Übergang der Sachsen am 18.10.1813

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  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    Trotzdem muss man einfach mal sehen, dass sich Wellingtons Truppen die meiste Zeit über der französischen Angriffe erwehrten und kaum offensiv wurden, von örtlichen Aktionen und dem wenig koordinierten Kavallerieeinsatz abgesehen. Wellington glaubte selbst nicht, dass er Napoleon gewachsen war. Wären die Möglichkeiten tatsächlich ausgeglichener gewesen, warum gibt es dann keine Anzeichen dafür, dass die Alliierten Napoleon wirklich allein bezwingen konnten? Die genannten Reserven standen ihm durch die Preußen längst nicht mehr zur Verfügung als seine Angriffe noch munter weitergingen. Die Alliierten fühlten sich erst stark als nicht nur in der französischen Flanke, sondern auch direkt neben ihnen preußische Truppen auftauchten. Der "allgemeine" Angriff Wellingtons war doch nur noch eine Demonstration, die keine Entscheidung mehr bringen konnte, da die bereits gefallen war. Ohne die Unterstützung der Preußen war das Spiel was Wellington spielte taktisch und auch strategisch verloren.

    Grüße

    Gunter

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    • Harper
      Erfahrener Benutzer
      Sergent-Major
      • 12.07.2012
      • 180

      Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
      Das seh ich schon ein wenig anders, ohne die Preußen wäre Wellingtons Armee - - Achtung - spekulation - geschlagen worden, das hat aber auch Wellington selbst gewußt - deshalb wollte er eben die Preußen und umgekehrt.
      Ohne die Preußische Versicherung mit mindestens 2 Corps, laut Blücher dann mit der ganzen Armee zu kommen, wäre keine Schlacht angenommen worden.
      Wir sind da nicht weit auseinander. Dass ein französischer Sieg naheliegend war, habe ich ja weiter oben schon geschrieben.

      Andererseits - was hat Napoleon mit 2/3 seiner Armee geschafft ?
      Den linken Flügel Wellingtons konnte er nicht durchstoßen. Das 1. Korps ist gescheitert. Bei Hougoument verbluteten mit die besten französischen Regimenter. Auf dem rechten ( britischen ) Flügel sind die französischen Kavallerieangriffe nahezu wirkungslos geblieben und die Infanterie hat es nicht einmal ins 2. Treffen der Alliierten geschafft.
      Zuletzt geändert von Harper; 28.07.2013, 15:58.

      Kommentar

      • Harper
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 12.07.2012
        • 180

        Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
        Trotzdem muss man einfach mal sehen, dass sich Wellingtons Truppen die meiste Zeit über der französischen Angriffe erwehrten und kaum offensiv wurden, von örtlichen Aktionen und dem wenig koordinierten Kavallerieeinsatz abgesehen. Wellington glaubte selbst nicht, dass er Napoleon gewachsen war. Wären die Möglichkeiten tatsächlich ausgeglichener gewesen, warum gibt es dann keine Anzeichen dafür, dass die Alliierten Napoleon wirklich allein bezwingen konnten? Die genannten Reserven standen ihm durch die Preußen längst nicht mehr zur Verfügung als seine Angriffe noch munter weitergingen. Die Alliierten fühlten sich erst stark als nicht nur in der französischen Flanke, sondern auch direkt neben ihnen preußische Truppen auftauchten. Der "allgemeine" Angriff Wellingtons war doch nur noch eine Demonstration, die keine Entscheidung mehr bringen konnte, da die bereits gefallen war. Ohne die Unterstützung der Preußen war das Spiel was Wellington spielte taktisch und auch strategisch verloren.

        Grüße

        Gunter
        Wellington hat nie eine offensive Strategie vorgehabt. Wie er selbst schreibt, bestand sein Vorhaben darin, Napoleon rein defensiv zu begegnen. Dafür spricht ja auch die Aufstellung der Alliierten, die keinesfalls für Offensivaktionen angelegt war. Schließlich war ihm ja klar, dass er sich offensiv mit Napoleon nicht messen konnte. Hinzu kam die teilweise Unzuverlässigkeit seiner Verbände. Sein Sieg war das Standhalten.

        Und schließlich :

        Dass er ohne die Zusage der Preußen nicht gekämpft hätte, ist wohl sowohl hier als auch sonst die herrschende Meinung - siehe oben.

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 2962

          Für die Preußen sah es zumindest als Zuschauer nicht gerade gut für Wellington aus und deswegen griffen sie eher als geplant in den Kampf ein um Wellington zu entlasten.
          Das besondere an diesem Sieg war schon der Wille gemeinsam Napoléon zu besiegen, mit Eigenbrötlerei wäre das so nicht möglich gewesen.

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          • Lavalette
            Benutzer
            Caporal
            • 02.01.2007
            • 67

            Nach dem Fall von La Haye-Sainte heißt es bei Tarle:
            "Die Stimmung des englischen Heerführers ist aus seiner Antwort zu ersehen, als man ihm meldete, es sei für die englische Truppen unmöglich, gewisse Stellungen zu halten:" Dann mögen sie alle auf ihren Platz fallen! Ich habe keine Verstärkungen mehr. Und wenn sie bis auf den letzten Mann fallen, wir müssen uns halten, bis Blücher kommt" - das erwiderte Wellington auf alle alarmierenden Meldungen seiner Generale, die ihre letzten Reserven in den Kampf warfen."
            In diesem Zitat kommt meine Meinung gut zum Ausdruck.

            Übrigens war ich im Mai in Waterloo und sah neben dem Panorama eine große Baugrube. Laut meiner Hotelrezeption erweitern sie zur 200jährigen Feier das Museum und erwarten zur Eröffnung etliche -zigtausende Besucher.
            "Die Nachwelt wird auf Grund von Thatsachen richten: Verläumdung hat mit der Zeit all ihr Gift verspritzt; ich werde jeden Tag an Ruhm gewinnen."
            Napoleon zu O'Meara am 9. Dezember 1817

            Kommentar

            • HKDW
              Erfahrener Benutzer
              Colonel
              • 02.10.2006
              • 2962

              Und wieder gibt es interessante Memoiren

              Buhle, Carl
              Erinnerungen aus den Feldzügen von 1809 bis 1816 entlehnt aus den Papieren eines Veteranen der sächsischen Armee
              Bautzen, 1844

              http://digital.slub-dresden.de/werka...lf/103640/5/0/
              Gefunden von Ralph Reinertsen, Buhle - der als Unteroffizier die Revue vor Napoleon, die Stimmung der Sächsischen Soldaten - und das Überlaufen bei Leipzig wie auch die "Meuterie" bei Lüttich gut beschreibt

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              • KDF10
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 19.12.2010
                • 1278

                Zitat von Lavalette Beitrag anzeigen
                Nach dem Fall von La Haye-Sainte heißt es bei Tarle:
                "Die Stimmung des englischen Heerführers ist aus seiner Antwort zu ersehen, als man ihm meldete, es sei für die englische Truppen unmöglich, gewisse Stellungen zu halten:" Dann mögen sie alle auf ihren Platz fallen! Ich habe keine Verstärkungen mehr. Und wenn sie bis auf den letzten Mann fallen, wir müssen uns halten, bis Blücher kommt" - das erwiderte Wellington auf alle alarmierenden Meldungen seiner Generale, die ihre letzten Reserven in den Kampf warfen."
                In diesem Zitat kommt meine Meinung gut zum Ausdruck.

                Übrigens war ich im Mai in Waterloo und sah neben dem Panorama eine große Baugrube. Laut meiner Hotelrezeption erweitern sie zur 200jährigen Feier das Museum und erwarten zur Eröffnung etliche -zigtausende Besucher.
                Du weißt schon, dass Tarle ein Russe war? Der verbannt wurde, weil Stalin ihn parteipolitsch einnorden wollte, was ihm auch gelungen ist. Es gibt gewaltige Unterschiede zwischen seinem Buch, dass 1944 in Zürich erschien und dem das 1972 in der DDR erschien

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