Die St. Helena-Medaille

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  • Ramiere
    Neuer Benutzer
    Soldat
    • 05.03.2007
    • 23

    Die St. Helena-Medaille

    Hallo an alle Napoleon-Freunde!

    Ich hoffe, ich bin hier in der richtigen Rubrik, ansonsten wird's der Admin schon richtig verschieben.

    Mein Sammelgebiet sind Napoleonische Medaillen. Beim stöbern durch das Forum habe ich leider nichts darüber gefunden.

    Ich habe vor kurzem im Numismatik-Forum etwas über die St. Helena-Medaille gepostet:



    Ich nehme an, dass auch einige Mitglieder in diesem Forum etwas Kurzweil daran finden werden.

    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
    Zuletzt geändert von Ramiere; 05.03.2007, 17:51.
    Vielen Dingen widmet man mehr Aufmerksamkeit als sie wert wären, wenn sie wert wären, was sie wert zu sein scheinen.
  • pique51
    Erfahrener Benutzer
    Sergent
    • 02.10.2006
    • 117

    #2
    Zum diesem Thema findest Du den passenden Link hier:

    The Saint Helena medal, created in 1857 by Napoleon III, was awarded to the 405,000 soldiers still living in 1857, who had fought with Napoleon I during the 1792-1815 wars.


    Grüße
    PY

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2687

      #3
      Willkommen im Forum ... und in der Tat, über Orden und Ehrenzeichen können sicher die Meisten hier noch vieles lernen (wenn ich mal von mir ausgehe).

      Danke für den Link auf den informativen Thread ... schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

      Kommentar

      • Ludwig Hußell
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 01.01.2011
        • 125

        #4
        Haben auch Angehörige der Rheinbundtruppen (und Polen, Dänen, Italienern, 1812er Preußen und Österreichern etc.) diese Medaille erhalten? Ich kenne bislang nur die Version, dass es Soldaten aus ehemaligen französischen Departements (also auch Deutschen von der Nordsee oder dem Rheinland) vorbehalten war, entsprechend geehrt zu werden.

        Kommentar

        • Sans-Souci
          Erfahrener Benutzer
          Major
          • 01.10.2006
          • 1837

          #5
          Nach diesem Katalog hier hätten 55.000 Nicht-Franzosen die Medaille bekommen, darunter 2.100 Preußen:



          Vielleicht waren die "Preußen" aber auch nur ehemalige Franzosen vom linken Rheinufer.

          Grillparzer dichtete:

          Da einmal die Medaille da,
          Zürnt nicht, daß Deutsche sich drum melden,
          Sie heißt ja von Sankt Helena:
          Dort liebten wir den Helden.
          Nach den drei Einträgen hier bekam sie jeder, der sich darum bewarb und seinen Militärdienst nachweisen konnte:

          https://books.google.de/books?id=7c5MAAAAcAAJ&pg=PA998&dq="helena+medaille "

          Natürlich mußte in jedem Fall der jeweilige Landesherr die Erlaubnis erteilen daß Orden oder Medaillen einer fremden Nation auch öffentlich getragen werden durften. In Baden scheint das für die Helena-Medaille verboten worden zu sein:

          https://books.google.de/books?id=selpgjlN-EwC&pg=PP665&dq="helena+medaille"

          In Preußen scheint die Auslegung gewesen zu sein, daß nur ehemalige Franzosen vom linken Rheinufer die Medaille tragen durften:

          https://books.google.de/books?id=edokesZ0GG4C&pg=RA1-PA905&dq="Die+Stiftung+dieser+Medaille"

          Das unerlaubte Tragen fremder Orden und Ehrenzeichen wurde in Preußen mit Geldstrafe oder Gefängnis bestraft:



          Einen offiziellen preußischen Erlaß zu der Frage (falls es einen gibt) habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.

          Kommentar

          • Ludwig Hußell
            Erfahrener Benutzer
            Sergent
            • 01.01.2011
            • 125

            #6
            Herzlichen Dank. Das hilft schon mal weiter. Fraglich auch, ob jeder Angeschriebene geantwortet und seine Dokumente in Ordnung hatte. Die Angesprochenen waren schließlich alle über 60 und zudem über alle sozialen Schichten verteilt.

            Kommentar

            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1837

              #7
              Ich hatte das Prinzip der Medaille so verstanden, daß jeder, der sich meldete und seinen Dienst "unter Frankreichs Fahnen" nachweisen konnte, die Medaille erhielt. Wer sich nicht von selbst meldete, bekam die Medaille nicht.

              Oder hast Du Quellen, daß ehemalige Soldaten angeschrieben wurden ? Außerhalb Frankreichs dürfte es für die französische Regierung unmöglich gewesen sein, und innerhalb Frankreichs enorm aufwendig, die Adressen aller ehemaligen Soldaten herauszufinden und festzustellen, wo sie nach Ende ihres Militärdienstes hingegangen waren und ob sie nach über 40 Jahren überhaupt noch lebten.

              Kommentar

              • Ludwig Hußell
                Erfahrener Benutzer
                Sergent
                • 01.01.2011
                • 125

                #8
                Genau das ist die Frage. Ich habe es nur vom Hören-Sagen, dass alle registrierten Armeeangehörigen jener Zeit Kontakt wurden. Deshalb kann ich mir das für das zersplitterte Deutschland nicht wirklich vorstellen bzw. eine Menge Post kam zurück mit "Empfänger unbekannt" :-)
                Wenn aber über 2000 Preußen registriert wurden, dann mag das an der perfekten Verwaltung gelegen haben. Man darf vielleicht auch nicht unterschätzen, dass das Meldewesen jener Zeit sehr akribisch und ernsthafter als heutzutage verfolgt wurde. Sollte es eine Art der freiwilligen Meldung gegeben haben, wird das dort am besten funktioniert haben, wo Veteranenvereine aktiv waren und diese Möglichkeit auch verbreiteten. Aber das ist Spekulation.

                Die Lösung wird es geben, wenn sich Nassauer, Württemberger, Sachsen oder wer auch immer finden, die nachweislich die Medaille erhalten haben. Ich kenne da (noch) keine.

                Kommentar

                • Sans-Souci
                  Erfahrener Benutzer
                  Major
                  • 01.10.2006
                  • 1837

                  #9
                  Nach dieser Nachricht hier scheinen in Bayern ehemalige Soldaten die Medaille entgegen dem Willen der Regierung erhalten zu haben, also wohl auf eigene Initiative:



                  Ähnlich in Weimar:



                  Und Hessen-Darmstadt:



                  (Schokoladenpfennig, weil die Münze aus Bronze war, die nicht sehr glänzte)

                  Kommentar

                  • Ludwig Hußell
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 01.01.2011
                    • 125

                    #10
                    Das spricht einiges dafür, dass über Informationen der einschlägigen Zeitschriften (sicher nicht der, die hier genannt wurden) die Veteranen tatsächlich selber die Initiative ergriffen haben. "Schön" das Ereifern derjenigen, die 1806 bis 1813 noch gar nicht geboren waren aber genau wussten, was richtig zu sein hat. Erlebt man das heute nicht wieder ähnlich?

                    Schokoladenpfennig merke ich mir jedenfalls.

                    Danke für die Infos.

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                    • Ludwig Hußell
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent
                      • 01.01.2011
                      • 125

                      #11
                      Ich habe noch etwas bei Kleemann, E. Napoleon und die Deutschen, Berlin 2007 gefunden. Ein Bösewicht verunglimpfte die Medaille als "frechen Silberling"

                      IMG_6348.jpg

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