General Lausnaberg
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Zitat von Tellensohn Beitrag anzeigenKann sein oder auch nicht, bloss...
WHO CARES
Vielleicht hast du ja Lust, den Geburts- oder Taufschein des Herrn aufzutreiben. Not me. Manche Franzosen haben deutsche Namen (oder italienische, oder spanische, oder, oder, oder...), etliche Deutsche haben französische (oder polnische, oder russische, oder, oder, oder...) Namen. Das hat tausend Gründe, jedenfalls ist einer mit einem deutschen Namen noch lange kein Deutscher, falls du - einmal mehr - darauf hinaus willst.
Wir wissen, um wen es sich handelt, deine ursprüngliche Frage ist beantwortet, der Rest ist eigentlich ziemlich unwichtig, jedenfalls für mich.
Bye
Um es auf den Punkt zu bringen, ich möchte wissen, welche Deutschen Napoleon als Kanonenfutter gedient haben, wie es einige zeitgenössische Historiker formuliert haben.Zuletzt geändert von KDF10; 14.10.2012, 14:53.
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Hat sich erledigt, ich hatte dein posting und den link zu Lanaberes Biographie nicht gelesen. Offensichtlich blieb Lanabere nicht bei der Reserve.
Mit Caulaincourt kann das aber nichts zu tun haben, denn der hatte doch Montbrun als Kommandeur des 2. Kavalleriekorps ersetzt.
Das mit dem Ersatz für Morand erscheint logisch, denn seiner Division dürfte seit Smolensk schon mal der Brigadegeneral Gratien gefehlt haben. Dalton war auch schon bei Smolensk verwundet worden und nicht so ganz fit. Bonamy wurde dann auch noch verwundet und gefangen.
Die Führungssituation war an der Front also ziemlich kritisch, wenn Napoleon schon seinen Kommandanten des Hauptquartiers (Caulaincourt) und einen Brigadekommandeur der Garde (Lanbere) nach vorn geschickt hat.
Was mich nur etwas wundert, warum wurde Morand durch einen Brigadegeneral ersetzt? Galt das Kommando über die Division an dieser Stelle als so unwichtig? "Reichte" ein Brigadegeneral der Garde für die Autorität über die Einheiten, weil die Division sowieso kaum noch Generale in ihren Reihen hatte? Die französische Armee hatte an Generalen keinen Mangel. Dass Brigaden von Colonels und Divisionen von Brigadegeneralen geführt wurden, kam im Vergleich zu anderen Armeen selten vor.
Ansonsten dürfte die eigentliche Frage beantwortet sein.
Grüße
Gunter
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@Gunter
ok
@KDF10
Notiert.
Meine Antwort @Voltigeur hat sich eigentlich auf meinen durch ihn bestätigten Vorschlag bezogen, dass der Name "Lausnaberg" französisch "Lanabär" ("Lånabär") auszusprechen sei, sowie auf seine Aussage, dass sich das Französische in den letzten 200 Jahren kaum verändert hat.
Dass in einem französischen Text ein französischer Name "Lanabère" zu einem "deutschen" Namen "Lausnaberg" abgeändert wird, halte ich dagegen auch für sehr unwahrscheinlich. Sorry wegen der Unklarheit (aber deine vorlaute Antwort @Voltigeur hat sich ja auch nur auf dessen mittleren Satz bezogen, gell? Ich bin's also nicht allein)
Schon weiter oben habe ich deshalb in Erwägung gezogen, dass die betreffende Person vielleicht tatsächlich in (wenigstens) einem offiziellen Dokument (das Larrey vielleicht gekannt hat) als "Lausnaberg" verzeichnet war.
Was ich eigentlich sagen wollte: Das klingt in deutschsprachigen Ohren deutsch, in französischen aber einfach französisch, weil ein Franzose den Namen - ohne einen weiteren Gedanken an eine möglicherweise "deutsche" Herkunft zu verschwenden - "Lånabär" oder ähnlich ausgesprochen hätte. Ich denke, der Name ging auch von seiner Schreibweise her als französisch durch und würde daher nicht von einem deutschen Namen sprechen. Möglich, dass der Name später in der französischen Literatur der klanglich naheliegenderen Schreibweise "Lanabère" angeglichen worden ist. Es ist aber auch denkbar, dass beide Schreibweisen von Anfang an existierten. Ohne Originaldokumente ist das m.E. nicht zu entscheiden.Zuletzt geändert von Tellensohn; 14.10.2012, 16:07.
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@Tellensohn,
das mit dem Namen geht doch langsam sehr in den Bereich der Spekulation. Der Almanach Imperial für 1812 nennt den Namen eindeutig Lanabère, wobei die Schreibweise (bzw. einfach nur Lanabere) seit 1808 durchgängig ist. In der Ausgabe von 1808 wird er noch Lanabert genannt. Wie kann es Zweifel über einen Namen geben, wenn er in einem zeitgenössischen Druckwerk über die wichtigsten Amtsträger des Kaiserreichs jahrelang so genannt wird?
Larrey dürfte den General wahrscheinlich sogar persönlich gekannt haben, da der doch bei der Garde stand.
Möglicherweise hat der Setzer Larreys Handschrift nur nicht richtig lesen können, was in frühneuzeitlichen Druckwerken, besonders bei Personen- und Ortsnamen, häufiger vorkommt.
Grüße
Gunter
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@Gunter
Damit kann ich leben.
"Lanabère" ist also als zeitgenössische Namensform nachgewiesen. Die Möglichkeit, dass der Name beim Buchdrucker falsch gelesen wurde, habe ich weiter oben auch schon in Betracht gezogen.
Ich schliesse mich deiner Meinung an. Genug spekuliert. Die Sache ist nicht weiter von Belang.
Gruss, T.
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Vom Grundsatz her akzeptiere ich die Schreibweise Lanabère, weil sie einfach die allgemein Übliche ist. Ob da nun der Setzer schuld hat? Meine These: Er hieß Lausnaberg. In der französischen Sprache wird der letzte Buchstabe oft nicht ausgesprochen, damit sind wir bei Lausnaber. Von da zu Lanabère ist es nicht weit. Aber egal, ist nur eine Hypothese von mir. Wer Lausnaberg war ist geklärt.
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Der General Lanabère wurde in die Nähe von Bayonne geboren. Weit weg von Deutschland. Immerhin wäre möglich das sein Vater dort hin gewandert war, von wer weist wo.
Wenn man aber die Name Lausnaberg im Internet sucht findet man nichts. Gar nichts. Ausser diese Diskussion. Gar keine Verweisung nach Deutschland.
Aber wenn man Lausberg eingibt, klinkt auch schon deutsch, findet man auf Google Maps eine Reihe pinkfarbenen Punkte im Bereich Aachen. Da findet man auch den Lousberg.
Allerdings einer Niederländische Familie Lausberg stammt aus die Gegend von Lüttich: Matthias Lousberg, geboren 1635. Damit kann man sagen das ein Lausberg, klinkt deutsch, nicht unbedingt ein Deutscher sein soll. Vielmehr ein Belgier, oder ein Holländer, vielleicht ein Schweizer, eine Däne. Hier in das flache Ländchen an der Nordsee gibt es Unmengen Berg, Bergh, van Bergen u. s. w.
Ich bin der Meinung das eine "Nationalität" im 18ten Jahrhundert nicht viel weiter reichte als der Horizont. Alles anderes ist Quatsch.Zuletzt geändert von Bataaf; 14.10.2012, 19:54.
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Danke für den interessanten Link.
Den kleingeschriebenen Text links kann ich abgesehen von ein paar Fetzen leider auch nicht entziffern, aber der Name scheint dort durchgängig "Lanabere" mit nur einem "n" geschrieben zu sein. Unten glaube ich das Datum "24 avril 1808" zu erkennen (wieder 1808!). Ist das Kleingeschriebene also ein Nachtrag von 1808? Noch eine Frage zur Mutter: "Etrangère" muss nicht unbedingt als "von ausserhalb Frankreichs" gelesen werden, oder doch? Kann man darunter evtl. auch einfach "ortsfremd" oder "aus einer anderen Provinz stammend" verstehen? (Der Name der Mutter scheint ja durchaus französisch zu sein. Kann natürlich auch auf eine an Frankreich angrenzende französischsprachige Region hindeuten: Wallonien? Westschweiz? Savoyen?)
Gruss, T.Zuletzt geändert von Tellensohn; 14.10.2012, 22:04.
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Biographie
Zur Ergänzung hier noch die Biographie.http://books.google.de/books?id=PEMU...201808&f=false
J. S.
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Zitat von Gunter Beitrag anzeigenDie Bezeichnung als "Ausländer" oder Fremde bedeutet nicht, dass die Mutter keine Französin war.
Zitat von Gunter Beitrag anzeigenZum Zeitpunkt von Lanaberes Geburt war die französische Nation schließlich selbst noch nicht geboren.
Gruss, T.
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Der Monarch als einendes Band höchst unterschiedlicher Terroritorialherrschaften hat mit Nationalgefühl nicht viel zu tun. Das ist höchstens eine Art Vorstufe. Man kann trefflich darüber debattieren, was eine Nation ausmacht. Bei der gemeinsamen Sprache wird es im 18. Jahrhundert schon teilweise schwierig: http://www.napoleon-series.org/resea...ingfrench.html
Nationen im modernen Sinne sind eine aus politischem Opportunismus forcierte Erfindung aus der Zeit der französischen Revolution. Um sie zu formen war immer eine gehörige Portion Gewalt im Spiel. Gerade in Frankreich war eine übergreifende Idee notwendig, spätestens als der König weg war. Andere Herrschaftsgebilde hielten nur durch neue monarchische Konstrukte zusammen, wie z.B. das Kaisertum Österreich.
Grüße
Gunter
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Nein Gunter. Frankreich, England, Russland und andere: sie sind nicht mit dem zersplitterten HRRDN von damals zu vergleichen. Territoriale Einheit und nationales Bewusstsein existierte in den genannten Ländern lange schon bevor es so etwas in deutschen Landen (oder auch in Italien) gab. Nur eben auf den Monarchen (und sein Reich) bezogen, auf den alles gerichtet war. Engländer, Waliser, Schotten, Iren. Sie alle sprachen andere Sprachen und kämpften doch als Söhne Britanniens für den englischen König. Pariser, Bretonen, Gascogner, Provençalen. Sie alle sprachen unterschiedliche Sprachen und kämpften doch als Söhne Frankreichs für den französischen König. Sorry, aber auf diese fruchtlose Diskussion werde ich keine Zeit verschwenden.Zuletzt geändert von Tellensohn; 15.10.2012, 11:14.
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