Taktik von Kavallerieattacken

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  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    @Wufi

    also nicht über was schreiben was man nicht kennt, auch ich war bei der Armee und mache Re - enactment seit 1982, hätte die Infanterie aufgepflanzte Bajonette gehabt, wäre der Reiter auch nicht nahe herangeritten um Streit zu suchen, aufgepflanztes Bajonett ist sozusagen ein Zeichen - bleib weg von mir.

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    • joerg.scheibe
      Erfahrener Benutzer
      Capitaine
      • 02.10.2006
      • 592

      wie lange hælt ein pferd eigentlich physisch einen galopp aus?

      Ohne von Pferden eine Ahnung zu haben:
      Decker Nr. 376: "Das preuß. Reglement bestimmt daher, daß auf Kartätschreichweite vom Feind (wahrscheinlich werden darunter 800 Schritt verstanden) der Trab, auf 200 Schritt von einem stehenden Feind ... der Galopp, auf 80 Schritt aber ... die Karrierre anfangen soll."

      Diese Entfernungen (vielleicht durch unseren Cuirassier in Sekunden übersetzt) dürften nicht umsonst angesetzt worden sein. Deutlich weiter zu gallopieren oder gar in voller Karriere zu preschen dürfte im Film funktionieren, hätte aber wohl bei den meisten Pferden die Kondition überstiegen und die Formation zerrissen.
      (Decker: "Wenn aber der Chok geschlossen und mit Ungestüm vollführt werden soll, so darf die Kavallerie ihn nicht zu früh anfangen; weil sondt die Linie sich auflockert, und die Schnelligkeit des Laufs nachläßt, gerade wo sie am größten sein sollte.")

      Jörg
      The light at the end of the tunnel
      is from an oncoming train.

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      • konny
        Neuer Benutzer
        Cantinière
        • 23.06.2007
        • 6

        Zitat von muheijo Beitrag anzeigen
        warum hatte da ney (oder von mir aus auch napoleon) nicht das einsehen dafuer, bei waterloo?
        Solche Sachen entwickeln durchaus eine gewisse Eigendynamik. Bei Waterloo war es sicherlich so, dass sich der ursprünglichen Attacke immer weitere Einheiten angeschlossen hatten (Kellermann und die Gardekavallerie), wohl teilweise auch ohne Befehl Neys. Für den/die Kommandeur(e) vor Ort war es dann in der Tat recht schwierig, einen Überlick über das ganze Kampfgeschehen zu behalten.

        Es ist auch nicht so, dass diese Angriffe völlig wirkungslos waren. So wurden die Cumberland Husaren (Hannoveraner) völlig zerschlagen und ein Batallion Nassauer war durch den Beschuß der reitenden Batterien dermaßen erschüttert, dass die französischen Kürassiere es auseinandersprengen konnten.


        Die Probleme lagen da weniger in der Erschöpfung der französischen Pferde (die natürlich auch immer mehr zunahm, weswegen die französische Kavallerie diesen Druck nicht lange aufrecht erhalten konnte), als in der mangelnden Zusammenarbeit mit den anderen Waffengattungen: Da La Haye Saint noch nicht genommen war, konnte die schwere Artillerie nicht vorverlegt werden und da die Stärke und Absichten der kurz zuvor bei Frischermont aufgetauchten Preußen (zu diesem Zeitpunkt in Wirklichkeit erst eine Brigade und ein paar Schwadrone) unklar war, konnte die Garde-Infanterie ihre Reservestellung nicht verlassen.

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        • Kürassiertrompeter
          Neuer Benutzer
          Enfant de Troupe
          • 05.06.2007
          • 1

          Erstmal hallo zusammen!

          Wie lange ein Pferd das Ganze aushält, hängt sehr von der Kondition & Tagesform ab, was auch von den bisherigen Strapazen durch Marsch & Felddienst abhängig ist. Pferde, die gut im Futter stehen und eine entsprechende Kondition haben, dürften so ca. 2 Stunden auf dem Schlachtfeld im harten hin-und-her aushalten.

          Zum Ablauf einer Attacke (Entfernung 800 Schritt):

          Annäherung im Trab: ca. 2 Minuten
          Gallop: ca. 15-20 Sekunden
          Carriere: ca. 10-15 Sekunden

          Also, insgesamt ca. 2 1/2 Minuten. Das Herausziehen und Sammeln danach dauert natürlich etwas länger, so dass eine zweite Attacke frühestens eine halbe Stunde oder so später erfolgen könnte.

          Grüße

          Mike

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          • CarpeDiem
            Neuer Benutzer
            Soldat
            • 22.03.2007
            • 14

            Man muss aber auch sagen, dass dies davon abhängt welches Pferdematerial zur Verfügung steht. Es ist ein erheblicher Unterschied ob extra für den Militäreinsatz gezüchtete Pferde, wie bei den Preussen teilweise vorhanden, eingesetzt werden, oder ob man einfach Ackergäulen Sättel auflegt.

            Bekanntlich mussten die Franzosen ihr Pferdematerial in ganz Europa zusammenkaufen, was sicherlich kein Vorteil war.

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