Die Diskussion ist zwar schon ein Weilchen her, bin aber zufällig über den Ausstellungskatalog zur Ausstellung "Farben der Geschichte" im DHM gestoßen (ca.2007)
Darin heißt es unter anderem:
"So entstand erst nach dem Kriegsende die Legende vom Ursprung der Farben Schwarz-Rot-Gold im Lützower Freikorps. Bei der Aufstellung des Freikorps 1813 hatte das Geld für einheitliche Uniformen gefehlt, so das die Zivilkleidung der Freiwilligen mit einem alles überdeckendem Schwarz gefärbt werden musste. Die roten Vorstöße wurden zum Zweck militärischen Aussehens aufgenäht. Von diesen Uniformen der Freikorps leitete die Jenaer Burschenschaft, deren erste Mitglieder selbst Lützower waren, ihre eigenen Farben Schwarz und Rot als "Farben des Paniers" ab."
Weiter heißt es:
"Nachdem sich 1818 die "Allgemeine deutsche Burschenschaft" als Modell einer zukünftigen Nation gegründet hatte, wurden Schwarz-Rot-Gold als vermeintliche ehemalige Farben des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zum Bundeszeichen der nationalen Bewegung. In der Manessehandschrift und in der Züricher Wappenrolle aus dem 14. Jahrhundert waren die Farben des zukünftigen deutschen Dreifarbs [Trikolor] erstmals heraldisch fixiert:
Der schwarze Adler im goldenen Schild,die rote Farbe der Fänge, des Schnabels und der Zunge"
und
"Die Entwicklung zur Trikolore war erst um 1825 abgeschlossen und wurde maßgeblich vom Zustrom süddeutscher Studenten in die "Allgemeine deutsche Burschenschaft" beeinflusst. Diese waren stärker von den Ideen der Französischen Revolution geprägt, so dass aus der rot-schwarzen Fahne mit goldener Verzierung ein Äquivalent zur französischen Trikolore wurde"
Der Rest ist bekannt:
"Unter dem Druck der Märzrevolution ließ FW IV am 21.März 1848 auf allen königlich-preußischen Gebäuden, so auch auf dem Berliner Zeughaus, die Trikolore der der Revolution hissen und verneigte sich mit schwarz-rot-goldener Armbinde vor den aufgebahrten Märzgefallenen. Diese aus politischen Kalkül geborene versöhnende Geste wurde verstärkt von einem Verfassungsversprechen, welches der vom Gottesgnadentum zutiefst überzeugte Monarch nicht einzuhalten gedachte. In der Folge lehnte er den Verfassungsentwurf ab und ließ die preußische Nationalversammlung am 15.11.1848 auflösen. Lediglich die Schwarz-Rot-Goldene Fahne wehte als Staatsflagge des Deutschen Bundes weiterhin zwischen 1848 und 1866."
Nach dem Krieg 1866 symbolisierte die schwarz-weiß-rote Flagge die neu erlangte Vorherrschaft Preußens im Norddeutschen Bund (1866 - 1871) und im deutschen Kaiserreich (1871 - 1918)
Mit Gründung der Weimarer Republik nach dem ersten Weltkrieg setzte sich die Geschichte von Schwarz-Rot-Gold fort. Allerdings nicht unumstritten.
Nach 1935 war dann die Hakenkreuzfahne der NS-Partei die Fahne des Deutschen Reiches
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