Vormarsch der Division "Bianchi" bei Cröbern

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  • Wolfgang Meyer
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 02.10.2006
    • 183

    Vormarsch der Division "Bianchi" bei Cröbern

    Die Vorbereitungen für die Schlussphase des großen Cröbern-Dioramas laufen jetzt an. Spätestens August 2013 möchte ich mit allem fertig sein.

    Zurzeit plane ich den Vormarsch der Division „Bianchi“.

    Bisher ist auf dem Diorama zu sehen:

    1.
    Das Sammeln der Grenadierdivision „Weißenwolff“ vor
    Cröbern.

    2.
    Der Durchmarsch durch den Ort durch das 48. Reg. II. Bat. „Simbschen“ und das 32. Reg. Esterhazy. Beide marschieren nach dem Durchmarsch des Ortes in Battalionskolonne auf.

    3.
    Das I. Batallion des 48. Regimentes steht schon in Battalionskolonne in Reserve östlich des Ortes.

    4.
    Östlich Cröberns steht das Kürassierregiment Nr. 2, „Erzherzog-Franz“ mit 4 Schwadronen und das Kürassierregiment Nr. 4 „Kronprinz-Ferdinand“ mit 2 Schwadronen in einer Reserveposition.


    Nun zu meinen weiteren Planungen. Ich möchte den Vormarsch folgender Battalione der Division „Bianchi“ alles „ungarische“ Truppen gerne glaubhaft darstellen.
    Laut Literatur zum Thema, und da glaube ich alles zu kennen, stellt sich die Situation wie folgt dar:

    Fünf Battalione treten den Marsch entlang der „Bornaischen Poststraße“ über Crostewitz in Richtung Markkleeberg an.
    Das ist das 2. Regiment „Hiller“ mit 2 Battalionen (1904 Mann) an der Spitze.
    Dahinter das 33. Regiment „Colloredo“ mit 2 Battalionen (1824 Mann).
    Dann zum Schluss dass 1. Bat. des 32. Regimentes „Esterhazy“, (800 Mann).

    Parallel rechts davon marschiert das 19. Regiment „Hessen-Homburg“ in Richtung des Weges „Schäferei Auenhain – Markkleeberg“. Die beiden Battalione haben den Auftrag den Vormarsch der Division in der rechten Flanke zu decken.

    Den äußersten rechten Flankenschutz übernimmt das Kürassierregiment Nr. 8, „Hohenzollern“ mit 4 Schwadronen.

    Bis hierhin, hatte ich den Vormarsch in Marschkolonnen dargestellt, was durch das enge verstopfte Cröbern zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht anders möglich gewesen sein konnte.

    Hier haben wir aber dann den Austritt aus dem Dorf, ein sehr enges Defilee. Nach links besteht keinerlei Möglichkeit auszuweichen, hier beginnt direkt links der Straße der „Cröberner Kirchwald“.
    Rechts von diesem Defilee liegt die Schäferei Auenhain, ca. 20 Meter über dem Niveau des Aufmarschgebietes der Division „Bianchi“. Die Entfernung zwischen Franzosen (Artillerie, Infanterie in Massen und französischer Kavallerie), und den Österreichern beträgt in dem Gebiet ca. 800 bis 1200 Meter. Wohlgemerkt schauen die Franzosen auf diesen Aufmarsch runter!
    Schwarzenberg hatte vor dem Feldzug die Kolonnentaktik befohlen. Für die Infanterie und Kavallerie en Echeque, wenn möglich.

    Ich habe das Szenario hier auch schon mit Michael (Corporal) diskutiert. Leider gibt die Literatur zu dem Thema nicht die Details her, die ich brauche. Später wird der Vormarsch der Grenadierbrigade „Fürstenwärter“ beschrieben. Die rücken in Battalionskolonne vor.

    Ich habe vor, die fünf Battalione entlang der Straße in Battalionskolonne vorrückend zu zeigen. Eine lang gezogene Marschkolonne wäre bei der Nähe des Feindes wohl fatal.
    Vielleicht habt ihr den einen oder anderen Tipp wie ich den Vormarsch des 19. Regimentes mit seinen 2 Bat. und dem flankierenden Kürassierregiment darstellen soll. Welche Formation in dieser Lage wäre wohl die logischste?
    Ich setze hier auf die Taktiker. Vielleicht hat Jörg (Da Capo) das Thema ja auch schon für das Völkerschlachtdiorama im Torhaus Dölitz recherchiert.

    Ich bin für jeden Tipp dankbar.

    Anhängend eine Skizze der Generalstabskarte von 1806. Ich habe dort mal das ungefähre Szenario skizziert, damit man ein Bild der Situation hat.
    Vielleicht noch der Hinweis, das dieses Szenario mit 1/72 vollplastischen Zinn-Figuren in der Originalstärke dargestellt wird.

    Danke im Voraus

    Wolfgang



    Bildnachweis:

    (SLUB Dresden/Deutsche Fotothek, Schumacher, Klaus-Dieter, 2006)
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wolfgang Meyer; 16.04.2012, 21:43.
    Wolfgang Meyer

    Großdiorama der Völkerschlacht

    www.croebern-1813.de

    Geschichte in Miniaturen e.V.

    www.geschichte-in-miniaturen.de
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    #2
    Hallo Wolfgang,

    bist Du Dir bei den Entfernungen sicher? 800 – 1.200 m sind wirksamste Kanonenschussweite und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine erhöht stehende frz. Artillerie hier nicht geschossen hat was das Zeug hält.

    Der Aufmarsch der 5 Bataillone in Bataillonskolonnen war sicher so. Vor dem Führungsbataillon würde ich eine Plänklerkette postieren, auch während des Marsches.
    Die Aufmärsche der beiden Bataillone vom 19. und der Kavallerie zum Flankenschutz würde ich wörtlich nehmen, also auf alle Fälle mit vorgezogenen Plänklern. Dazu kann man bei der Infanterie schon mal 1 – 2 Kompanien (je nach Raum) nehmen, bei den Kürassieren die mit einem Karabiner bewaffnete Mannschaft (wohl 4 Mann Zug?). Die Plänklerlinie sollte idealerweise parallel zur Front der Franzosen verlaufen. Auch ginge es, links an der Kolonne und rechts bei der Artillerie zwei kompaktere Körper von 4 Kompanien als Flügel der Plänklerlinie aufzustellen und die Kürassiere dahinter.
    Wichtig ist eine Bedeckung für die rechts stehende Artillerie und die Besetzung des Weges zur Schäferei Auenhain, schon allein um die frz. Kavallerie von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten und das Anschleichen von frz. Plänklern durch die Hohlwege rechtzeitig zu entdecken.

    Ich schaue nochmal in den Reglements nach, ob sich eine vorgeschriebene Figur finden lässt.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

    Kommentar

    • Tom
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 03.10.2006
      • 1068

      #3
      (Hellwald Friedrich Freiherr von Bianchi

      Hallo Wolfgang,

      das klingt alles - wie immer - sehr interessant. Vielleicht hilft ein Blick in:

      (Heller v. Hellwald). Friedrich Freiherr von Bianchi, Duca di Casalanza, k.k. österreichischer Feldmarschall-Lieutenant. Wien: Sommer, 1857


      Viele Grüße, Tom

      Kommentar

      • Wolfgang Meyer
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 02.10.2006
        • 183

        #4
        Hallo Tom, hallo Jörg,

        vielen Dank für die Antworten. Das Buch über Bianchi kannte ich noch nicht, sehr interessant.
        Jörgs taktische Vorgaben kann ich sehr gut nachvollziehen. Es war auf jeden Fall eine brenzlige Situation den Vormarsch so anzutreten. Ich denke auch, dass Plänkler auf jeden Fall eingesetzt wurden. Mir fehlt allerdings der Platz auf dem Diorama, diese auch noch darstellen zu können.
        800 bis 1200 Meter Abstand zwischen den Truppen wird wohl realistisch gewesen sein. Die Entfernung zwischen Cröbern und der Schäferei Auenhain betrug 1500 Meter.
        Eine französische Batterie stand südlich der Schäferei, also noch wesentlich näher ans Aufmarschgebiet ran.
        Die Ortschaft Cröbern lag ja auch schon unter Beschuss dieser Batterie. Die Bauernhöfe, die gebrannt haben, sind ja namentlich bekannt. Man erkennt förmlich den Schußsektor, den die französische Artillerie gewählt hat. Grob gesehen hat die französische Artillerie auf den Hals dieses Defilees gezielt, auf den Ortsausgang Cröberns Richtung Crostewitz.
        Ob die Höfe jetzt letzendlich durch Beschuss in Brand gerieten, kann nur gemutmaßt werden. Da die Brandstätten nah beieinander lagen, kann das Feuer natürlich auch übergegriffen haben.
        Die Französische Artillerie hat auch auch geschossen, was das Zeug hergab. Erst als die ersten österreichischen Batterien aufgefahren sind und sich auf das Duell mit den französischen Batterien eingelassen hatte wird wohl eine Entlastung dieses Aufmarsches der Division Bianchi zu spüren gewesen sein. Eine dieser österreichischen Batterien wurde auch sehr schnell demoliert.
        Um eine Entlastung des Aufmarsches herbeizuführen, wurde vermutlich der unverständliche Befehl an das II. Bat "Simbschen" gegeben, gegen Auenhain vorzugehen. Dort standen mehrere französische Divisionen, gut verschanzt.
        Diese Bat. wurde dann auch sehr schnell mit blutigen Köpfen abgewiesen.
        Andererseits macht dieses Vorgehen dann wieder Sinn.

        Jedenfalls hat die französische Führung alle taktischen Vorteile des Geländes und den Vorteil durch die zahlenmäßige Überlegenheit hier zu diesem Zeitpunkt leichtfertig aus der Hand gegeben.

        Ich werde die Ideen auf jeden Fall berücksichtigen. Eine Bedeckung der Batterien ist schon geplant.

        Vielen Dank,

        Wolfgang
        Wolfgang Meyer

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 2962

          #5
          Die Plänkler würde ich schon versuchen zu realisieren, wäre schade - wenn das nicht zu machen wäre, da es seine sehr typische taktische Aufstellung war.

          Kommentar

          • Da Capo
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 23.10.2006
            • 827

            #6
            Du kannst doch zumindest versuchen, die Plänkler anzudeuten.

            Bei den Öschis brauchst Du Hauptmasse (Bataillon), Unterstützungszüge (jeder Zug in sich geschlossen, verteilt vor dem Bataillon), aufgelöste Züge (dabei nur 2/3 auflösen, der Rest bleibt als Repli (Haufen) stehen). Da Kavallerie auf der Gegenseite stand, würde ich die Entfernungen zwischen Bataillon – Unterstützungszügen – Replis – Schwarmlinie nicht über 20 - 50 Schritt (vorne weniger, hinten mehr) wählen.
            Bei dem von Dir gewählten Gefechtsfeldausschnitt kannst Du diese Aufstellung ohnehin nur anschneiden.
            Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

            Kommentar

            • Wolfgang Meyer
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 02.10.2006
              • 183

              #7
              Hallo Jörg, hallo Hans-Karl,


              ich werde das mit den Plänklern so machen. Alle werde ich zwar nicht zeigen können, aber das System wird dann erkennbar sein. Dazu werde ich noch mal ein neues Thema aufmachen.
              Die Figuren dazu müssen ja auch gemacht werden.

              Den Platz werde ich wohl haben. Insgesamt soll das Diorama ja 60 qm groß werden. Für den Aufmarsch "Bianchis" habe ich ca. 3,40 Meter in der Tiefe und ca. 4 Meter in der Breite Platz. Da muss dann allerdings auch noch meine auffahrende und feuernde österreichische Artillerie hin sowie 400 Kürassiere im Schritt vorgehend.
              Die Batallionskolonne der Österreicher hat bei meinen 1/72er Figuren eine Breite von ca. 70 cm.

              Vielen Dank und schöne Grüße,

              Wolfgang
              Wolfgang Meyer

              Großdiorama der Völkerschlacht

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