Verrat in Waterloo?

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  • jokl
    Benutzer
    Caporal
    • 17.02.2009
    • 67

    #16
    Ich habe mal ein bisschen dazu in meinen Büchern geschnüffelt und in dem Buch von Alessandro Berbero: The Battle a history of the battle of Waterloo auf Seite 347 eine fast einseitige Passage zu diesem Vorfall gefunden.
    Hier wird der Reiter als Kürrassier der bis vor die Linien des 52 . britischen Regiments (Colborne) ritt, und vor der Linie hielt und seine Warnung in französisch rief.
    Colborne beschrieb den Deserteur als Colonnel (Captain) der Kürassiere, ihm gegenüber äußerte er seine Warnung detailliert.

    Er wurde hinter die Linien des 52.geleitet und von Frazer verhört während Blair (General Adams Brigade Major) ihn bewachte.
    Blair beschrieb ihn später als einen Offizier der Husaren.
    Sir Augustus wurde zu Wellington mit dieser Neuhigkeit geschickt.
    Frazer übergab ihn Adam und berichtete später in einem Brief an seine Frau davon, beschrieb aber den Deserteur ebenfalls als Captain der Kürassiere.

    In den Fussnoten dieses Buches (Nr 32) wird berichtet,daß 1844 Seargeant Cotton als Touristenführer in Waterloo diesem Captain begegnete der zugab desertiert und damals Captain bei den 2. Carabiniers gewesen zu sein.
    Kapitän Duthilt soll ebenfalls festgestellt haben, daß "dieser berüchtigte Verbrecher ein Hauptmann der Carabinier war."

    Laut Barbero sollen sehr viele Augenzeugen diesen Vorfall beobachtet und später zu Papier gebracht haben.
    Der Name des Franzosen wird hier allerdings nicht erwähnt.

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    • Musketenknecht
      Neuer Benutzer
      Enfant de Troupe
      • 02.03.2007
      • 3

      #17
      Hallo !

      Es scheint diesen Mann wohl wirklich gegeben zu haben.

      Ich frage mich nur, was seine "verräterische Meldung" an die Briten bewirkt haben soll.

      Die Kolonnen der Garde mussten doch den ganzen Weg von ihrer Bereitstellung beim Gehöft Belle Alliance bis auf den Höhenzug, auf dem die Briten standen, zu Fuss zurücklegen. Wer diesen Weg einmal selber zu Fuss gegangen ist, weiss genau, dass man für diese Strecke gut 15 min benötigt.

      Den Anmarsch dieser Verbände konnte Wellington also ohnehin erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.

      Waren also die 10 min., die eventuell durch diesen Überläufer gewonnen wurden, für den Ausgang der Schlacht noch entscheidend ??

      Ich möchte dies bezweifeln, denn in der Flanke und im Rücken drückten die Preussen schon in Napoleons Stellungen.

      Solche "Verräter-Geschichten" sind in den Jahren, die Napoleon in St. Helena verbrachte, doch immer wieder hochgekocht worden.

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      • jokl
        Benutzer
        Caporal
        • 17.02.2009
        • 67

        #18
        Alle Quellen sind sich einig, daß der Aufmarsch von den Briten wegen des Pulverrauchs nicht gesehen werden konnte.
        Auch soll die Bereitstellung zuerst woanders erfolgt (näher an La Haye Sainte) erfolgt sein.
        Wenn ich mich recht entsinne nannte der Verräter einen Zeitraum von einer halben Stunde bis zum Angriff.
        Parrallel wurde ebenfalls an mehreren anderen Stellen angegriffen.
        Der Schwehrpunkt war also den Briten vor allem wegen den allgemeinen Bewegungen und der Sichtverhältnisse nicht bekannt.
        Wellington hatte Zeit genug Truppen wonders abzuziehen und an der genannten Stelle zu sammeln,was er nachweislich auch tat.

        An seiner linken Flanke wo ebenfalls angegriffen wurde sorgten die Preussen durch ihr Eingreifen nach einigen Augenzeugenbereichten wohl für die erste Auflösung der Angriffsfront was sich dann fortsetzte.
        Zuletzt geändert von jokl; 20.12.2009, 12:33.

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