Books.google und das Urheberrecht

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    Chef de Bataillon
    • 19.12.2010
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    Books.google und das Urheberrecht

    Das Thema wurde vor einiger Zeit schon einmal diskutiert. Wegen der aktuellen Diskussion um Google möchte ich es noch einmal aufnehmen. Auch, weil ich heute Morgen ein Interview mit Eric Schmidt, Chef von Google, gesehen habe. Schmidt ist gerade in Berlin. Das Interview ist in der ZDF-Mediathek verfügbar. Schmidt fordert dazu auf, den Computer zu anonymisieren. Erstaunlich, weil Google noch vor wenigen Jahren gegen Firefox, wegen eines entsprechenden Programms, geklagt hat

    Im Internet steht eine Riesenmenge antiquarischer Bücher zur Verfügung. In allen Sprachen. Deutschland wird dabei durch Google, Deutschland benachteiligt. Zurzeit kann man Bücher herunterladen oder lesen, die etwa bis 1872 erschienen sind. Das Urheberrecht in Deutschland gilt 70 Jahre nach dem Tod des Verfassers. Albert Maag, der 1900 das Buch „Die Schicksale der Schweizerregimenter in Napoleons Feldzug nach Russland“ veröffentlicht hat und davor mehrere andere Bücher, etwa „Geschichte der Schweizertruppen in französischen Diensten“, war sicher schon im vorgerückten Alter. Unwahrscheinlich, dass die Bücher noch Urheberrechten unterliegen. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, falls jemand den Todestag von Maag kennt. Diese Bücher stehen im Internet zur Verfügung. Jedoch nicht, wenn eine deutsche IP erkannt wird.

    Anonymisiert man den Computer, dafür gibt es Programme, und Herr Schmidt hat ja nun nichts mehr dagegen, kann man die Bücher bei books.google.com lesen oder herunterladen. Auch die von Dogde „Napoleon A History of the Art of War“ (1904/4 Bände, 3 davon verfügbar), Douguereau „Journal de l´expédition D´Égypte“ (1904), Abel „Stammliste der königlich preußischen Armee“ (1905), Osten-Sacken „Der Feldzug von 1812“ (1901) oder Bücher von Fournier und Kircheisen und vieles mehr, z. B. „Die Memoiren der Gräfin Potocka 1794 –1820“ (1904).


    Wenn eine Neuauflage erscheint, gilt das Urheberrecht nur für die Neuauflage, nicht für das Original. Deshalb erscheinen vermehrt Neuauflagen. Der Autor ist tot und es gibt kein Urheberrecht für sein Werk mehr.


    Die antiquarischen Bücher bei Google stammen ausschließlich aus Archiven, etwa aus denen der nordamerikanischen Universitäten oder der Bayrischen Staatsbibliothek. Die kann man auch ohne Google in Anspruch nehmen. Die nordamerikanischen Universitäten haben eine eigene Adresse, die sich openlibrary nennt. Dort findet man z. B. das Buch von Paul Holzhausen (1912) „Die Deutschen in Russland 1812 Leben und Leiden auf der Moskauer Heerfahrt“.

    https://openlibrary.org/books/OL2343...auer_Heerfahrt

    Mein Browser ist Mozilla Firefox. Mozilla bietet ein Programm an, mit dem man den Computer anonymisieren kann. Das funktioniert gut. Ein kleines Problem gibt es. Gehe ich auf ein deutsches Google-Programm, z. B. books.google.de oder GoogleEarth, hinterlässt das ein Cookie auf meinem Computer. Gehe ich dann auf books.google.com, meldet sich das Cookie, ich werde als deutsche IP verpetzt und die Anonymität wird aufgehoben. Dann habe ich nur noch die gleichen Zugriffsrechte, wie bei books.google.de. Also, bevor man auf books.google.com geht, die Cookies löschen. Dafür gibt es Reinigungsprogramme. Die gibt es z. B. kostenlos bei einer Computerzeitung, deren Verlag auch eine berüchtigte Tageszeitung herausgibt. Viele hier werden aber sicher schon mit entsprechenden Programmen arbeiten.

    Für Benutzer mit französischen Sprachkenntnissen noch ein paar Bücher, die man bei Google herunterladen kann (falls sie die nicht schon haben oder kennen): Mullié: „Biographie des Célébrités Militaires des Armées de Terre et des Marines de 1789 a 1850“ (2 Bände) und Lievyns „Fastes de la légion d´honneur.“ (5 Bände). Diese Bücher sind auch bei Gallica verfügbar, z. B. hier http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k39280s und hier http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k36796t
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