Ein wahrhaft trauriges Schicksal

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  • Tellensohn
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 16.02.2011
    • 1253

    Ein wahrhaft trauriges Schicksal

    Ich will jetzt gar nicht darüber diskutieren, ob das wirklich hat sein müssen. Aber was wäre das für ein prachtvolles Museumsstück geworden, hätte man es konservieren, in seinen originalen Zustand zurückversetzen und in Brest, Rochefort oder Toulon in ein Trockendock legen können: "Le Duguay-Trouin", das perfekte Pendant zu Britanniens "Victory":

    Zuletzt geändert von Tellensohn; 20.08.2011, 12:06.
  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #2
    Es ist schon etwas pervers, da schmücken die das Teil noch extra mit Flaggen beider Länder denen es gedient hat und dann wird es einfach versenkt. Man muss aber auch sagen, dass sich Schiffe dieser Größenordnung in Großbritannien zeitweilig geradezu gestapelt haben müssen. Da ging wohl irgendwann der Sinn dafür verloren. Die Victory ist ja auch nur wegen ihrer symbolischen Bedeutung erhalten worden.
    Bezeichnend ist aber auch, dass Marinerekruten noch im 20 Jahrhundert auf einem so alten Kahn hatten hausen müssen. Andere Schiffe aus derselben Zeit wurden auch noch lange ähnlich genutzt.

    Grüße

    Gunter

    Kommentar

    • Tellensohn
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 16.02.2011
      • 1253

      #3
      Noch einige Ergänzungen zu dem, was hier geschrieben steht:




      Die Society for Nautical Research wollte das Schiff ab den 1920er Jahren ja offenbar als HMS Implacable in der britischen Version nach 1805 wiederherstellen. Richtig ist, dass sich dies aus finanziellen Gründen nicht realisieren liess und man sich nach dem 2. Weltkrieg auf die Wiederherstellung der Victory konzentrierte. Den Franzosen bot man an, den 74er zu übernehmen.
      Die französische Marine liess eine Expertise des Schiffsrumpfs anfertigen, anhand derer geklärt werden sollte, wie viel eine Rückversetzung des Schiffes in den originalen Zustand kosten würde. Es wurde festgestellt, dass ein Teil des Gebälks noch aus der Zeit um 1798 stammte, grosse Teile aber während des Umbaus zur Implacable (1805-08) durch neues, nach englischer Bauart gefertigtes Gebälk ersetzt worden war. Um das Schiff in den Zustand der originalen Duguay-Trouin zurückzuversetzen, wäre ein Vielfaches des von den Briten errechneten Betrags für eine Wiederherstellung der Implacable erforderlich gewesen, Geld, dass die Franzosen nach dem 2. Weltkrieg einfach nicht hatten. Also beschlossen Briten und Franzosen gemeinsam, das Schiff mit allen Ehren im Ärmelkanal zu versenken.

      (Literatur: Johann Gröbner, "Le Sabordage du Duguay-Trouin", in: Neptunia n°190, juin 1993, 42-44.)

      Schade, dass man das Schiff nicht irgendwie hat "einmotten" können. Spätestens ab den 60er Jahren hätte man die erforderlichen finanziellen Mittel vielleicht doch noch zusammenbringen können, vor allem wenn man bedenkt, wie sehr das öffentliche Interesse an historischen Schiffen bis dahin zugenommen hatte.

      Gruss, T.
      Zuletzt geändert von Tellensohn; 21.08.2011, 20:49.

      Kommentar

      • zinnmartina
        Benutzer
        Tambour
        • 15.05.2011
        • 38

        #4
        Und ich dachte immer die Victory sei die einzige Überlebende am Anfang des 20. Jahrhunderts gewesen.

        1947 versenkt. Hätte ich nicht gedacht.
        Na ja die l'Implacable war ja auch nur ein in Frankreich gebautes Schiff.

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