Hornsignale preußischer Schützen vor 1806

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    Hornsignale preußischer Schützen vor 1806

    Der Herr Holtzendorff schreibt in seiner Geschichte der sächs. leichten Infanterie auf S.51 den Satz: „Die Hornsignale blieben (Anm. 1810) dieselben, der preußischen Armee entlehnten, welche die Schützen seit 1804 hatten.“.

    Nun geben uns die sächs. Reglements von 1804 (Regimentsschützen) und 1810 (ausgedehnte Ordnung) unterschiedliche Hornsignale, die Aussage des Herrn Holtzendorff ist im Bezug auf die Signale der leichten Regimenter daher wohl nicht exakt.

    Meine Frage sind nun folgende:
    a) Weiß jemand, welche preußischen Hornsignale Holtzendorff meint (Jäger, Regimentsschützen???)
    b) Wenn ja, sind diese Signale in Notenschrift zwecks Abgleich verfügbar?

    Besten Dank für Eure geschätzten Kommentare.
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  • Tellensohn
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 16.02.2011
    • 1253

    #2
    Ein paar Notationen und Hörbeispiele finden sich hier:



    Ich weiss aber nicht, wie zuverlässig diese Angaben sind.

    Kommentar

    • Gunter
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 01.10.2006
      • 1377

      #3
      Zu den musikalischen Aspekten auf der genannten Seite kann ich nichts sagen aber die organisatorischen Anmerkungen erscheinen mir doch recht zweifelhaft.

      Grüße

      Gunter

      Kommentar

      • Tellensohn
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 16.02.2011
        • 1253

        #4
        Ist mir eben erst wieder eingefallen:

        P. C. Marten, Die Musik der Spielleute des altpreussischen Heeres, Osnabrück 1976, behandelt nicht nur die Signale der Linieninfanterie, sondern auch jene der leichten Infanterie (Füsiliere, Fussjäger). Eine ausführliche Besprechung der Hornsignale mit Noten findet sich S.305-317.
        Zuletzt geändert von Tellensohn; 13.03.2012, 16:49.

        Kommentar

        • Da Capo
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 23.10.2006
          • 827

          #5
          Hallo Tellensohn,

          die in Deinem Link gezeigten Notationen sind in den beiden sächs. Reglements leider nicht wieder zu finden.
          Vielen Dank auch für den Tip mit Martens, mal sehen ob ich das Buch in einer Bibliothek bekomme, da mich ja nur die Noten zum Vergleich interessieren.
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          Kommentar

          • Tellensohn
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 16.02.2011
            • 1253

            #6
            Hallo Da Capo,

            Ich habe die Signale mal zusammengestellt. Nach Marten wurden die ersten 8 Signale 1788 eingeführt, die Signale 9-20 1801 hinzugefügt.

            Kommentar

            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Hier die preußischen Signale um 1830 (?), die Quelle weiß ich nicht mehr.

              Sie müßten (hab es nicht überprüft) mit denen im 1812er Reglement identisch sein.
              Angehängte Dateien

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              • Sans-Souci
                Erfahrener Benutzer
                Major
                • 01.10.2006
                • 1841

                #8
                Hier eine Übersicht der Signale im Füsilier-Bataillon von Pelet (Niederschlesische Füsilier-Brigade). Der Text ist auf sehr dünnes bläuliches Papier gedruckt, das einen sehr billigen Eindruck macht. Die 20 Signale scheinen die seit der Kabinetts-Ordre vom 18. Juni 1801 gültigen zu sein.

                Jedes Signal wird dreimal wiederholt, bis auf das erste, das die Gliederung 4, 4, 2, 2, 4. 1. 1. 1. aufweist. Hat jemand eine Idee wieso ? Um durch die Struktur (mit kurzen Pausen jedesmal, wenn ein Punkt steht?) das Signal, wenn es auf dem Marsch gespielt wird, etwas abwechslungsreicher zu gestalten ?

                Und für wen könnte das Blatt bestimmt worden sein ? Für die Hornisten der anderen Füsilier-Bataillone der Brigade, oder aller Füsilier-Bataillone überhaupt, als Muster zu einer irgendwie gearteten Vereinheitlichung ?

                Oder als Vorlage zur Ausbildung der Füsiliere, als Merkverse in der Melodie des Signals, die wie ein kurzes Lied auswendig gelernt wurden und dadurch das Wiedererkennen des jeweiligen Signals erleichterten ?

                Die Reihenfolge der Signale und auch teilweise die Benennung weichen von der bei Martens aufgeführten ab.

                Signale.jpg

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                • HKDW
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 02.10.2006
                  • 2962

                  #9
                  Nach Jany wurde für die leichte Infanterie (Jäger, Schützen, Füsiliere) durch eine Kabinetorder vom 18. Juni 1801 - 20 übereinstimmende Signale für die leichte Infanterie festgesetzt (Jany, Geschicht Band III, S. 493) .
                  Da die säschsischen Schützen durchaus im gleichen taktischen Verband mit den preußischen agierten - siehe die Gefechtsberichte durch Jörg Titze herausgegeben, sind dann auch die gleichen Signale für die Sachsen auch ein großer Vorteil um ein Schützengefecht zu führen.

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                  • Spaen
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent-Major
                    • 26.04.2020
                    • 191

                    #10
                    Leider geben uns weder Schuster/Franke noch Gumtau, oder die Batailionsgeschichten bis zur Saxonia u.dgl. Literatur irgendwelche neuen Hinweise zum Thema.
                    (Kling Bd.III Anlage 38 beschreibt z.B. die Vorgehensweise der Signaleinführung 1788 bei Preußen.)

                    Wichtig bei Hottenrott ist aus meiner Sicht die Aussage, dass die sächsischen Signale nur "entlehnt" sind. Bleibt also vor der Hand nur "Marten".
                    Vergleicht man die dort aufgeführten Signale und deren Inhalt mit dem "Reglement für die Königlich Sächsische Infanterie zu den Übungen..usw." im Detail, gibt es viele inhaltliche Gemeinsamkeiten wie "Halt", " Schützen zurück" , "Haltet euch rechts/ links". Allerdings gibt es sowohl von der Anzahl der Signale, als auch von den Signalen selbst einige Unterschiede, so dass eine 1:1 Übernahme durch Sachsen wohl auszuschließen war.

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