Österreichische Sicht

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  • KDF10
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 19.12.2010
    • 1278

    #16
    Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
    Da wird etwas angesprochen,was zu einer meiner Irritationen gehört,schon lange!!!!!
    Die Antwort ist relativ einfach und liegt in der österreichischen Mentalität begründet: wenig weltoffen,noch immer provinzlerisch im Denken (trotz EU -
    Beitritt und obwohl sich bei den Jüngeren eventuell mehr verändert und verändern wird),kleinkariert und selbstvergafft im historischen Denken,nebst
    anderen schlechten Eigenschaften,wie der Hang zu Ressentiments.

    Grüsse von IRENE.

    -
    Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich war geschäftlich etliche Male in Wien. Ich habe dort durchaus weltoffene Österreicher kennengelernt. Einen Spruch eines Österreichers werde ich nie vergessen: "In Wien fängt der Balkan an!" Das ist jetzt nicht bös gemeint, aber ein Körnchen Wahrheit steckt da drin. Auch die Deutschen sind oft nicht weltoffen. Den Hang zu Ressentiments findest du auch in Deutschland. Die österreichische Sprache find ich eh genial, sie ist aber gewöhnungsbedürftig für einen "Piefke" Dabei ist sie sehr kreativ und manchmal erfrischend unanständig und weniger verklemmt als in Deutschland. Beispiele will ich hier nicht nennen, aber ihr könnt euch ja mal da durcharbeiten: http://www.ostarrichi.org/

    P.S.: Das ist kein Dictionary für unanständige österreichische Wörter. Um die zu finden müsst ihr euch schon etwas Mühe geben.
    Zuletzt geändert von KDF10; 28.03.2013, 19:19.

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    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2962

      #17
      Allgemeine Betrachtung zu diesem Thread aus dem November vorigen Jahres:
      Da wird etwas angesprochen,was zu einer meiner Irritationen gehört,schon lange!!!!!
      Die Antwort ist relativ einfach und liegt in der österreichischen Mentalität begründet: wenig weltoffen,noch immer provinzlerisch im Denken (trotz EU -
      Beitritt und obwohl sich bei den Jüngeren eventuell mehr verändert und verändern wird),kleinkariert und selbstvergafft im historischen Denken,nebst
      anderen schlechten Eigenschaften,wie der Hang zu Ressentiments.
      Ich kenne Österreicher die sind das krasse Gegenteil und kann mich diesen Rundumschlag nicht anschließen.

      Dazu - die historischen Quellen und seien sie 100 Jahre alt, gerade aus Österreich sind oft von hervorragender Qualität.

      Kommentar

      • Charlotte Corday
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 22.11.2011
        • 110

        #18
        Hallo Irene,

        welches Buch meinst du: "Buch über den Feldzug von 1809,geschrieben von einem Offizier des österreichischen Bundesheeres"?

        In der Forschung hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan, wenn auch Tirol absoluter Spitzenreiter war und die Sammelbände im Jubiläumsjahr wie die Schwammerln (= Pilze, für unsere deutschen Nachbarn *ggg*) aus dem Boden geschossen sind.

        Z.B. schrieb Zehetbauer über die österreichische Landwehr, in einem Sammelband über "Napoleon und seine Zeit. Kärnten - Innerösterreich - Illyrien" sind teils sehr brauchbare Aufsätze enthalten. Vor allem ist hier auch Manfried Rauchensteiner zu nennen.
        Biographien wie von Hans Magenschab über Erzherzog Johann sind oft von sehr zweifelhaftem Wert.

        Eine der besten Studien zu Erzherzog Carl stammt interessanterweise von Gunther E. Rothenberg - "Napoleon's Great Adversary".

        Mit den klassischen österreichischen Themen (Amor im Hause Habsburg, Sisi ...) kann die Zeit Napoleons natürlich nicht konkurrieren, da bestimmt auf dem Buchmarkt teils auch die Nachfrage das Angebot. Und eine Niederlage ist halt nicht so schön wie ein glanzvoller Sieg. Napoleons amouröse Abenteuer auf österr. Boden erwiesen sich meist ja als Legende, also kann man da publizistisch auch nichts herausholen ... ;-)

        Im universitären Bereich gibt es aber neuere Diplomarbeiten und Dissertationen (über den Verbundkatalog der Universitätsbibliotheken abrufbar), die sich mit der napoleonischen Ära allgemein bzw. in Verbindung mit Österreich beschäftigen.

        Im Vergleich zu Deutschland, wo die "deutschen" Befreiungskriege abgefeiert werden (an denen Österreich ja auch beteiligt war...), gibt es bei uns halt kein solches Schlüsselereignis, das in das breite Allgemeinwissen eingedrungen wäre ... (Wie es um das Geschichtswissen im Allgemeinen bestellt ist, muss hier nicht extra erwähnt werden).


        lg, Charlotte

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        • Nikolaj
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 27.12.2009
          • 122

          #19
          [quote=Charlotte Corday;20228]

          welches Buch meinst du: "Buch über den Feldzug von 1809,geschrieben von einem Offizier des österreichischen Bundesheeres"?

          Hallo Charlotte,

          das gesuchte Buch ist wohl:

          Peter Kolecko/Peter Dachgruber
          200 Jahre Marchfeldschlacht Aspern und Wagram
          Graz 2009

          Kolecko ist (war?) Brigadier, Dachgruber Vizeleutnant des Bundesheeres.

          @KDF 10_
          Das Zitat "In Wien fängt der Balkan an" (Im Original "Asien beginnt in den Vorstädten Wiens") ist klassisch. Verbürgt wurde es von Metternich geprägt.
          Zuletzt geändert von Nikolaj; 29.03.2013, 10:52.

          Kommentar

          • Charlotte Corday
            Erfahrener Benutzer
            Sergent
            • 22.11.2011
            • 110

            #20
            @Nikolaj,

            danke!

            lg, Charlotte

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            • Irene Hartlmayr
              Erfahrener Benutzer
              Capitaine
              • 22.02.2013
              • 596

              #21
              Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
              Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich war geschäftlich etliche Male in Wien. Ich habe dort durchaus weltoffene Österreicher kennengelernt. Einen Spruch eines Österreichers werde ich nie vergessen: "In Wien fängt der Balkan an!" Das ist jetzt nicht bös gemeint, aber ein Körnchen Wahrheit steckt da drin. Auch die Deutschen sind oft nicht weltoffen. Den Hang zu Ressentiments findest du auch in Deutschland. Die österreichische Sprache find ich eh genial, sie ist aber gewöhnungsbedürftig für einen "Piefke" Dabei ist sie sehr kreativ und manchmal erfrischend unanständig und weniger verklemmt als in Deutschland. Beispiele will ich hier nicht nennen, aber ihr könnt euch ja mal da durcharbeiten: http://www.ostarrichi.org/

              P.S.: Das ist kein Dictionary für unanständige österreichische Wörter. Um die zu finden müsst ihr euch schon etwas Mühe geben.
              Hallo Dieter!
              Natürlich gibt es auch sehr viele weltoffene Österreicher,vor allem in geschäftlichen Belangen-die kommen ja auch mehr herum!Aber z. B. Bei EU -
              bewerbungen waren die österreichischen Bewerber sehr lange noch hinten dran,
              auch bei Erasmus Stipendien. Bei meiner Generation(ich bin 1949 geboren)höre
              Ich auch Heute noch die unmöglichsten Vorurteile und Blödheiten,was Geschichte ( insbesonders dieser Zeit) anbelangt.Ich hatte ja geschrieben dass
              die Jüngeren schon weltoffener sind!
              In der Geschichtsschreibung ist man heutzutage v.a. auf die Zeitgeschichte fi-
              xiert,seit der Waldheimaffäre im den 80er Jahren ist man SEHR bemüht darum,
              die unmittelbare Vergngenheit aufzuarbeiten-allerdings weniger die schon länger
              zurückliegende.In den letzten 25 Jahren hat sich die Geschichtsschreibung über
              die Österreichisch-ungarische Monarchie exponentiell vermehrt,allerdings mehr
              journalistisch und daher einigermaßen oberflächlich!Von akademischer Seite
              ist in erster Linie Brigitte Hamann zu nennen-und die ist gebürtige Deutsche!!!
              Sie war die Erste,die eine sachlich fundierte,exzellente Biographie über Kronprinz
              Rudolf geschrieben hat und der war eine der interessantesten Personen der alten Monarchie(wenn auch schwierig-kein Wunder,bei der Erziehung ,die er genossen hatte!!!).Die halbwegs liberale Erziehung,die Rudolf später bekommen hat,ver-
              dankt er seiner Mutter,Kaiserin Elisabeth-und die war...aus Bayern.!!! Hamanns
              Biographie über Elisabeth("Sisi") ist ein Weltbestseller geworden,bekommt man
              hier in allen Museumsshops,in allen möglichen Sprachen.
              Dein österreichisches Wörterbuch finde ich interessant,da sind lauter Ausdrücke drinnen,die ich garnicht kenne!!!Als Empfehlung für den nächsten Österreich-Be-
              Such,das Folgende Büchlein,bekommt man in allen Buchhandlungen: Österreichisches Deutsch,ein kleines quadratisches Büchlein in rot und schwarz;
              Ich habe es nicht bei der Hand,da ich in meiner umfangreichen Bibliothek nichts mehr finde(!),aber man bekommt es in allen Buchhandlungen,nur fragen.
              Interessant zur österreichischen Variante der deutschen Sprache sind auch die
              Bücher von Peter Wehle,sehr gut!!!!
              Viele Grüsse,IRENE.

              Kommentar

              • Irene Hartlmayr
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 22.02.2013
                • 596

                #22
                Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
                Ich kenne Österreicher die sind das krasse Gegenteil und kann mich diesen Rundumschlag nicht anschließen.

                Dazu - die historischen Quellen und seien sie 100 Jahre alt, gerade aus Österreich sind oft von hervorragender Qualität.
                Das ist gut so,wenn Du das "krasse Gegenteil" vorfindest.Hoffentlich geht das so weiter!
                Was mich anbelangt so habe ich eben ,was Geschichte anbelangt (und auch,z.b.
                Einstellung zur EU ),eben viele andere Erfahrungen gemacht.Aber ich habe ja
                geschrieben,bei den Jüngeren ändert sich Einiges.
                Was ältere Quellen anbelangt so nenne ich Einige,die vielleicht interessieren:
                Der Generalstab der österr.ungar. Armee hat ,unmittelbar vor Beginn des Ersten
                Weltkriegs, eine Gesamtdarstellung der napoleonischen Kriege produziert,die
                ausgezeichnet sein soll-allerdings,meines Wissens,nicht publiziert wurde.
                Von einem Historiker namens Johann Freiherr von Helfert wurden Ende des
                19ten Jahrhunderts einige Bücher zur Napoleonischen Zeit publiziert,allerdings nur zur österreichischen Sicht und zu österreichischen Themen.
                Egon Caesar Conti-Corte:ebenfalls,eher zu Metternich und zur Österreich.ung.Monarchie,verstaubt und voreingenommen.
                Heinrich Ritter von Syrbik:Metternich,2Bände.Gilt nach wie vor als Standardwerk.
                Viktor Bibl:Bücher zu Erzherzog Kark,Metternich und Kaiser Franz.Aber aus der
                Nazi-Zeit und daher "gefärbelt",dementsprechend.
                Von einem August Fournier stammt eine (und meines Wissens)die Einzige,"große" Napoleon Biographie aus Österreich,und der war -wie der Name schon sagt -französischen Ursprungs.
                Ein anderer "Zugereister"Einheimischer ist ein Baron de Bourgoing,der auch Einiges zu der Zeit geschrieben hat,vornehmlich eine bekannte Marie-Louise
                Biographie.

                Im übrigen bitte ich um Bekanntgbe von Quellen,die ich vielleicht nicht kenne,
                Die Du als "ausgezeichnet"bewertest.

                In der alten Monarchie hatte man vermutlich auch noch einen breiteren Horizont
                als nach 1918 ,wo dann alles zusammengeschrumpft war und man andere Sorgen und Probleme hatte.Nach 1945 war die Geschichtsschreibung sehr wohl
                wenig weltoffen und selbstvergafft,erst seit den 80er Jahren hat sich da Einiges gebessert,siehe Antwort auf KDF10.

                Viele Grüsse einstweilen, IRENE.

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                • Irene Hartlmayr
                  Erfahrener Benutzer
                  Capitaine
                  • 22.02.2013
                  • 596

                  #23
                  Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen
                  Hallo Irene,

                  welches Buch meinst du: "Buch über den Feldzug von 1809,geschrieben von einem Offizier des österreichischen Bundesheeres"?

                  In der Forschung hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan, wenn auch Tirol absoluter Spitzenreiter war und die Sammelbände im Jubiläumsjahr wie die Schwammerln (= Pilze, für unsere deutschen Nachbarn *ggg*) aus dem Boden geschossen sind.

                  Z.B. schrieb Zehetbauer über die österreichische Landwehr, in einem Sammelband über "Napoleon und seine Zeit. Kärnten - Innerösterreich - Illyrien" sind teils sehr brauchbare Aufsätze enthalten. Vor allem ist hier auch Manfried Rauchensteiner zu nennen.
                  Biographien wie von Hans Magenschab über Erzherzog Johann sind oft von sehr zweifelhaftem Wert.

                  Eine der besten Studien zu Erzherzog Carl stammt interessanterweise von Gunther E. Rothenberg - "Napoleon's Great Adversary".

                  Mit den klassischen österreichischen Themen (Amor im Hause Habsburg, Sisi ...) kann die Zeit Napoleons natürlich nicht konkurrieren, da bestimmt auf dem Buchmarkt teils auch die Nachfrage das Angebot. Und eine Niederlage ist halt nicht so schön wie ein glanzvoller Sieg. Napoleons amouröse Abenteuer auf österr. Boden erwiesen sich meist ja als Legende, also kann man da publizistisch auch nichts herausholen ... ;-)

                  Im universitären Bereich gibt es aber neuere Diplomarbeiten und Dissertationen (über den Verbundkatalog der Universitätsbibliotheken abrufbar), die sich mit der napoleonischen Ära allgemein bzw. in Verbindung mit Österreich beschäftigen.

                  Im Vergleich zu Deutschland, wo die "deutschen" Befreiungskriege abgefeiert werden (an denen Österreich ja auch beteiligt war...), gibt es bei uns halt kein solches Schlüsselereignis, das in das breite Allgemeinwissen eingedrungen wäre ... (Wie es um das Geschichtswissen im Allgemeinen bestellt ist, muss hier nicht extra erwähnt werden).


                  lg, Charlotte
                  Hallo Charlotte,
                  Kolecko/Dachgruber ist richtig,wie Nikolaj schreibt!
                  Von Hans Magenschab halte ich auch nichts,der ist eben die Kategorie von journalischtischem Historiker,die ich absolut nicht schätze-dazu noch eben von jener voreingenommenen Sorte gegenüber dem Ausland,die ich eben als kleinkariert und wenig weltoffen betrachte.
                  Über Erzherzog Johann gibt es Besseres,z.b.den zweibändigen Katalog zur Ge-
                  dächtnisausstellung zum 150ten Todestag,auch 2009.Nebst kleineren Werken.
                  Von Rauchensteiner bin ich,ehrlich gestanden,garnicht begeistert,jedenfalls was
                  Die napoleonische Zeit anbelangt,der ist eher für den Ersten Weltkrieg zu emp-
                  Fehlen (Standardwerk),glaube ich.Seine Schriften und Radio-Sendungen-Äußerungen sind eben auch von der antiquierten,voreingenommenen Sorte die
                  mich ärgert.Ausserdem Fehler!!!,die anderswo längst korrigiert wurden.
                  2004 gab es eine Serie (ich glaube,Betrifft Geschichte) zur napoleonischen Zeit in ö1-Rauchensteiner,das Militärische,wie beschrieben und mit Fehlern,negativ...
                  und eine zweite über die Reformen Napoleons und das Politische,von Wolfgang
                  Schmales(?)oder S-irgendwas(?),die ausgezeichnet und viel besser war....er ist
                  Professor an der Wiener Universität... und er ist Deutscher!!!!!
                  Günther Rothenfeld ist aus Österreich emigriert,hat sich dann in Australien niedergelassen und viel zu der Zeit geschrieben: Auch "The Art of Warfare in The
                  Age of Napoleon".
                  Das "Schlüsselereigniss"für Österreicher WAR seinerzeit Aspern.....Aber man frage einmal einen österreichischen Schüler oder jüngeren Menschen darnach......!!!! Eine Fremdenführerkollegin von mir sollte einmal eine Gruppe
                  junger MILITÄRAKADEMIKER durch die Stadt führen.Sie Tat es auch..und beim
                  Erzherzog Karl Denkmal am Heldenplatz kam sie drauf dass die jungen ,angehenden Soldaten ...... von der Schlacht bei Aspern noch nie was gehört hatten!!!!! Das finde ich also wirklich schlimm !!!!!
                  Die "Befreiungskriege" wurden von der Deutsch-nationalen Geschichtsschreibung
                  Ende des 19ten Jahrhunderts hochgejubelt und als Verdienst Preußens hinge-
                  stellt.In Wirklichkeit war die treibende Kraft hinter den "Befreiungskriegen"der
                  ZAR! Preußen alleine wäre viel zu schwach gewesen um da viel zu bewirken.Durch den Dominoeffekt sind dann Österreich und die anderen Deutschen Staaten dazugekommen,mit zunehmendem Erfolg.Ohne die russischen Massen wäre auch das vielleicht nicht gelungen! Und von wegen
                  "Befreiung"........es war lediglich eine Befreiung von einer Fremdherrschaft!!!!....
                  die auch Gutes mit sich gebracht hatte!!!

                  Viele Grüsse,IRENE.

                  Kommentar

                  • Irene Hartlmayr
                    Erfahrener Benutzer
                    Capitaine
                    • 22.02.2013
                    • 596

                    #24
                    [QUOTE=Nikolaj;20229]
                    Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen

                    welches Buch meinst du: "Buch über den Feldzug von 1809,geschrieben von einem Offizier des österreichischen Bundesheeres"?

                    Hallo Charlotte,

                    das gesuchte Buch ist wohl:

                    Peter Kolecko/Peter Dachgruber
                    200 Jahre Marchfeldschlacht Aspern und Wagram
                    Graz 2009

                    Kolecko ist (war?) Brigadier, Dachgruber Vizeleutnant des Bundesheeres.

                    @KDF 10_
                    Das Zitat "In Wien fängt der Balkan an" (Im Original "Asien beginnt in den Vorstädten Wiens") ist klassisch. Verbürgt wurde es von Metternich geprägt.
                    Das ist richtig ! Hört man auch, etwas abgewandelt,als "An der Landstraße
                    fangt der Balkan an".

                    IRENE.

                    Kommentar

                    • KDF10
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 19.12.2010
                      • 1278

                      #25
                      Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
                      Hallo Dieter!
                      Bei meiner Generation(ich bin 1949 geboren)höre
                      Ich auch Heute noch die unmöglichsten Vorurteile und Blödheiten,was Geschichte ( insbesonders dieser Zeit) anbelangt.Ich hatte ja geschrieben dass
                      die Jüngeren schon weltoffener sind!
                      In der Geschichtsschreibung ist man heutzutage v.a. auf die Zeitgeschichte fi-
                      xiert,seit der Waldheimaffäre im den 80er Jahren ist man SEHR bemüht darum,
                      die unmittelbare Vergngenheit aufzuarbeiten-allerdings weniger die schon länger
                      zurückliegende.
                      Viele Grüsse,IRENE.
                      Da brat mir doch einer einen Storch. Du bist Jahrgang 1949? Herzlich willkommen bei den Oldies. Ich bin auch Jahrgang 1949. Vergiss doch mal Waldheim, für den interessiert sich heute wirklich keine Sau mehr. Bitte nicht missverstehen, denn ich mag die Österreicher. Die Österreicher haben Schlachten gewonnen, aber selten Kriege. Das ist heute noch immer so. Damit meine ich den Fussball. Sehr gute Einzelkämpfer, aber im Team klappt das nicht wirklich. LG Dieter

                      Kommentar

                      • Irene Hartlmayr
                        Erfahrener Benutzer
                        Capitaine
                        • 22.02.2013
                        • 596

                        #26
                        Oldies und Anderes.

                        Hallo Dieter!
                        Von Fussball verstehe ich nicht viel,aber Du hast natürlich recht-beim Verlieren
                        ist man hierzulande gut drauf!!!Auch bei Kriegen,natürlich!Österreich ist eben kein militärisches Land,dafür hat man andere Vorzüge.
                        Trotzdem bin ich von der österreichischen Geschichtsschreibung nicht besonders angetan obwohl sich,wie gesagt,bei den Jüngeren schon was ändert.
                        Die Affäre Waldheim hat auch da etwas bewirkt denn seither ist man eben kritischer geworden gegenüber der eigenen Vergangenheit- und genau das be-
                        grüsse ich sehr.!!!! Insoferne war das ein Gewinn für Österreich,wenn auch auf
                        unbequeme Art und Weise.Manchmal ist eben ein rüdes Erwachen brauchbar!!!
                        Der EU-Beitritt war auch heilsam,seither hat sich SEHR VIEL geändert,dazu ge-
                        nügt schon ein Besuch in einem Museumsshop,wenn man das vergleicht mit der
                        Zeit davor so liegen Welten dazwischen.Seither muss man eben mithalten und
                        sich mehr öffnen,sowie aufgeschlossener denken.Obwohl es da noch immer Pro-
                        bleme gibt,dazu muss man nur die "Kronen-Zeitung"lesen!
                        Auch die Wahlen von 1999 und Haider hat man anscheinend als Lehre aufgefasst
                        und verarbeitet,ich sage immer all das Unangenehme war die Strafe dafür dass man hierzulande immer gerne den Dreck unter den Teppich gekehrt hat (hierzu-
                        lande stark ausgeprägt,obwohl das natürlich auch Sonstwo praktiziert wird)und
                        sich gerne als das "Opfer" gesehen hat ,auch zu anderen Zeiten,eben auch in der
                        napoleonischen Zeit!
                        Freud hätte sich,meiner Ansicht nach,keinen besseren Arbeitsplatz aussuchen können als Wien,kein Wunder dass er hier das "Verdrängen"und die hinterhältigen Wege des Unbewussten formuliert hat.
                        Auch (und besonders )historische Persönlichkeiten kommen meiner Ansicht nach
                        nicht zufällig ( in Ort und Zeit )auf die Welt. Da ist viel Sinn dahinter.

                        Viele Grüsse,IRENE.

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                        • KDF10
                          Erfahrener Benutzer
                          Chef de Bataillon
                          • 19.12.2010
                          • 1278

                          #27
                          Hallo Irene,

                          es gibt Österreicher, die alles unter den Teppich kehren wollen und es gibt auch Deutsche, die genau das Gleiche wollen. Anfang der 70er war ich mal in Linz, Braunau liegt ja gleich um die Ecke. Das wollte niemand kennen, ebenso nicht den bekanntesten Sohn der Stadt. Da habe ich gehadert mit den Österreichern. Dann bin ich nach Mauthausen gefahren, da wird die Vergangenheit ganz hervorragend aufgearbeitet. Wesentlich besser als an vielen Orten in Deutschland. Das eigentliche Problem sind nicht die Menschen, die alles unter den Teppich kehren wollen, sondern die, die meinen, etwas Gutes bei Adolf zu finden. Online lese ich schon hin und wieder österreichische Zeitungen. Ich weiß, dass im letzten Jahr auch über angebliche "Rechtsradikale" in der österreichischen Polizei diskutiert wurde. Ich will das hier nicht weiter ausbauen. Wir können das gern weiter diskutieren, aber nur per PN. Sieh das mal so, deine Großeltern und deine Eltern haben den Nationalsozialismus erlebt. Meine natürlich auch. Diese Generationen sterben aus oder sind es bereits. Wir beide gehören zu einem Jahrgang der nicht unbedingt die Wahrheit weiß, aber doch einiges gehört hat. Das müssen wir den jungen Leuten vermitteln. Ich bekomme immer wieder Lachanfälle, wenn ich Neonazis sehe. Mit ihren Stiefeln aus England, Jeans, die von einem Juden erfunden wurden, Tattoos und Ohrringen, wären sie unter Hitler als asozial eingestuft worden und Kandidaten für das KZ gewesen. Ich befürchte allerdings, dass man mir jetzt gleich wieder Antisemitismus vorwirft. Nein, dem ist nicht so. Wer das nicht glaubt, kann das mit mir gern per PN diskutieren, wenn er sich traut.

                          Viele Grüße,

                          Dieter
                          Zuletzt geändert von KDF10; 30.03.2013, 17:41.

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                          • Nikolaj
                            Erfahrener Benutzer
                            Sergent
                            • 27.12.2009
                            • 122

                            #28
                            War das Thema nicht irgendwann einmal die österreichische Militärgeschichtsschreibung?

                            @Irene Hartlmayer:

                            Es empfielt sich, einmal etwas fundiertes zum Thema in die Hand zu nehmen:

                            Kurt Peball/Peter Broucek
                            Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie
                            Wien - Köln - Weimar 2000

                            dort stünde z.B. in epischer Breite zu lesen, das das sogenannte "Österreichische Generalstabswerk" nicht unpubliziert geblieben ist, es ist - vielbändig - erschienen und wurde vor nicht allzulanger Zeit als Faksimile neu aufgelegt.

                            Conte Corti in der Nazifraktion? schwerlich, er war überzeugter Monarchist und in der Opposition.

                            Fournier und Bourgoing... als - na was denn nun - Ausländer? Österreicher mit Migrationshintergrund? Österreicher? dadurch zu legitimieren, dass sie französiche Namen haben?

                            Rauchensteiner ist Zeitgeschichtler und hatte mit den napoleonischen Kriegen wenig am Hut. Auch mit dem ersten Weltkrieg hatte er weniger zu tun, als mit dem Zweiten und der Nachkriegszeit. Das sind allerdings Standardwerke, die noch immer von hoher Qualität sind.

                            Man mag als ÖsterreicherIn seinem Land kritisch gegenüber stehen, das ist heilsam und legitim. Aber den eigenen Weltschmerz und Selbsthass zu verobjektivieren und nach aussen zu tragen nervt bloss.

                            Auch über Bücher mag man kritisch urteilen. "Das Standardwerk zu meinem Lieblingsthema muss ich immer selbst schreiben!" lautet ein schönes Zitat. Du musst ja nicht gleich ein Buch schreiben, Irene, aber ein sachlich fundiertes Posting wär schon einmal ein Anfang...
                            Zuletzt geändert von Nikolaj; 31.03.2013, 12:10.

                            Kommentar

                            • HKDW
                              Erfahrener Benutzer
                              Colonel
                              • 02.10.2006
                              • 2962

                              #29
                              Auch über Bücher mag man kritisch urteilen. "Das Standardwerk zu meinem Lieblingsthema muss ich immer selbst schreiben!" lautet ein schönes Zitat. Du musst ja nicht gleich ein Buch schreiben, Irene, aber ein sachlich fundiertes Posting wär schon einmal ein Anfang...
                              dazu kann ich nur

                              rost:rost:

                              Kommentar

                              • Irene Hartlmayr
                                Erfahrener Benutzer
                                Capitaine
                                • 22.02.2013
                                • 596

                                #30
                                Fragezeichen

                                Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
                                Hallo Irene,

                                es gibt Österreicher, die alles unter den Teppich kehren wollen und es gibt auch Deutsche, die genau das Gleiche wollen. Anfang der 70er war ich mal in Linz, Braunau liegt ja gleich um die Ecke. Das wollte niemand kennen, ebenso nicht den bekanntesten Sohn der Stadt. Da habe ich gehadert mit den Österreichern. Dann bin ich nach Mauthausen gefahren, da wird die Vergangenheit ganz hervorragend aufgearbeitet. Wesentlich besser als an vielen Orten in Deutschland. Das eigentliche Problem sind nicht die Menschen, die alles unter den Teppich kehren wollen, sondern die, die meinen, etwas Gutes bei Adolf zu finden. Online lese ich schon hin und wieder österreichische Zeitungen. Ich weiß, dass im letzten Jahr auch über angebliche "Rechtsradikale" in der österreichischen Polizei diskutiert wurde. Ich will das hier nicht weiter ausbauen. Wir können das gern weiter diskutieren, aber nur per PN. Sieh das mal so, deine Großeltern und deine Eltern haben den Nationalsozialismus erlebt. Meine natürlich auch. Diese Generationen sterben aus oder sind es bereits. Wir beide gehören zu einem Jahrgang der nicht unbedingt die Wahrheit weiß, aber doch einiges gehört hat. Das müssen wir den jungen Leuten vermitteln. Ich bekomme immer wieder Lachanfälle, wenn ich Neonazis sehe. Mit ihren Stiefeln aus England, Jeans, die von einem Juden erfunden wurden, Tattoos und Ohrringen, wären sie unter Hitler als asozial eingestuft worden und Kandidaten für das KZ gewesen. Ich befürchte allerdings, dass man mir jetzt gleich wieder Antisemitismus vorwirft. Nein, dem ist nicht so. Wer das nicht glaubt, kann das mit mir gern per PN diskutieren, wenn er sich traut.

                                Viele Grüße,

                                Dieter
                                Lieber Dieter!
                                Diese Deine Nachricht kann ich nur mit einem großen Fragezeichen versehen !
                                Wovon redest Du eigentlich?
                                Das Diskutieren mit Dir macht keinen Sinn,man hat den Eindruck Du willst nur
                                Streit vom Zaun brechen,außerdem verstehst Du anscheinend oft die einfachsten
                                Behauptungen nicht oder liest irgendetwas heraus,was garnicht gemeint war.
                                Was redest Du von Adolf und Mauthausen,etc. Ich hatte deutlich geschrieben dass man bei Zeitgeschichte und Aufarbeitung der Vergangenheit derzeit sehr gut vorankommt,und habe erwähnt dass dies erst wirklich in Schwung gekommen ist seit der Waldheim Affäre,etc.Also was passt Dir daran nicht ?
                                Und was sollen die Neonazis dabei,davon war keine Rede??
                                Die Wahrheit über diese vergangene Zeit ist mir sehr wohl bekannt und zwar aus
                                den Erzählungen meiner Eltern.
                                Was Dreck unter den Teppich kehren anbelangt,so hatte ich geschrieben dass
                                das hierzulande eine ausgeprägte Eigenschaft ist (oder war) "obwohl das Sonstwo auch praktiziert wird".!!!!!!!!! Vielleicht solltest Du besser lesen bevor
                                Du Nonsens an mich adressierst!!
                                Ich lehne jede weitere Diskussion mit Dir ab,egal ob im Forum oder über PN.
                                Tut mir leid,davon habe ich jetzt genug!!
                                Du hast Talent dazu einem jedes Argument im Mund umzudrehen und daran
                                habe ich keinen Gefallen.Du kannst mit Anderen weiterstreiten wenn Du willst,
                                mit mir NICHT.
                                IRENE.
                                Und im übrigen weiß ich über die österreichische Mentalität mit Sicherheit besser
                                Bescheid als Du.!!!

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