Fahne als Karrierekiller

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • joerg.scheibe
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 02.10.2006
    • 592

    Fahne als Karrierekiller

    Die jenseits der Stadt aufgestellt gewesenen Abtheilungen von uns, waren inzwischen durch abgesonderte feindliche Trupps ebenfalls angegriffen und zurückgedrängt worden, und obschon der Zweck sie vom Corps ganz abzuschneiden nicht erreicht wurde, so war der Verlust der Fahne des 2ten Bataillons Prinz Friedrich August, die der in der Dunkelheit anprallende Feind den bestürzten Fahnjunker entrißen, umso empfindlicher, da das Corps im Laufe dieses ganzen Feldzugs eine ähnliche Throphée zu erbeuten keine Gelegenheit hatte. – Der Fahnjunker wurde cassirt und aus den Listen gestrichen.

    So kann man's lesen in einem Bericht zum Überfall bei Wollkowize Mitte November 1812


    Gruß
    Jörg
    The light at the end of the tunnel
    is from an oncoming train.
  • Henning
    Erfahrener Benutzer
    Sergent
    • 11.10.2006
    • 131

    #2
    Das Ende der Karriere war sicher das kleinere Übel. Entsprechend einer Odre v. Lecoq, die den Mannschaften am 29.11.1812 bekanntgemacht wurde, sollte der Fahnenjunker Steinbach vom Regiment entfernt und seinem Schicksal überlassen werden.
    Nach einem Bericht vom 27.11.1812 wurde der Verlust auch erst nach dem Gefecht bemerkt. Der Fahnenjunker sagte aus, zwei russische Offiziere hätten ihm den Säbel auf die Brust gesetzt und die Fahne entrissen, er wies keinerlei Verwundungen auf. Weder von ihm noch vom Fahnenpeleton war in irgend einer Weise auf eine Gefahr für die Fahne aufmerksam gemacht worden. Lediglich ein Unteroffizier der Fahnenbedeckung war verletzt.
    Quelle: Hottenroth, "Geschichte der sächsischen Fahnen und Standarten", Dresden 1910
    Gruß
    Henning
    Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

    Kommentar

    Lädt...
    X
    😀
    😂
    🥰
    😘
    🤢
    😎
    😞
    😡
    👍
    👎