Österreichische Sicht

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  • Grex
    Benutzer
    Tambour
    • 10.01.2012
    • 34

    Österreichische Sicht

    Liebe Mitforisten,
    in der letzten Zeit bin ich immer wieder auf Aussagen gestoßen, die darauf hindeuten, daß es eine spezifisch österreichische Sicht zu den Napoleonischen Kriegen gibt. Kennt jemand Quellen dazu oder kann mir sagen, wie diese Sicht sich manifestiert.
    Jedes damals involvierte Land neigt ja dazu, den eigenen Beitrag zur Überwindung Napoleons besonders herauszustreichen.
    Schönen Abend noch

    Grex
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    #2
    Mein persönlicher Eindruck ist der, dass bei den Öschis diese Zeit nicht vorkommt. Auf deren Zeitstrahl kommt nach Maria Theresia gleich Radetzky mit einem kurzen Zwischenaufblitzen von Aspern.
    Und ich habe keine Ahnung, wo diese Phobie herkommt (Napoleon II, 1805, 1809, die zerrütteten Staatsfinanzen, Beziehung Franz zu EHZ Karl ???????????)

    Die heutige Forschung trägt ja auch nicht zur Herausstellung der unglaublichen Leistung der Öschis in dieser Zeit bei. So sollte Herr Prof. Dr. Peter Broucek (Wien) bei einer Tagung in Torgau im Mai dieses Jahres zum Thema „Die Zusammenarbeit des österreichischen Hilfskorps mit der sächsischen Armee in Napoleons Feldzug gegen Russland 1812“ referieren. Er hat über den Briefverkehr des Herrn Schwarzenberg mit seiner Nanni erzählt. Und dabei ist er noch einer von den „Guten“.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

    Kommentar

    • corporal
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 25.04.2007
      • 306

      #3
      Dieses Thema ist durchaus geeignet, eine Menge Herzblut aus mir hervorströmen zu lassen ...
      Abgesehen davon, dass dies online schwer rüberzubringen ist, und in der Annahme, dass die heutige österreichische Sicht gemeint ist:

      Den Befund des intimen Kenners der Materie - Da Capo - kann ich (mit vielleicht noch mehr Bitterkeit) nur bestätigen. Militärgeschichte scheint den "gelernten" österreichischen Historikern der Gegenwart grundsätzlich ein Greuel (schreibt man ja jetzt glaublich Gräuel) zu sein. Zeitgeschichte, Zeitgeschichte und noch mehr Zeitgeschichte - Themen vor dem 20. Jahrhundert sind gar nicht gefragt.
      Daher wäre mir eine "spezifisch österreichische Sicht der Napoleonischen Kriege" aus den sagen wir mal letzten 30 Jahren nicht bekannt - weil es da keine Werke gibt, in denen so etwas Ausdruck finden könnte.
      100 Jahre post festum wurde noch viel geschrieben - da könnte man vielleicht einschlägige Gedanken finden.
      Gründe?
      Sicherlich viele. Einer könnte sein, dass die Auseinandersetzung - damals zumindest - eher als eine des Hauses Habsburg mit dem revolutionären Frankreich und der Entwicklung dieses Staates gesehen wurde; nach der Vertreibung der Habsburger war eine Bearbeitung des Themas für die Republik Österreich wenn nicht tabuisiert, so doch nicht von Interesse.

      Kommentar

      • Charlotte Corday
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 22.11.2011
        • 110

        #4
        Hallo!

        Es gibt die neueren Forschungen von Manfried Rauchensteiner (über Franz und Erzherzog Carl), dann z.B. Gunther Rothenspieler (Napoleon's Great Adversary über Erzherzog Carl), an älterer Literatur Hellmuth Rössler "Österreichs Kampf um Deutschlands Befreiung" bzw. die Biographie von ihm über Stadion (das erste Buch entstand im Kontext des 3. Reiches mit entsprechender Bewertung, Stadion ist in etwa gleich vom Inhalt, aber aus der Zeit nach 1945).

        Gaaaanz viel gibt es natürlich zu Tirol 1809 - da kamen zum 200-Jahr-Jubiläum massenhaft Werke heraus.

        Was genau interessiert dich bzw. welcher Krieg oder einfach alles? Über Siege schreibt es sich natürlich leichter als über Pleiten, Pech und Pannen - das dürfte in Österreich nicht anders sein als sonst wo.

        Liebe Grüße, Charlotte

        ÄH: Wieso ist da ein roter Daumen bei meinem Beitrag? Absicht war der nicht!

        Kommentar

        • Charlotte Corday
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 22.11.2011
          • 110

          #5
          Hallo Grexx,

          das könnte vielleicht von Interesse sein für dich: http://www.austria-lexikon.at/af/Wis...andaschlachten

          lg, Charlotte

          Kommentar

          • Nikolaj
            Erfahrener Benutzer
            Sergent
            • 27.12.2009
            • 122

            #6
            Servus allseits, falls das Thema noch interessiert:

            Militärgeschichte allgemein ist, wie Corporal schon angeschnitten hat, nicht eben ein Forschungsschwergewicht in der österr. Geschichtsforschung. Sie dazu ausführlicher diese Arbeit von M. Hochedlinger (2009):



            Wenn überhaupt Militärgeschichte, dann beackert eine ganz geringe Anzahl beamteter HistorikerInnen (Kriegsarchiv, Heeresgeschichtliches Museum, Bundesheer) und ein weit größerer Kreis von interessierten Historikern und Laien ein sehr weites Feld, wie die folgenden Inhaltsübersichten der wichtigsten Publikationsmedien zeigen:

            österr. Gesellschaft für Heereskunde: http://www.heereskunde.at/publikationen.html
            Heeresgeschichtliches Museum: http://www.hgm.or.at/
            Zeitschrift "Pallasch": http://www.ogs.oeog.at/pallasch.htm
            teilweise österr. Staatsarchiv: http://www.oesta.gv.at/site/5067/default.aspx
            einige Dissertationen: http://www.bka.gv.at/Docs/2009/6/5/D...05%202009_.pdf

            Die amtlichen militärischen Zeitschriften "Truppendienst" (http://www.bundesheer.at/truppendien...ben/archiv.php)
            und
            "Österreichische Militärische Zeitschrift" (http://www.bundesheer.at/omz/ausgaben.shtml
            bringen fallweise auch Historisches. Die napoleonische Zeit ist also publizistisch unterrepräsentiert, die Schwergewichte liegen sicher im 20. Jh und in der Heereskunde. Jubiläen wie zuletzt 2009 sind die Ausnahmen von der Regel.

            Einen zeitgeschichtliche Schwerpunkt, auch bei den wenigen MilitärhistorikerInnen, gibt es sicher. Der von Da Capo erwähnte Peter Broucek hat seine grossen Arbeiten der letzten Jahrzehnte alle mit zeit- oder forschungsgeschichtlichen Themen gemacht: vgl. etwa seine Jansa-Biographie (2008), die Herausgabe der Schriften Glaise Horstenaus (1983ff), seine Studien zum militärischen Widerstand (2008) und (mit K. Peball) seine 2000 erschienene "Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie" (die auch eine gute Quellenbasis für das Thema in diesem Thread ist - gibts aber leider nur als "snippet" bei google-books.)

            Im Bundesheer ist der Zeitrahmen für Traditionspflege und Forschung vorgeschrieben- Gem. dem Befehl des zuständigen Sektionschefs liegt das Schwergewicht der Forschung und der, vom BMLVS herausgegebene Publikationsreihe "Schriftenreihe zur Geschichte des österreichischen Bundesheeres" im 20. Jh. In der Traditionspflege des Heeres gibt es gemäß dem sogenannten "Traditionserlass" einen Spielraum, der das napoleonische Zeitalter einschließt. Es gibt daher einige Traditionsnamen von Kasernen mit napoleonischem Thema, die natürlich auch in Standortgeschichten bzw. im militärischen Zeremoniell rezipiert werden (Hensel in Villach, Hacker in Gratkorn, andere Traditionsnamen sind der Heeresreform bzw. der Schließung von Kasernen zum Opfer gefallen (Magdeburg in Klosterneuburg, Ehzg. Carl in Wien-Kagran). Vereinzelt sind Traditionstage von modernen Truppenkörpern mit Ereignissen der napoleonischen Kriege konnotiert und werden entsprechend gewürdigt (z.B. Malborghet & Predil beim Pionierbataillon 1, Aspern beim Panzerbataillon 33, Gröbern beim Zentrum für internationale Kooperation). Im Vergleich mit dem
            Mainstream, der hier im ersten Weltkrieg liegt, aber auch hier: wenig. Warum ich hier die Traditionspflege so stark erwähne: sie passiert "bottom up", entspricht also der Interessenlage der Truppe, deren Kader weit über dem österreichischen Durchschnitt historisch interessiert ist.

            Alles in Allem also:
            Das Interesse an der napoleonischen Zeit ist wenig ausgeprägt bei uns, (vor allem, wenn man kein Tiroler ist, aber das ist eine andere Geschichte ;-) Als Indikator dafür könnte man auch die österreichische Reenactment-Szene heranziehen, wo das Schwergewicht vor allem in der Franzisko-Josephinischen Ära liegt, weil sie ganz einfach populär ist.

            Ob es - so die Eingangsfrage von Grex - eine spezifische Sicht der österreichischen Historiographie auf die Napoleonischen Kriege gibt?

            Aktuell kaum, weil die "Sicht" eher eine "Sehstörung" ist. Andere Themen interessieren mehr. Auch in der Historiographie gibt es ja "Modeerscheinungen" und "Mainstreams". Mich würde aber interessieren, wann und wo Grex was über diesen spezifischen Blickewinkel gelesen/gehört hat ?
            Zuletzt geändert von Nikolaj; 22.11.2012, 10:50.

            Kommentar

            • corporal
              Erfahrener Benutzer
              Tambour-Major
              • 25.04.2007
              • 306

              #7
              Den vorigen Beitrag - wie immer, darf ich ohne Schmeichelei sagen - mit Genuss und Belehrung gelesen.

              Ist mit "Gröbern" jener Ort "Cröbern", also ein Teil der Schlacht von Leipzig, gemeint?
              Zu diesem Thema entsteht ja - wie auch aus diesem Forum ersichtlich - ein Großdiorama unter der unermüdlichen Hand von Wolfgang Meyer.
              Allenfalls könnte man ihn und das Zentrum für Internationale Kooperation "zusammenbringen" ...

              Kommentar

              • KDF10
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 19.12.2010
                • 1278

                #8
                Die „Österreichische Militärische Zeitung“ ist bereits erwähnt worden. Das ist aber sehr mühselig dort Artikel über die napoleonische Zeit zu finden. Diese Zeitung erschien erst wesentlich später und befasst sich nur in einzelnen Ausgaben mit der napoleonischen Zeit. Ansonsten gab es bei books.google.de noch Jahresbände der „Lemberger Zeitung“. Das war damals ja eine österreichische Stadt. 2011 erschien ein Buch mit dem Titel „Lemberger Zeitung“ bei Nabu Press und nun sind fast alle Ausgaben der „Lemberger Zeitung“ bei Google nicht mehr verfügbar. Die Jahresbände von 1812 bis 1815 habe ich als pdf-Dateien. Die Zeitung „Österreichischer Beobachter“ ist bei Google zwar noch verfügbar, aber es werden nicht alle Ausgaben angezeigt. Ich habe die Halbjahresbände vom 2. Halbjahr 1811 bis zum 2. Halbjahr 1813 ebenfalls als pdf-Dateien, das sind mehr als 500 MB. Dem Urheberrecht unterliegen diese Zeitungen nicht mehr. Bei Interesse kann ich eine CD oder DVD zum Unkostenbeitrag (einstellig) brennen.

                Bei books.google.de sind folgende historischen Bücher zum Thema in Vollansicht oder Download verfügbar:

                Joseph Alex. Freiherr von Helfert: „Kaiser Franz und die europäischen Befreiungskriege gegen Napoleon I. (1869) http://books.google.de/books?id=3Xwf...poleon&f=false

                Wilhelm Edler von Gebler: „Das K. K. Österreichische Auxiliarcorps im russischen Feldzuge 1812 (1863)
                http://books.google.de/books?id=BFNB...page&q&f=false

                Franz Ludwig Welden: „Der Feldzug der Österreicher gegen Russland im Jahre 1812“ (1870)
                http://books.google.de/books?id=ygtB...eicher&f=false

                Alois Moriggl: „Der Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Österreich überhaupt und für Tirol insbesonders“ (1861)
                http://books.google.de/books?id=mz5B...ed=0CDMQ6AEwAA

                Das Buch „Der Kaiserstaat Österreich unter der Regierung Kaisers Franz I. und der Staatsverwaltung des Fürsten Metternich“ (1836) erschien in Stuttgart, der Autor war Österreicher – Band 1 und 2:
                http://books.google.de/books?id=vIEJ...ed=0CDMQ6AEwAA
                http://books.google.de/books?id=G4QJ...page&q&f=false

                Das Buch von Eduard Schmidt-Weissenfels „Fürst Metternich“ erschien 1859 in Prag, aber auch das gehörte damals zu Österreich
                http://books.google.de/books?id=5FkM...page&q&f=false

                Nur über books.google.com verfügbar:

                Fritz Eniden: „Erinnerungen eines österreichischen Ordonnanz-Officiers aus dem Feldzuge 1812 (1898)
                Zuletzt geändert von KDF10; 22.11.2012, 16:39.

                Kommentar

                • Nikolaj
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent
                  • 27.12.2009
                  • 122

                  #9
                  Nochmals zur "österreichischen militärischen Zeitschrift" bzw. zu KDF 10´s Bemerkung "Diese Zeitung erschien erst wesentlich später und befasst sich nur in einzelnen Ausgaben mit der napoleonischen Zeit."

                  Die ÖMZ wurde auf Veranlassung von Erzherzog Carl gegründet, die erste Ausgabe erschien am 1.1.1808 und gilt allgemein als die älteste periodische Militärpublikation in Europa. Möglicherweise rührt Deine Ansicht daher, dass sie zeitweise auch als "Streffleurs Militärische Zeitschrift" betitelt war.

                  Ein Inhaltsübersicht der Bände von 1808 - 1914 findet sich hier (Seiten 49 bis 57: da ist - im Gegensatz zu den aktuellen Ausgaben bzw. den aktuellen Forschungstrends - eine Menge Napoleonisches drin):

                  Zuletzt geändert von Nikolaj; 22.11.2012, 17:46.

                  Kommentar

                  • Nikolaj
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 27.12.2009
                    • 122

                    #10
                    Sorry, hätts fast vergessen:

                    @Corporal:

                    Danke :-) Ja, da ist das Cröbern nahe Leipzig gemeint. (Hab ich verschrieben). Und: Ja, bei Interesse liesse sich ein Kontakt herstellen.

                    Ciao, Klaus

                    Kommentar

                    • KDF10
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 19.12.2010
                      • 1278

                      #11
                      @ Nikolaj: Erst einmal vielen Dank für deinen Hinweis. Bisher war die Rede von "Österreichische Militärische Zeitschrift" und nicht die Rede von "Streffleurs Neue Militärische Zeitschrift". Die ist mir bekannt und ich habe z. B. den Vierten Band (Zehntes bis Zwölftes Heft), erschienen 1812. Logisch, dass 1812 bei Streffleur mehr über Napoleon steht. Ich habe auch einige Bände der Österreichischen Militärischen Zeitschrift mit Artikeln über die napoleonische Zeit. Der Erste Band der "Österreichischen Militärischen Zeitschrift" erschien 1831. Und dort und in den folgenden Bänden gibt es nicht mehr soviel zu Napoleon. Vorher gab es allerdings schon "Streffleurs Österreichische Militärische Zeitschrift", habe ich nur von 1826 und da war Napoleon bereits verstorben.
                      Zuletzt geändert von KDF10; 22.11.2012, 18:05.

                      Kommentar

                      • Bataaf
                        Erfahrener Benutzer
                        Sous-Lieutenant
                        • 06.03.2007
                        • 364

                        #12
                        [quote=KDF10;19048] Ansonsten gab es bei books.google.de noch Jahresbände der „Lemberger Zeitung“. Das war damals ja eine österreichische Stadt. 2011 erschien ein Buch mit dem Titel „Lemberger Zeitung“ bei Nabu Press und nun sind fast alle Ausgaben der „Lemberger Zeitung“ bei Google nicht mehr verfügbar. Die Jahresbände von 1812 bis 1815 habe ich als pdf-Dateien.

                        @ KDF vielleicht solltest du etwas gründlicher suchen. Denn die Jahrgänge 1812 und 1815 gibts noch immer bei Google.

                        Lemberger Zeitung einführen.

                        Man findet da die edition von 1843.

                        Auswählen.

                        Und wenn man die Zeitung sieht, links unter das verkleinerte Zeitungsbild steht etwas wie "over dit boek" (NL) "über dieses Buch" (D).

                        Anklicken.

                        Die neue Seite hinunter nach die unterste "slider" übrige Editionen. Da gibts miniaturen von die Jahrgänge 1815 1839 1819 1831 1812 u. s. w.

                        Und wenn du's nicht schaffst:





                        mfg Alfred

                        PS. Die Österreichischer Beobachter steht hier im Schrank, die brauch ich mir nicht bei Google zu suchen. :devil:

                        Kommentar

                        • corporal
                          Erfahrener Benutzer
                          Tambour-Major
                          • 25.04.2007
                          • 306

                          #13
                          @ Nikolaj:
                          Habe jedenfalls Wolfgang Meyer auf diese Traditionspflege aufmerksam gemacht.
                          "Gröbern" ist übrigens die Schreibweise in den Relationen von Nostiz und Weissenwolf (habe ich erst jüngst eingesehen).

                          KDF10 ist sehr für seine umfangreichen Links zu danken.

                          Kommentar

                          • KDF10
                            Erfahrener Benutzer
                            Chef de Bataillon
                            • 19.12.2010
                            • 1278

                            #14
                            [quote=Bataaf;19053]
                            Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen

                            @ KDF vielleicht solltest du etwas gründlicher suchen. Denn die Jahrgänge 1812 und 1815 gibts noch immer bei Google.

                            mfg Alfred
                            Die Jahrgänge 1813/14 nicht mehr. Aber trotzdem vielen Dank für deinen Tipp. Ich habe festgestellt, dass ich mit dem Link auch in der niederländischen Version von books.google suchen kann. Da habe ich den Jahrgang 1815 von "Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote" gefunden. Die Jahrgänge 1812 und 1814 lassen sich aber auch in der niederländischen Version nicht lesen. 1815 hätte ich auch in der deutschen Version inzwischen finden können, wie ich später festgestellt habe.

                            Aber interessant ist es trotzdem. Wir haben ja schon bei Plotho festgestellt, dass es durchaus Unterschiede zwischen der niederländischen und der deutschen Version von books.google geben kann.

                            MfG

                            Dieter

                            Kommentar

                            • Irene Hartlmayr
                              Erfahrener Benutzer
                              Capitaine
                              • 22.02.2013
                              • 596

                              #15
                              Österreichische Historiographie zur Napoleonischen Zeit.

                              Allgemeine Betrachtung zu diesem Thread aus dem November vorigen Jahres:
                              Da wird etwas angesprochen,was zu einer meiner Irritationen gehört,schon lange!!!!!
                              Die Antwort ist relativ einfach und liegt in der österreichischen Mentalität begründet: wenig weltoffen,noch immer provinzlerisch im Denken (trotz EU -
                              Beitritt und obwohl sich bei den Jüngeren eventuell mehr verändert und verändern wird),kleinkariert und selbstvergafft im historischen Denken,nebst
                              anderen schlechten Eigenschaften,wie der Hang zu Ressentiments.
                              Bei einer Umfrage wurde festgestellt dass das Wissen um die Revolutions-und
                              Napoleon Zeit bei den Österreichern an VORLETZTER Stelle steht.
                              Der Geschichtsunterricht ist anscheinend auch nicht vom Besten,aber derlei fin-
                              det man Heutzutage auch Sonstwo.Es ist einfach kein Interesse da.Übrigens auch nicht in den Belangen,die Österreich zu dieser Zeit betreffen.Keine Neu-
                              Erscheinungen zu Erzherzog Karl,Kaiser Franz oder Metternich,z.b.Auch keine
                              aufgeschlossenere Betrachtungsweise im Vergleich zu früher,bei anderen Nationen hat sich da eventuell doch der Blickwinkel geändert.Alles verstaubt und altmodisch.
                              Erstaunlich gut hat sich allerdings die Sichtweise der Tiroler entwickelt,2009 gab
                              es da viel an Ausstellungen und Publikationen und da hat sich Einiges geändert!!!Andreas Hofer wird nicht mehr so unkritisch als "Held" gesehen,das
                              Umfeld wird aufgeklärter gesehen und aufgeschlossener beurteilt. Im Westen
                              also viel Neues,im Osten kaum oder garnicht!
                              Allerdings hatte die Napoleon-Ausstellung auf der Schallaburg 2009 einen großen
                              Zulauf und der Museumsshop war am Ende razekahl leergekauft!!!Aber das ist schon ein Wunder dass es hierzulande soetwas gegeben hat-da ist eben schon eine jüngere , weltoffenere Generation am Werk!!2009 hat es auch eine Menge
                              kleinere Veranstaltungen gegeben.2010/11 gab es auch eine sehr gut besuchte
                              kleine Ausstellung zur Heirat Napoleons mit Marie-Louise,in der Wagenburg in
                              Schönbrunn.Auch dort war der Shop und vor allem der Katalog ausverkauft.
                              Allzeit beliebt,was diese Zeit anbelangt ist Erzherzog Johann,da gibt es auch immer wieder Literatur.Zum 200. Geburtstag des Sohnes Napoleons gab es lediglich eine Neuerscheinung-von einer deutschen Journalistin.!!!!
                              Von einem Herrn Alfred Plischnack gab es in den letzten Jahren zwei Bücher mit
                              Zeugenaussagen zu dieser Zeit,ganz gut geschrieben aber mit der
                              boshaften Absicht Napoleon durch den Kakao zu ziehen und den unseligen Vergleich mit der Zeit vor 70Jahren zu ziehen,unter Benutzung der üblichen,rein
                              oberflächlichen Argumente.
                              Zwei gute Bücher sind dann noch 2009 erschienen: Napoleon in Wien(mit vie-
                              len Fotos)und ein Buch über den Feldzug von 1809,geschrieben von einem Offi-
                              zier des österreichischen Bundesheeres.
                              Reenactments gab es einige um 2009.Im Raum Wien.Aber auch schon in den
                              vorangegangenen Jahren.

                              Grüsse von IRENE.

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