Soldaten-"Seemannsgarn"

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  • Colet
    Benutzer
    Fourrier
    • 27.08.2008
    • 95

    #16
    ... der Ausspruch mit dem guten Omen soll an der Stelle von Napoleon selbst gewesen sein, aber vielleicht hat der sich auch gedacht: Lieber der als ich (in einer englischen Karikatur wäre dem bestimmt so ).

    Noch eins zu "Omen" ist mir aus der Kölner Stadtgeschichte eingefallen: Die Stadt wollte anlässlich seiner Visite den Neumarkt in "Place du Napoleon" umbenennen bzw. eine Straße entsprechend, Napoleon soll das abgelehnt haben mit der Begründung, so etwas gehöre zum Nachruf, also stünde nur Toten zu. Inwiefern er "flächendeckend" gegen solche Benennungen war, weiß ich nicht. Es gab ja etwa dieses Musterörtchen in der Bretagne "Napoleonville", da hat es ihn offenbar nicht gestört.
    LG
    Colet

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    • Nordbahnbertl
      Neuer Benutzer
      Cantinière
      • 13.08.2007
      • 5

      #17
      Eine Soldaten-Legende, ein "Omen", kenne ich aus Österreich:

      wenn es bei der Ausmusterungsparade der Militärakademie in Wr. Neustadt regnet, bricht bald ein Krieg aus.

      Im 20.Jhdt regnete es während der MilAK-Parade nur zwei Mal:
      1914 und 1939 ......

      Angeblich traf dies auch in den Jahren der Kriege des 19.Jhdt zu.

      Quelle: mein ehem. KpKdt, heute hoher UNO-Mitarbeiter, als wir gemeinsam Standartentrupp bei der MilAk-Parade 1993 waren.

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      • Colet
        Benutzer
        Fourrier
        • 27.08.2008
        • 95

        #18
        Danke für dieses Beispiel, es passt in die Liste mit "Vorzeichen durch Wetterphänomene", gleich unter die "Sonne von Austerlitz".
        LG
        Colet

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        • Tellensohn
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 16.02.2011
          • 1253

          #19
          Die Sonne von Murten

          "Sonne von Austerlitz"...pfff, Plagiat! Das hatten wir Eidgenossen doch schon mehr als 300 Jahre früher. Wie war das doch gleich bei Murten anno 1476? :attention:

          "Der Herzog von Burgund, entzückt, dass der Augenblick gekommen war, die Niederlage vor Grandson zu rächen, gab das Zeichen, den Schweizern in Schlachtordnung entgegen zu treten...Aus schweren, dunkeln Wolken fiel jetzt ein heftiger Regen...

          Sobald Hallwyl [der Anführer der eidgenössischen Vorhut] das burgundische Heer gewahr wurde, wandte er sich um, und sprach mit festem Tone zu den Seinigen:'[...]Damit also Gott der Allmächtige uns seiner Gnaden versichere, und uns in diesem bevorstehenden Kampfe mit seinem Beistande beschirme, so erhebt jetzt ein inbrünstiges Gebet zu ihm und kniet nieder.' Da liessen sich die eidgenössischen Krieger auf die Kniee nieder, flehten mit ausgebreiteten Armen zu Gott, dem Erlöser und den 10'000 Rittern. Und während sie noch am Beten waren, drang die Sonne in seltener Pracht durch die Wolken. Schnell erhob sich jetzt Hallwyl, und rief, während er sein blosses Schwert hoch in den Lüften schwang: 'Tapfere, biedere Männer! Gott selbst will uns bei diesem plötzlichen Erscheinen der Sonne die Erhörung unsers Gebets andeuten, und dass er unsere gerechte Sache billig erwogen. Deshalb will er unsern Weg mit dem Sonnenglanze seiner unerschöpflichen Barmherzigkeit beleuchten, und uns mit seinem Segen beistehen...'."[Hallwyls Rede zitiert nach dem Berner Chronisten Bendicht Tschachtlan, um 1420-1493]

          (Zitiert nach: Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern von seinem Ursprunge bis zu seinem Untergange im Jahre 1798. Aus den Urquellen, vorzüglich aus den Staatsarchiven, dargestellt von Anton von Tillier, Landamman, II. Band, Bern 1838, S. 293-295)

          Mit den 10'000 Rittern hat es folgende Bewandtnis (nach Werner Meyer, Hirsebrei und Hellebarde. Auf den Spuren des mittelalterlichen Lebens in der Schweiz, Olten - Freiburg im Breisgau, 1985, S.260):

          "Besondere Bedeutung erlangten [bei den Eidgenossen] seit dem 13. Jahrhundert die Märtyrer der nach der Legende in Agaunum (St-Maurice [Wallis]) hingerichteten Thebäischen Legion. Im Verlauf des 14./.15. Jahrhunderts wurden diese unter der Führung von St. Mauritius stehenden Märtyrer mit den 10 000 Rittern identifiziert. Ihr Zeichen, das weisse Kreuz, diente den Schweizer Kriegern seit etwa 1400 als Amulett in der Schlacht, und das Jahresfest, der 22. Juni, galt als besonderer Glückstag. Kein Zufall, dass unter anderem die Schlachten von Laupen und Murten am 10 000-Ritter-Tag geschlagen wurden..." (S.260)

          rost:

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