Pr.Mäntel 1812-15
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Vielen Dank für diese Ansicht.
Von der Vostellung her war mir das schon klar.
Ob das aber in Praxi so elegant aussah, wage ich zu bezweifeln.
So ein langer Mantel mit derben Stoff und unterfüttert war kaum so dünn zusammen zu legen.
Das Bild zeigt wohl das Prinzip, jedoch nicht annähernd die Realität, meine ich.
Gibt es eine Erklärung, warum zur Parade " untergeschnallt " wurde ?
Seine Majestät der König von Peußen wird sich sicher dabei was gedacht, oder wie bei anderen Angelegenheiten einfach bei den Russen abgeschaut haben !?Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.
Alexander W. Suworow
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Das ist wie vieles in Preußen ein russische Mode ;-)
Warum Kaiser Alexander das schön fand, weiß ich aber auch nicht ...
Das Manteltuch war in der Regel kein dicker Deckenstoff wie heute, sondern eher dünn.
Hier, bei 4:02, eine russische Re-Enactment-Gruppe, die das Mantelrollen sehr gut hinbekommen hat:
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O, vielen Dank für den Clip, erinnert mich an eine längst vergangene Zeit in meinem Leben.
Ja, deutlich zu sehen, dass es Mäntel sind, die naturgemäß unter dem Tornistergurt spannen.
Auf einer bildliche Darstellung etwas vorher ist allerdings zu sehen, dass der Mantel auch im Feld " untergeschnallt " ist.
Ist es möglich, dass die Preußen hier von der russischen Handhabung abweichen ?
Wie auch immer, vielen Dank, ich habe jetzt Vorstellungen.Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.
Alexander W. Suworow
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Landecker Bilderhandschrift
Die Landecker BHS zeigt in Blatt 12 einen Soldaten des Leib-Regiments im Mantel (seitliche Rückansicht) im November 1813. Der Mantel reicht etwa bis Mitte der Unterschenkel, die Farbe würde ich als Mittelgrau ansprechen.
Siehe www.amazon.de/Die-Landecker-Bilderhandschrift-Jahr-1813/dp/3842338465/
Leider scheint heute kein preuß. Mantel aus der Zeit 1813-15 mehr erhalten zu sein; zu den Jahrhundertaustellungen in Breslau und Königsberg 1913 wurden noch welche gezeigt, wenn ich nicht irre (müsste die Ausstellungskataloge daraufhin nochmal durchsehen).
Gruß, Tom
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Im Anhang noch ein sehr schönes Bild biwakierender Preussen, Angehörige des 2. Garderegiments zu Fuss. Das Grau der Mäntel erscheint heller als in der Landecker BHS. Der Mantel en bandoulière erkennbar über dem Lederzeug, aber scheinbar nicht über dem Tornister. Aus Tradition Magazine N°32, Septembre 1989, S.19 (nach Lezius, Das Ehrenkleid des Soldaten).
Zuletzt geändert von Tellensohn; 16.08.2015, 12:14.
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Zitat von Gunter Beitrag anzeigenWaren die preußischen Mäntel nicht kürzer als die russischen? Sollte das so gewesen sein, dann konnten die Trageweise nicht 1:1 kopiert werden.
Grüße
Gunter
Wann und wie genau die Veränderungen realisiert wurden habe die anwesenden Experten wohl schneller bei der Hand als ich.
Was nun das Kopieren für das Reenactment angeht, kann man bei den Preußen neben ziemlich realistischen Exemplaren aber auch auffallende " Alibistücke " sehen, die lediglich symbolisch darstellen.
Keinem dieser Kameraden mit der " Lightvariante " wünsche ich, sich jemals in ihr " Schnupftuch " einwickeln zu müssen.Zuletzt geändert von Suworow; 16.08.2015, 14:22.Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.
Alexander W. Suworow
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Aus einer preußischen Vorschrift unbekannter Herkunft, zitiert in Hesperus. Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser. Beilage Nr. 11 zum 27sten Band (gedruckt im September 1820), S. 78:
Der Mantel wird bei Paraden und Brigade-Aufstellungen, wo zugleich der Anzug beurtheilt werden soll, aufgerollt, unter dem Tornister, bei Manövern aber über demselben ebenfalls von der Linken zur Rechten getragen. Bei Paraden ist er so zu rollen, daß er da, wo er auf derSchulter liegt, 5 Zoll, an beiden Enden aber nur 2 1/2 Zoll breit ist. Er muß so gewickelt werden, daß er mehr eine flache als runde Form hat, besonders ist dies auf dem Rücken nöthig, damit der Tornister desto flacher aufliegt, und darf der letzte Umschlag durchaus nicht abstehen, auch dieser Umschlag nicht äußerlich sondern nach innen kommen. Der Mantel wird so umgehangen, daß er auf der Schulter dicht an dem Kragen anliegt, und der linke Tornister-Tragriemen läuft auf der Mitte des Mantels bis zum Tornister-Brustriemen herab, sodann fallt der Mantel so nach der rechten Seite, daß er die untere Reihe Knöpfe nicht bedeckt, nach dem rechten Schenkel, so, daß sich die beiden Ende der Hosennaht, nicht vor derselben im Gliede hervorstehen, und der Mantel so weit herabhängt, daß die Finger der ausgestreckten Hand mit den Mantelenden abschneiden
Auf dem Rücken rechts muß der Mantel so hängen, daß er den Patrontaschenkasten nicht schief drückt. Unten werden beide Enden, bei den Mousquetiren durch einen weißen, bei den Füsilieren und Schützen durch einen schwarzen Riemen zusammengeschnallt, so daß die Schnalle nach hinten kömmt, und vorn nicht sichtbar ist. Auch darf dieser Riemen kein langes Ende haben, über der Schnalle noch weniger dieses Ende schneckenartig gerollt werden.
Der mittelste Trag-Riemen des Tornisters kommt auf die Mitte des Mantels. Auf der Brust werden sie durch den Brustriemen zusammen vereinigt, welcher Brustriemen das Kreuz, welches durch den Riemen der Patrontasche und des Degengehenks gebildet wird, gerade über der Brust quer durchschneiden muß.
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Diese Mantelriemen begleiteten den Preußischen/ Deutschen Soldaten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein.
Aus Erfahrung weiß ich, dass sich diese Riemen ziemlich fest ziehen ließen.
Wenn also damals der Mantel exakt nach der Vorschrift gewickelt worden war, dann waren die beiden unteren Enden lang genug um die Rolle fest zu verbinden.
Schade, dass im Beitrag 15 das Endresultat der Demonstration durch die hochverehrten Kameraden des Leibregimentes nicht zu sehen ist.
Es wäre interessant zu beurteilen, ob diesbezüglich die zuletzt genannte Forderungen der Vorschrift ( Beitrag 18 ) umgesetzt werden konnten.Zuletzt geändert von Suworow; 16.08.2015, 15:39.Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.
Alexander W. Suworow
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Zitat von Suworow Beitrag anzeigenZunächst 1813 wohl bis unter die Wade, dann später 1814/15 bis oberhalb der Wade.
Grüße
Gunter
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