Napoleon in Auxonne

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  • Marie
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 27.04.2011
    • 196

    Napoleon in Auxonne

    Gibt es irgendwo einen Bericht darüber, was im Juli 1789 in Auxonne passiert ist? Ich meine mich zu erinnern, dass die Bevölkerung rebellierte und Napoleons Regiment eingriff, kann aber in meine Büchern nichts Genaueres finden.
    Texte dürfen auch in Englisch oder Französisch sein
    Zuletzt geändert von Marie; 09.11.2013, 19:30.
    Die beste Möglichkeit Wort zu halten ist, es nicht zu geben.
  • Irene Hartlmayr
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 22.02.2013
    • 596

    #2
    Auxonne

    Zitat von Marie Beitrag anzeigen
    Gibt es irgendwo einen Bericht darüber, was im Julie 1789 in Auxonne passiert ist? Ich meine mich zu erinnern, dass die Bevölkerung rebellierte und Napoleons Regiment eingriff, kann aber in meine Büchern nichts Genaueres finden.
    Texte dürfen auch in Englisch oder Französisch sein
    Liebe Marie!
    Nach meinem Wissen wurde Napoleon mit einer kleinen Artillerieeinheit dorthin
    geschickt um die Rebellion aufzulösen.Er soll seine Kanonen aufgestellt haben
    aber,statt zu schießen,die Versammlung von aufgebrachten Bürgern mit dem
    Hinweis,er schieße nur auf Gesindel und die anständigen Leute mögen nach Hause gehen,aufgelöst haben.
    Ob das jetzt stimmt oder eine Legende ist,weiß ich leider auch nicht.

    Grüsse,

    IRENE.

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    • Marie
      Erfahrener Benutzer
      Sergent-Major
      • 27.04.2011
      • 196

      #3
      Liebe Irene,
      Stimmt, das wars. War da nicht die Rede von einer dreistündigen (ermüdenden) Ansprache? Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das herhabe. Und dunkel habe ich auch in Erinnerung, dass da mit Kanonen geschossen wurde. Kann mich aber auch irren.
      Vielleicht weiß ja jemand, wo ich einen Bericht darüber finden kann.
      Die beste Möglichkeit Wort zu halten ist, es nicht zu geben.

      Kommentar

      • Irene Hartlmayr
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 22.02.2013
        • 596

        #4
        Auxonne

        Zitat von Marie Beitrag anzeigen
        Liebe Irene,
        Stimmt, das wars. War da nicht die Rede von einer dreistündigen (ermüdenden) Ansprache? Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das herhabe. Und dunkel habe ich auch in Erinnerung, dass da mit Kanonen geschossen wurde. Kann mich aber auch irren.
        Vielleicht weiß ja jemand, wo ich einen Bericht darüber finden kann.
        Ich werde nachsehen ob ich in meiner Literatur was finde.Kann aber dauern denn
        derzeit bin ich sehr beschäftigt mit vielen anderen Dingen.

        Grüsse,IRENE.

        Kommentar

        • excideuil
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 24.09.2009
          • 207

          #5
          Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
          Liebe Marie!
          Nach meinem Wissen wurde Napoleon mit einer kleinen Artillerieeinheit dorthin
          geschickt um die Rebellion aufzulösen.Er soll seine Kanonen aufgestellt haben
          aber,statt zu schießen,die Versammlung von aufgebrachten Bürgern mit dem
          Hinweis,er schieße nur auf Gesindel und die anständigen Leute mögen nach Hause gehen,aufgelöst haben.
          Ob das jetzt stimmt oder eine Legende ist,weiß ich leider auch nicht.

          Grüsse,

          IRENE.
          Die Szene wird bei Wencker-Wildberg Bd. 1, Seite 100 beschrieben:

          Danach war B. mit 20 Mann und einer Kanone vor Ort.

          Dem ersten Befehl:
          "Bürger, man soll die Gesetze ehren. Die Armee ist zu Ihrer Verteidigung da. Ich fordere euch auf, euch zurückzuziehen."

          leistete die Menge keine Folgschaft.

          Erst die Ansprache:
          "Bürger, ich habe Befehl, nur auf den Pöbel zu schießen. Ich fordere daher alle anständigen Leute auf, sich schleunigst zu entfernen."

          fand Gehör, da niemand zum Pöbel zugehörig sein wollte.

          Grüße
          excideuil

          Kommentar

          • Marie
            Erfahrener Benutzer
            Sergent-Major
            • 27.04.2011
            • 196

            #6
            Danke!
            Ich kann mir nicht helfen: das hört sich für mich nach einer Geschichte an, die Napoleon später erfunden hat. Das dachte ich schon, als ich das zum ersten Mal gelesen habe. Nun gut, wird wohl nicht ohne größeren Aufwand rauszubekommen sein (den ich gerne betreiben würde, für den ich aber keine Zeit habe).
            Zuletzt geändert von Marie; 12.11.2013, 16:26.
            Die beste Möglichkeit Wort zu halten ist, es nicht zu geben.

            Kommentar

            • Chasseur
              Erfahrener Benutzer
              Sergent
              • 16.05.2007
              • 105

              #7
              Hier die ursprüngliche Geschichte:

              Frau von Prie, die Geliebte des Regenten, hatte auf Rat ihres Vaters, eines Händlers namens Pléneuf, eine so große Menge Getreide aufgekauft, daß das Volk zur Verzweiflung und schließlich zum Aufstand getrieben wurde.
              Eine Kompanie Musketiere sollte den Aufruhr beschwichtigen, und ihr Leutnant, Herr d'Avejan, hatte Befehl, auf die Kanaille zu feuern, denn so nannte man damals das Volk in Frankreich. D'Avejan machte sich aber als anständiger Mensch ein Gewissen daraus, auf seine Mitbürger schießen zu lassen und führte seinen Befehl auf folgende Art aus: Er ließ zur Salve antreten, und ehe er 'Feuer' kommandierte, ging er auf die Menge zu, in der einen Hand seinen Hut, in der anderen den Befehl des Hofes.

              "Meine Herren," rief er, "laut Befehl soll ich auf die Kanaille feuern. Ich bitte daher alle anständigen Leute, sich zu entfernen, bevor ich Feuer geben lasse."

              Alle verschwanden so rasch wie möglich. - (Chamfort)


              Chasseur

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              • Chasseur
                Erfahrener Benutzer
                Sergent
                • 16.05.2007
                • 105

                #8
                Im Übrigen soll die Geschichte in der Stadt Seurre /Saone vorgefallen sein.

                siehe Wencker-Wildberg: Napoleon die Memoiren seines Lebens Bd 1 S. 99 ff
                Gutenberg Verlag.

                Wie von Excideuil bereits angeführt.

                Chasseur
                Zuletzt geändert von Chasseur; 12.11.2013, 20:58.

                Kommentar

                • Marie
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent-Major
                  • 27.04.2011
                  • 196

                  #9
                  Danke für die Antwort. Leider habe ich Wencker-Wildberg nicht zur Hand (und komme auch nicht ran). Aber so etwas habe ich mir schon fast gedacht
                  Die beste Möglichkeit Wort zu halten ist, es nicht zu geben.

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                  • excideuil
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent-Major
                    • 24.09.2009
                    • 207

                    #10
                    Fournier schreibt dazu folgendes:

                    "Mehrere Wochen zuvor hatte sich in dem nahen Seurre das Volk empört und zwei Getreidehändler misshandelt. Damals war Sekondeleutnant Buonaparte als Befehlshaber seiner Kompanie dahin abgerückt. Es wird erzählt, er habe der Menge zugerufen, die anständigen Leute möchten sich zurückziehen, da er nur Befehl habe, auf die Kanaille zu schießen, worauf alle sich zerstreut hätten. Mag sein. Doch ebenso erzählt man auch, dass der Rummel in Seurre schon beendet gewesen sei, als das Militär ankam." [1]
                    Für letzteres gibt Fournier eine Quelle an: Vergl. bei Chuquet, La jeunesse de Napoléon, I., p. 536 mit p. 359

                    Grüße
                    excideuil

                    [1] Fournier, August: „Napoleon I., Emil Vollmer (Phaidon Verlag), Essen, 1996, Nachdruck der Ausgabe Wien 1922, Bd. I, Seite 29

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                    • Chasseur
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent
                      • 16.05.2007
                      • 105

                      #11
                      se non e verro, e molto ben trovato
                      Ist es auch nicht wahr, so ist es doch gut erzählt.

                      Hier hat wohl jemand an seinem eigenen Mythos gestrickt.

                      Genauso wird die Anekdote "wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen" bereits Madame Pompadour zugeordnet und taucht dann immer wieder bis zu Marie Antoinette auf.

                      Anscheinend war Gutgläubigkeit damals etwas weiter verbreitet.

                      Chasseur

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