Kaliber der Bayrischen Artillerie 1809?

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    #16
    Mal einfach so in die Diskussion geworfen :

    Waren da unten wirklich nur Bayern und Öschis ?
    Denn die etwas kecke Aussage bzgl. des 8-Pfünders als nicht germanisches Kaliber muß ich als Sachse entschieden zurückweisen, da unsere Feldartillerie 4-, 8- und 12-Pfünder führte.
    1806 haben wir genug von diesen Geschützen - auf die eine oder andere Weise - verloren.
    Nach den Maßen müßte ich mal sehen.
    Darüberhinaus war Sachsen-Coburg ja wohl ein sächsisches Herzogtum, so dass die Möglichkeit des Besitzes sächsischen Materials in den jeweiligen Zeughäusern durchaus gegeben ist.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2962

      #17
      Das Nürnberger Gewicht hat sich geändert 1811, bis dahin

      Nürnberg: (vor 1811) altes ~ 476,905 (auch 477,138);

      den Demian schlag ich nochmal nach

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      • Blesson
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 03.10.2006
        • 778

        #18
        BTW: ich habe jetzt mal mein Schulwissen aufgefrischt, das Volumen der (wohl) österreichischen Sechspfünder (Nr. 3 und 4) ausgerechnet und die daraus resultierende Dichte und komme - sofern ich mich nicht verrechnet habe - hier gerade mal auf 6,47 g/cm**3. Mit den Dichten scheint es also insg. nicht so doll bestellt zu sein.



        Apropos Dichte 6,47 g/cm**3: So sehr varriert diese nun auch wieder nicht, Deckert sagt, daß die Dichte des Gußeisens ca. 7,2 bis 7,8 g/cm***3 beträgt. Ich würde also vermuten, daß ein Hohlraum beim Guß entstanden ist. Wenn der Raum exzentrisch ist, was diese Blasen vorzugsweise oben beim Guß tun, so würde die Kugel auf einer horizontalen Fläche ungleichmäßig rollen und auf der ihr genehmen Seite liegen bleiben, also dort, wo ihr Schwerpunkt der Mutter Erde am nächsten ist. Ist also ganz einfach nachzuprüfen. Ich komme allerdings auf eine berechnete Dichte 7,15 g/cm***3. Vielleicht also noch einmal Förmelchen und Parameter gucken gehen - ich mache die ganzen Kugeln- und Bombenberechnungen mit Excel, sonst wäre ich auch nicht so fix.


        Apropos 8-Pfünder: Natürlich ist das kein Beweis, aber vielleicht gibt es ja in der Literatur über die Schlacht Hinweise auf das verwendete "irreguläre" Geschützmaterial oder was sonst in Frankens Zeughäusern ein tristes Leben als Altmetall fristen mußte, bevor es wieder donnern durfte. Bin gespannt, was für die sächschen Pfunde herauskommt.


        Ist doch ein spannender Indizienprozeß, wo das Opfer nicht seine Nationalität offenbaren nöchte. Und wer war erst der Täter, also der Donnerschlund, der seinen Vaterschaftsbeweis schuldig bleibt?


        LB
        Zuletzt geändert von Blesson; 11.01.2007, 23:35.
        Do, ut des

        http://www.ingenieurgeograph.de

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        • Drusus
          Erfahrener Benutzer
          Tambour-Major
          • 09.10.2006
          • 278

          #19
          Zitat von Blesson Beitrag anzeigen
          Apropos 8-Pfünder: Natürlich ist das kein Beweis, aber vielleicht gibt es ja in der Literatur über die Schlacht Hinweise auf das verwendete "irreguläre" Geschützmaterial oder was sonst in Frankens Zeughäusern ein tristes Leben als Altmetall fristen mußte, bevor es wieder donnern durfte.

          Hallo Blesson,

          ich habe mir "Eggmühl 1809" (Osprey - Campaign) bestellt. Nur um Geld zu sparen, hatte ich das Buch Mitte Dezember beim Kanadischen Amazon für ca. 16,98 + 15,98 Versand (alles Kanada$) gekauft, was deutlich billiger als bei jedem Europäischen Amazon war. Der Nachteil ist nur, dass die Eumel dass doch glatt auf dem Seeweg versendet haben und als voraussichtliches Lieferdatum 07.02.2007 bis 15.03.2007 angeben - ich fasse es nicht! Aber vielleicht erfahre ich dann ja in 2 Monaten etwas über die bei Eggmühl verwendeten Geschütze.

          Wie war dass denn generell mit Beutestücken? Ich kann mir vorstellen, dass eine nicht so recht ins System passende Kanone (z.B. ein Sächsischer Achtpfünder mit anderem Kugeldurchmesser als die französischen) doch seine Probleme mit sich gebracht hätte - schließlich muss man ja immer darauf achten, dass dieser mit der korrekten Munition versorgt wird, was vielleicht bei der Feldartillerie nicht so einfach war, wie z.B. bei der Festungsartillerie, weshalb ich mir vorstellen könnte, dass die "exotischeren" Beutekanonen eher in die Festungen gewandert sind.

          Viele Grüße,
          Günter
          "But Linden saw another sight, when the drum beat at dead of night,
          commanding fires of death to light the darkness of her scenery." (Thomas Campbell)

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          • scharfschutze
            Benutzer
            Caporal
            • 18.10.2006
            • 60

            #20
            Hallo,

            Franzoesische Armee hatte vielle eroberten Oester. Kanonen von Kaliber 6- und 8-Pfund. In 1806 IV Armee-Korps (Soult) hatte 48 Kanonen incl. 42 "autrochiennes" (6-, 8 und 12-Pfunder). Die echte franz. Kanonne waren nur 6x6-Pfunder von eine leichte Artillerie-Kompagne. Diese Angaben gibt P. Foucart, B. I, s. 257-258.

            Und wahrend der Schlacht bei Eckmuhl fr. Seite hatte 40 8-Pfunder, wahrscheinlich osterreisches Stamm.

            DFriant, DSaint-Hillaire, DMorand, DGudin, CD Saint-Sulpice, CD Nansouty je 6x8-Pfunder und CD d'Espagne 4x8-Pfunder- Osprey, Campaign 56, s. 69-70.

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            • HKDW
              Erfahrener Benutzer
              Colonel
              • 02.10.2006
              • 2962

              #21
              Bernadotte stellt eine Anforderung 1806 - um die Munition von seinen Geschützen aus Hannover von dort zu bekommen, es wäre interessant zu wissen wann diese Geschütze eingetauscht wurden, oder gar nicht?
              Alle 12 pfdr Davout 1806 ware übrigens auch aus Österreich, das alles findet sich im Foucart

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              • Da Capo
                Erfahrener Benutzer
                Adjudant
                • 23.10.2006
                • 827

                #22
                U.a. am beispiel des österreichsischen 3-Pfünders gibt Demian eine Umrechnung zum verwendeten Nürnberger Pfund. Danach waren
                3 Pfund Artillerie = 2 1/2 Pfund oder 2 Pfund 16 Loth Wiener Gewicht.

                Daraus ergibt sich
                Wiener Pfund = 32 Loth = 560,06 g
                österr. Artillerie-Pfund = 466,71 g

                Auch danach passt es weder zu einer österr. 6- noch zu einer 12-Pfünder Kanone.

                Bei den Sachsen rechne ich mit 467,2 g das Pfund. Das gleichfalls verwendete Bergpfund wog nur 466,893 g, womit wir uns bedenklich dem österr. Artilleriepfund nähern.
                Allerdings sind dann 4000g für eine sächsische 8-Pfünderkugel (3737 bzw. 3735 g) zu schwer, denn Wasser wird die Murmel ja nicht gezogen haben.
                Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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