Taktik von Kavallerieattacken

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  • muheijo
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 553

    Taktik von Kavallerieattacken

    Zitat von Mephisto
    Wir sind bei Taktikfragen: Formation und Timing
    ja das wäre mal ein interessanter extra-thread:

    es wird hier viel geschrieben übe reglements die infanterie betreffend.
    sicher gab es doch auch entsprechende anweisungen, wie sich die kavallerie zu verhalten hat bzw. wie das auf dem schlachtfeld dann in der praxis aussah.

    zu lesen ist ja meist nur, daß soundsoviel 1000 reiter angriffen....die werden doch auch nach bestimmten regeln ihre attacke vorgetragen haben.

    also, was waren die anweisungen bei treffen auf karrees, wie sah die formation der regimenter beim angriff aus, gab es unterschiedliche anweisungen bei treffen auf infanterie, kavallerie, inwieweit wich das reglement von der praxis ab, usw.?

    hat da jemand informationen/links/textstellen ?
    (admnin: gerne diesen part verschieben als neues thema)

    gruß, muheijo
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    #2
    Das wäre ja ein Mega Thread, oder gar ein Buch.

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    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2687

      #3
      Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
      Das wäre ja ein Mega Thread, oder gar ein Buch.
      Nur zu, es kann ja klein beginnen und größer werden ... umso schöner für den Erkenntnisgewinn

      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

      Kommentar

      • muheijo
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 01.10.2006
        • 553

        #4
        Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
        Das wäre ja ein Mega Thread, oder gar ein Buch.
        und ich hatte die idee....

        admin hat recht, laßt uns doch klein anfangen...wir haben doch zeit.

        gruß, muheijo

        Kommentar

        • joerg.scheibe
          Erfahrener Benutzer
          Capitaine
          • 02.10.2006
          • 592

          #5
          Oje, eine Mammutaufgabe!

          Einerseits gab es die Reglements (von denen ich keines kenne )
          Andererseits gibt es die Werke von Bismarck und Decker, in denen die Erfahrungen der Kavallerie-Einsätze gerade der napoleonischen Kriege ausgewertet werden. Decker gibt es als Nachdruck (Taktik der Kavallerie ISBN 3-3-937188-07-X).

          Decker empfiehlt eigentlich für jede Attacke die Formation in Linie, geht ausführlich auf Gefechte mit Kavallerie, Infanterie, Karrees, Verfolgung usw. ein.

          Sei bitte nicht böse, aber ich habe momentan nicht die Zeit, das hier allles wiederzugeben.
          Vielleicht kommst Du über eine Bibliothek ran.

          Von Bismarck weiß ich nur, daß es ihn gibt und daß er NICHT (oder nur seitenweise) über Google Booksearch zu kriegen ist.

          Gruß
          Jörg
          The light at the end of the tunnel
          is from an oncoming train.

          Kommentar

          • Latour-Maubourg
            Erfahrener Benutzer
            Sergent-Major
            • 01.10.2006
            • 196

            #6
            in diesem thread: Wie kämpft eigentlich die Kavallerie? hat Mephisto die Reglements von Bismarck und Roth von Schreckenstein gepostet, beide als .pdf zum herunterladen. Von Bismarck war Stabsgeneral der Württ. Kavallerie, Roth von Schreckenstein war wohl Leutnant in der Sächs. Garde du Corps und später Preuß. Korpskommandeur. Wer war Decker?

            Kommentar

            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Karl von Decker, was die Artillerie angeht, einer meiner miitärwissenschaftlichen Lieblingsautoren:

              http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb/images/adb005/@ebt-link?target=idmatch(entityref,adb0050010)

              Kommentar

              • Henning
                Erfahrener Benutzer
                Sergent
                • 11.10.2006
                • 131

                #8
                Im „Exerzier= Reglement für die Königlich Sächsische Cavalerie“ (Dresden, königliche Hofdruckerei 1810) konnte ich keine genauen Anweisungen finden, wie Kavallerie gegen welche Waffengattung vorzugehen hat. Die Evolutionen und Manöver werden beschrieben, die Anweisungen zur Ausführung sind eher allgemein gehalten, etwa „Wenn man mit Echelons avancirt, um vielleicht den überflügelten Feind anzugreifen …“. Es ist nur vom Feind die Rede, nicht speziell von irgendwelchen Waffengattungen.
                Interessante Lektüre zu diesem Thema ist auch das zweibändige Werk „Tactics of the Russian Army in the Napoleonic Wars“ von Alexander und Yurii Zhmodikov. Da werden nicht nur die zeitgenössischen russischen Taktiken aller Waffengattungen auf Grundlage der entsprechenden Reglements erklärt, der Leser erhält auch Augenzeugenberichte und Beschreibungen von der Anwendung.
                Anbei noch ein Vorschlag. Wäre es nicht sinnvoll eine Auflistung der bekannten und unbekannten zeitgenössischen Reglements, Dienst- und Bekleidungsvorschriften zu erstellen? Evt. sogar mit Hinweisen auf Bibliotheken, in denen diese vorhanden sind. Etwa so wie bei der Auflistung der zeitgenössischen Bilderserien.
                Gruß Henning
                Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

                Kommentar

                • HKDW
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 02.10.2006
                  • 2962

                  #9
                  Eine schwarmattacke - wird doch wohl auch beschrieben, bei den Sachsen, das gibt ja schon Hinweise, ansonsten ein guter Einstieg, wir immer der Jany, Der Preußische Kavalleriedienst vor 1806, da findet man viele interessante Sachen.

                  Kommentar

                  • Da Capo
                    Erfahrener Benutzer
                    Adjudant
                    • 23.10.2006
                    • 827

                    #10
                    Kavallerietaktik - da bin ich doch glatt bei meinem Lieblingsherbst 1813, wo alle Theorie so unendlich grau ist.

                    Obwohl im Reglement nicht vorgesehen, haben wir dort aufgrund des unterschiedlichen Pferdematerials (sh. Kerchnawe - Die entscheidenden Tage vor Leipzig) die so sehr beliebte Keilattacke, wo die mit den Ungarn und Engländern vorneweg tobten und die mit bocksteifen Ackergäulen hinterher.
                    Dies setzte allerdings voraus, dass die Pferde aufgrund ihres Zustandes überhaupt in der Lage waren, schnellere Gangarten zu vollführen.

                    Bei wenig geübter Kavallerie dürfte die Taktik bei der Escadron aufgehört haben, weil im größeren Verband nur schwer beherrschbar.
                    Taktische Manöver größerer Kavalleriekörper wurden wohl geübt, ich glaube die Russen (Henning ?????) haben dies mit mehreren 1000 Mann versucht, wobei es wohl den einen oder anderen aufgrund des herrschenden Druckes im Zentrum einer solchen Formation aus dem Sattel gehoben hat.
                    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                    Kommentar

                    • Cuirassier
                      Erfahrener Benutzer
                      Tambour-Major
                      • 20.10.2006
                      • 275

                      #11
                      material zu taktik der reiterei haben wir en masse!!!!, teilweise originale ausgaben etc...puhh..aber das aufzulisten, gar reinzustellen...

                      wir arbeiten an einem buch über selbiges thema, aber berufsbedingt verzögert sich das bei allen mitstreitern immer mehr....

                      hab gestern noch gelesen wie preuss. kürassiere franz. infanterie angreifen,
                      die reiter, die ihre pferde verloren haben zu fuss hinterher laufen und auf die sich duckenden und liegenden soldaten einhauen u. einstechen....unschön..
                      Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!

                      Kommentar

                      • admin
                        Administrator
                        Colonel
                        • 30.09.2006
                        • 2687

                        #12
                        Sehr guter Vorschlag

                        Zitat von Henning Beitrag anzeigen
                        Anbei noch ein Vorschlag. Wäre es nicht sinnvoll eine Auflistung der bekannten und unbekannten zeitgenössischen Reglements, Dienst- und Bekleidungsvorschriften zu erstellen? Evt. sogar mit Hinweisen auf Bibliotheken, in denen diese vorhanden sind. Etwa so wie bei der Auflistung der zeitgenössischen Bilderserien.
                        Gruß Henning
                        Henning,

                        das ist ein Klasse-Vorschlag, den ich bald aufgreifen werde ... v.a. auch mit der Möglichkeit des Downloads eine tolle Ergänzung zur Homepage.

                        Danke für Deine (und Eure) Anmerkungen und Tipps
                        Markus Stein
                        "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                        • Henning
                          Erfahrener Benutzer
                          Sergent
                          • 11.10.2006
                          • 131

                          #13
                          @Cuirassier
                          hab gestern noch gelesen wie preuss. kürassiere franz. infanterie angreifen,
                          die reiter, die ihre pferde verloren haben zu fuss hinterher laufen und auf die sich duckenden und liegenden soldaten einhauen u. einstechen....unschön..
                          Hättest Du dazu noch ein paar Angaben (wann, wo, Quelle)? Ich kann mir einen Kürassier, der eben seinen Untersatz verloren hat, schwer vorstellen, wie er den Palasch schwingend über den Acker rennt. Auch hätte meiner Meinung nach ein Infanterist mit aufgepflanztem Bajonett doch eine im vergleich zum Palasch längere und leichter zu handhabende Waffe. Ich lasse mich natürlich gern eines Besseren belehren.

                          @ Da Capo
                          Im Band 1 des Zhmodikov wird auf ein 1805 gedrucktes Ausbildungsbuch verwiesen, welches wohl benutzt, aber nicht offiziell eingeführt wurde. Dort heißt es:
                          „It is said that, in a regimental battle formation (all squadrons in line, side by side) there were to be no intervals between squadrons. The trumpeters, who were placed on the right flank of each squadron, gathered together behind the center of the regiment…”
                          Das ist jetzt der Moment, wo ich mit rechnen anfange. Das Regiment (zu fünf Schwadronen) mit 660 Mannschaften (bei den Kürassieren), ohne Offiziere, Unteroffiziere und Trompeter. Das macht Zweigliedrig aufgestellt 330 Mann pro Glied. Wenn jeder Reiter eine Breite von 0,9m benötigt haben wir eine Frontbreite von ca. 300m. Auf einem ebenen, großen Exerzierplatz mag man das vielleicht hinbekommen, aber auf einem lärmenden Schlachtfeld, unter Beschuss? Ich melde berechtigte Zweifel an. Wie man mit solch einer Masse koordinierte Wendungen und Schwenkungen machen will ist mir ein Rätsel. Außerdem ist Regiment nicht gleich Regiment, die Tagesstärke spielt doch auch eine Rolle, oder?
                          Gruß Henning
                          Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

                          Kommentar

                          • HKDW
                            Erfahrener Benutzer
                            Colonel
                            • 02.10.2006
                            • 2962

                            #14
                            Hm - auch ich muss sagen, wer sich als Infanterist von einem Kavalleristen zu Fuß abstechen läßt - ungewöhnlich, bin auch deswegen auf ein Zitat gespannt.

                            Ansonsten habe ich den Eindruck, dass beim Kavallerieregiment die taktische Einheit die Schwadron war und eben nicht unbedingt immer das komplette Regiment zur Attack ritt, sondern eben nur Teile davon.

                            Schwenkungen sind ja auch bei langen Infanterielinien schwar möglich.

                            Kommentar

                            • Mephisto
                              Erfahrener Benutzer
                              Capitaine
                              • 01.10.2006
                              • 625

                              #15
                              Hier eine sehr schöne Schilderung des Kavallerieangriffes am 16.10.1813 bei Wachau
                              durch den Augenzeugen George Cathcart (engl. Beobachter im Stabe des Zaren)
                              Commentaries on the War in Russia and Germany in 1812 and 1813, London, 1850
                              (297ff. mit Skizze auf S.309)
                              http://books.google.de/books?vid=OCLC02429731&id=mQMKAAAAIAAJ&pg=RA2-PA3&lpg=RA2-PA3&dq=commentaries+on+the+war&as_brr=1

                              Kavallerie-Taktik-Theoretisch verarbeitet von Henry Jervis-White-Jervis im
                              Manual of Field Operations , London 1852
                              (S.92ff.)
                              http://books.google.de/books?vid=OCLC03703409&id=KgbmE9O4gAsC&pg=RA3-PR13&lpg=RA3-PR13&dq=Manual+of+Field+Operations
                              Gruß
                              Mephisto

                              "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                              nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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