In den aktuell als Reprint erschienenen Erinnerungen des Friedrich Lindau (Schütze im 2. Leichten Bataillon der KGL) findet sich eine anschauliche Passage über (blutige) Konflikte mit französischen Besatzungstruppen in Hameln (damals, 1809-1810 schon Königreich Westphalen):
Nicht gerade ein "liebevoller" Umgang zwischen eigentlich damals Verbündeten!
Kennt Ihr weitere Beispiele für diese fehlgeleitete Besatzungspolitik?
Markus Stein
Eines Tages ging ich mit mehreren anderen Handwerksgesellen nach der Berkelschen Warte, einem Tanzplatze, eine halbe Stunde von der Stadt am Fuße des Forts, welches von den Franzosen besetzt war. Als wir zu tanzen angefangen hatten, erschienen die Franzosen vom Fort, welche uns erst im Tanzen störten, dann, als ihrer noch mehre gekommen waren, mit gezogenen Degen aufforderten, den Ort zu verlassen. Wir wichen, gingen hinunter und überlegten, ob wir uns eine solche Behandlung gefallen lassen wollten, oder ob wir unsern Freudenstörern wohl gewachsen wären. Nach kurzer Ueberlegung machten wir uns an die Zäune, zogen die Pfähle heraus, besetzten dann Haus- und Hofthür und die Beherztesten von uns gingen hinauf in den Saal. Kaum sind die ersten darin, als sogleich die Franzosen mit ihren Degen auf uns eindringen; von beiden Seiten fallen die Streiche, der Boden färbt sich mit Blut, die Unsrigen rücken nach, die Franzosen ziehen sich in eine Ecke zurück und schon liegen mehre von ihnen betäubt am Boden, da geben sie gute Worte und bitten um Schonung ...
Am andern Sonntage ging ich Abends mit einigen meiner Freunde auf den Tanzboden; wir standen ganz bescheiden an der Thür und sahen zu; aber auch das wollten die Franzosen nicht leiden, schalten uns "paisans", was uns sehr verdroß und wir mit "Hundsfott" erwiderten. Da drangen sie mit Gewalt auf uns und brachten uns mit Prügeln aus der Hausthür. Einige Franzosen verfolgten uns auf die Straße, woe es dunkel war; hier gab es tüchtige Schläge, und am andern Morgen fand man auf dem Flecke die Leiche eines Franzosen. Solche Auftritte erlebte ich oft ...
Am andern Sonntage ging ich Abends mit einigen meiner Freunde auf den Tanzboden; wir standen ganz bescheiden an der Thür und sahen zu; aber auch das wollten die Franzosen nicht leiden, schalten uns "paisans", was uns sehr verdroß und wir mit "Hundsfott" erwiderten. Da drangen sie mit Gewalt auf uns und brachten uns mit Prügeln aus der Hausthür. Einige Franzosen verfolgten uns auf die Straße, woe es dunkel war; hier gab es tüchtige Schläge, und am andern Morgen fand man auf dem Flecke die Leiche eines Franzosen. Solche Auftritte erlebte ich oft ...
Kennt Ihr weitere Beispiele für diese fehlgeleitete Besatzungspolitik?
Markus Stein
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