, ihren Konkurenten, der sie schon so weit im Rang überholt hatte, für seinen Übergang zum Feinde und seine Siege über Oudinot und Ney nun auch noch mit der Krone Frankreichs zu belohnen." (ebenda)

    Bei Wenker-Wildberg ist die Meinung Caulaincourts zitiert:
    "Dann doch lieber die Bourbonen. Die haben Frankreich wenigstens um ihrer Rechte willen bekämpft, während Bernadotte, der König durch den Ruhm, den ihm unser Blut erworben hat, im Augenblick der Gefahr unser Feind geworden ist." (Wenker-Wildberg:"Napoleon - Die Memoiren seines Lebens", Wien, Hamburg Zurich, o.J., Band 7, Seite 375/6)

    Damit gab Alexander seinen Versuch auf, Bernadotte als Nachfolger zu installieren, weil ihm klar wurde, dass dieser keinen Rückenhalt in der Armee und damit im Volk hatte.

    Grüße
    excideuil

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    • Lutz Langer
      Erfahrener Benutzer
      Sergent-Major
      • 03.11.2006
      • 178

      #47
      Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, mein Surfstick von O2 war defekt und die haben mir keinen Ersatz für die Reperaturzeit gegeben.

      Lieber excideuil

      Vielen Dank für die Zitate. Das Beste ist, ich habe beide Bücher ... hö hö hö

      Allgemein sind meiner Meinung nach Girod de l'Ain und Klaeber (und als Dritter Barton) die besten Bernadotte-Biografien, aber ich sollte die beiden wohl auch noch mal unter die Lupe nehmen -lach-

      Danke Dir!!!

      Und Euch allen ein frohes neues Jahr!

      Alles Liebe

      Lutz

      Kommentar

      • excideuil
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 24.09.2009
        • 207

        #48
        Guten Abend Lutz,

        in der Tat nenne ich nur die eine Bernadotte-Biografie mein eigen, gilt mein Interesse doch einer anderen historischen Person.
        Aber auch in den Talleyrand-Biografien/Studien ... findet sich Bernadotte wieder. (Immerhin die Dynastie, die am längsten den schwedischen Thron innehält!)

        So zum Beispiel bei Bulwer, der auf der Grundlage des Zeugnisses von Bourrienne die Antwort des Fürsten auf den Vorschlag von Alexander in Bezug auf den schwedischen Kronprinzen widergibt:

        "Sire, Sie können sich darauf verlassen, es ist nur eines von zweien möglich, Bonaparte oder Ludwig XVIII. Ich sage Bonaparte; aber da hängt die Wahl nicht allein von Ihnen allein ab, denn Sie sind nicht allein. Brauchen wir einen Soldaten, so sei es immerhin Bonaparte; er ist der erste in der Welt. Ich wiederhole, Sire, Bonaparte oder Ludwig XVIII.; jeder repräsentiert eine Partei, während alle anderen nur eine Intrige."

        Daraufhin soll Alexander gesagt haben:
        "Als ich nach Paris kam, hatte ich keinen Plan. Ich verließ mich in allem auf Talleyrand; er hatte Napoleons Familie in der einen Hand, in der anderen die Bourbonen: ich nahm, was er mir gab." (vergl. Sir Henry Lytton Bulwer: Geschichtliche Charaktere, Bd.1: Talleyrand, Leipzig und Heidelberg, 1871, Seite 179)

        Bei Caulaincourt findet sich die Antwort Napoleons auf den Bericht von der Unterredung mit dem Zaren:

        "Ich billige Ihre Antwort durchaus. Es hieße sich selbst entehren, wollte die Nation einen Franzosen als Herrscher anerkennen, der zum Ausländer geworden ist, der gemeinsam mit den Horden des Nordens, mit den Waffen in der Hand in sein Vaterland eingefallen ist. ..." (vergl. Caulaincourt: Unter vier Augen mit Napoleon, Bielefeld und Leipzig, 1937, Seite 238)

        Auffällig ist, dass bei Alexander eine neuerliche französische Republik nie eine Rolle gespielt hat. Mal davon abgesehen, dass sie unmöglich durchzusetzen gewesen wäre, immerhin hat der Wiener Kongreß die Grundlagen zur heiligen Allianz der furchtsamen europäischen Fürsten gelegt, nein, auch handfeste russische Interessen sprachen dagegen. Immerhin wäre man mit Bernadotte als franz. Herrscher einen lästigen Konkurrenten ganz in der Nähe losgeworden und es war auch ganz sicher nicht das Interesse des russischen Hochadels, die revolutionären Ideen wiederzubeleben.

        Grüße
        excideuil
        Zuletzt geändert von excideuil; 06.01.2010, 23:59. Grund: Wort vergessen

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        • Colonel Rapatel
          Benutzer
          Tambour
          • 21.07.2007
          • 45

          #49
          Moreaus Abschiedsbrief

          Moreaus Abschiedsbrief auf dem Sterbebett könnte ein Hinweis auf die Gefühle für Frau und Kind sein.

          Übrigens: Ein weiteres Kind - ein Junge - aus der Ehe ist in Amerika gestorben.

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