feindliche Regimentsinhaber bzw. -widmungen?

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  • Michi.
    Neuer Benutzer
    Cantinière
    • 05.08.2011
    • 10

    feindliche Regimentsinhaber bzw. -widmungen?

    Wie verhielt sich eigentlich ein Staat bzw. eine Armee, wenn der Namensspender/-geber (= Regimentsinhaber?) eines Regiments zum Feind wurde??

    Wurde der Namen zurückgelegt?? (d.h. f. d. Dauer des Konflikts nicht verwendet)
    Wurde ein gleichlautender Namensspender/-geber in den eigenen Reihen gesucht??

    Gab es irgendwelche Regeln??

    War es ehranrüchig in so einem "feindlichen" Regiment zu dienen??



    (gibt es auch Beiträge zu anderen Epochen??)




    MfG Michi
    „No matter how great a wrong is done to the Germans, some obscure German professor will always turn up and rearrange and reconfigure objectivity until he has proven that the Germans themselves did wrong.“
    (De l'Allemagne, ca. 1810)
    Anne-Louise Germaine Necker, baronne de Staël-Holstein, also known as Madame de Staël,
    (Paris, 22nd April, 1766 – 14th July, 1817)
    a French-speaking Swiss author
  • zinnmartina
    Benutzer
    Tambour
    • 15.05.2011
    • 38

    #2
    Die Angewohnheit ein Regiment einem anderen Representanten oder Herrscher zu verleihen geht auf die Zeit der stehenden Heere des Absolutismus zurück.
    Während der hier behandelten nap. Kriege setzte sich immer mehr durch die Regimenter nummerisch oder geographisch zu benennen.
    Nach den nap. Kriegen änderte das sich wieder Regimenter wurden zunehmend erneut den Monarchen anderer Staaten namentlich verliehen.

    Und nein, der Regimentsname änderte sich durch Zerbrechen eines Bündnisses oder bei einem Krieg meistens nicht.
    Beispiele:
    Zu Beginn des siebenjährigen Krieges war der Erbprinz von Hessen-Darmstadt Chef eines preußischen Infanterieregiments. Hessen-Darmstadt kämpfte gegen Preußen - es gab keinen Namenswechsel.
    1814 wurde in der preußischen Armee das Kaiser-Alexander-Grenadier-Regiment gegründet. 100 Jahre später marschierte das Regiment mit dem gleichen Namen in den ersten Weltkrieg.

    Kommentar

    • zinnmartina
      Benutzer
      Tambour
      • 15.05.2011
      • 38

      #3
      Beispiele für die Benennung und Beibehaltung der Namen gibt es wie folgt:

      Dies betrifft zwar die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg - dies war aber eine Zeit in der sich dieser Brauch Regimenter entsprechend zu benennen gerade im deutschsprachigen Raum sehr durchsetzte.



      Kommentar

      • Sans-Souci
        Erfahrener Benutzer
        Major
        • 01.10.2006
        • 1841

        #4
        !806 war der Maximilian von Baiern als Preußischer General-Lieutenant der Chef des preußischen Dragoner-Regiments König von Bayern [D1].

        Das Regiment wurde in die Kapitulation von Ratkau miteinbezogen, nur Reste und das Depot retteten sich nach Ostpreußen. Die Überbleibsel wurden 1808 zum Brandenburgischen Dragoner-Regiment und 1819 zum 2. Dragoner-Regiment.

        Während des Feldzuges scheint das Regiment weiterhin nach seinem Chef benannt gewesen zu sein.

        Die Regimentsgeschichte von 1829 schreibt (S. 52, gleichlautend auch in der Regimentsgeschichte von 1878, S. 42):

        Eine Kabinetts-Ordre vom 10. März 1807 ernannte den Oberst Prinz Wilhelm von Preußen, Bruder Sr. Majestät, zum Chef des Regiments. Es konnte ja nicht mehr den Namen eines Monarchen führen, der zu Preußens Feinden gehörte.
        Nach Priesdorff [No. 1125] wär die Ernennung am 8. März 1807 geschehen. Priesdorff schweigt sich über das Schicksal des bayrischen Königs in den preußischen Listen aus, für 1806 und später werden keine Informationen über seine militärische Laufbahn gegeben. In der Rangliste vom 10. Dezember 1808 taucht der bayrische König jedenfalls nicht mehr auf, da er noch bis 1825 lebte, muß er formell aus dem aktiven preußischen Dienst entlassen worden sein.

        In der Kurzen Geschichte de Königl. Preuß. Heeres, (Neue Ausgabe 1817, S. 235) findet sich noch der kurze Hinweis, leider ohne Datum:

        G. Lt. König von Bayern [...] gesuchte Dimission

        Kommentar

        • Michi.
          Neuer Benutzer
          Cantinière
          • 05.08.2011
          • 10

          #5
          Danke für eure Antworten.


          MfG Michi
          „No matter how great a wrong is done to the Germans, some obscure German professor will always turn up and rearrange and reconfigure objectivity until he has proven that the Germans themselves did wrong.“
          (De l'Allemagne, ca. 1810)
          Anne-Louise Germaine Necker, baronne de Staël-Holstein, also known as Madame de Staël,
          (Paris, 22nd April, 1766 – 14th July, 1817)
          a French-speaking Swiss author

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          • Sans-Souci
            Erfahrener Benutzer
            Major
            • 01.10.2006
            • 1841

            #6
            Zum preußischen Dragoner-Regiment König von Baiern habe ich jetzt zwei weitere Hinweise gefunden, aber leider immer noch keine definitve Antwort, wann genau, aus welchem Grund, und mit wecher offiziellen Begründung Maximilian als Regiments-Chef abgesetzt wurde.

            Alt, Geschichte Kürassiere und Dragoner, schreibt, ohne Datumsangabe (S. 221):
            wurde seiner Würde entsetzt
            und Schöning, Generale (S. 167):
            schied 1806 aus

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            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Ein interessantes Beispiel aus dem Jahre 1809:

              The Napoleon Series is a huge archive covering all aspects of the Napoleonic Wars, battles and campaigns, personalities, regiments and eyewitness accounts for all nations involved in the conflict.

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