napoléon bonaparte- ein kaiser?

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  • nathalia
    Neuer Benutzer
    Enfant de Troupe
    • 25.03.2007
    • 3

    napoléon bonaparte- ein kaiser?

    Hallo,
    ich muss für die Schule ein Referat machen. Denkt ihr, dass Napoléon es würdig ist als Kaiser bennant zu werden? Über eure meinungen wäre ich sehr froh...
  • muheijo
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 553

    #2
    Zitat von nathalia Beitrag anzeigen
    Denkt ihr, dass Napoléon es würdig ist als Kaiser bennant zu werden?
    das meine ich aber ganz sicher:

    - es hat in frankreich eine volksabstimmung dazu gegeben mit einem EINDEUTIGEM ergebnis
    - er ist vom papst dazu gesalbt worden. sicher, die krone hat er sich selbst aufgesetzt, aber das ist kein hinderungsgrund, ihm den titel nicht anzuerkennen.
    - bei der kariere denke ich, hat er sich den titel auch verdient...

    der alteingesessene hochadel europas sah das übrigens ganz anders:

    - man tat sich schon schwer damit, N als einen ihresgleichen anzuerkennen.
    für sie war N ein emporkömmling und usurpator.
    england z.b. schrieb diplomatische noten immer an "den chef der französischen regierung"
    auf st.helena haben die briten ihn mit "general bonaparte" angeredet, was das leben auf der insel auch nicht gerade erleichtert hat, bis hin zum streit, was denn auf dem grabstein stehen darf...

    - die übliche anrede "mein herr bruder" von seinen "amtskollegen" blieb ihm auch oft versagt.

    - die bourbonen haben die frz. revolution und das kaisertum napoleons bei ihrer "nummerierung" der frz. könige komplett "ignoriert"

    N hat immer versucht, seinen titel zu legitimieren, indem er z.b. eine österreicherin aus dem dortigen herrscherhaus heiratete.
    ...und auch, um einen erben zu zeugen
    auch bei seinen abdankungen gab es streit um die "korrekte" abdankung.

    interessant wäre, ob rein diplomatisch betrachtet, napoleons kaisertitel heutzutage "anerkannt" ist.
    N III. hatte wohl nicht so probleme mit seinem kaisertitel?
    (man beachte auch hier die "nummerierung" )

    gruß, muheijo

    Kommentar

    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2969

      #3
      völlig unwürdig - wie alle Kaiser und Könige, ein Konsul klingt doch da viel schöner.

      Kommentar

      • Madame de Canisy
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 03.10.2006
        • 148

        #4
        Zitat von muheijo Beitrag anzeigen

        interessant wäre, ob rein diplomatisch betrachtet, napoleons kaisertitel heutzutage "anerkannt" ist.

        gruß, muheijo
        Ja, ganz offiziell ist er das. Die Nachfahren laufen unter "Kaiserhaus von Frankreich". Vielleicht kann Britt25 da noch Konkreteres beisteuern.
        Adrienne-Louise-Hervé Carbonnel de Canisy

        "Ein jeder soll nach seiner Fasson selig werden." Friedrich II von Preußen

        Kommentar

        • Mephisto
          Erfahrener Benutzer
          Capitaine
          • 01.10.2006
          • 625

          #5
          ein Konsul klingt doch da viel schöner
          Nicht, wenn es sich
          a. um ein Land im Bürgerkrieg handelt (siehe De Bello Civili) :devil:
          oder
          b. es sich nur um einen sogenannten "Honorar-Konsul" handelt...

          PS
          Man beachte: "Kaiser der Franzosen" und NICHT "Kaiser von Frankreich"
          Zuletzt geändert von Mephisto; 25.03.2007, 22:02.
          Gruß
          Mephisto

          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

          Kommentar

          • muheijo
            Erfahrener Benutzer
            Capitaine
            • 01.10.2006
            • 553

            #6
            Zitat von Mephisto
            Man beachte: "Kaiser der Franzosen" und NICHT "Kaiser von Frankreich"
            und, auch äußerst bemerkenswert: zumindest anfänglich wurde die republik zumindest dem namen nach nicht abgeschafft.
            ein vermutlich einmaliger konstrukt....

            gruß, muheijo

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            • nathalia
              Neuer Benutzer
              Enfant de Troupe
              • 25.03.2007
              • 3

              #7
              ..

              danke für eure antworten ihr habt mir sehr weiter geholfen... gibt es eigentlich sowas wie eine deutsche mienung und eine französische meinung über ihn?

              Kommentar

              • Mephisto
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 01.10.2006
                • 625

                #8
                Ein des öfteren hier im Forum veröffentlichter Link zu einem Artikel aus der "ZEIT"
                über das Verhältnis "der Deutschen" zu Napoleon

                ...und noch was zum Lesen:
                http://www.tu-dresden.de/sulcifra/frankreich/napol.pdf
                Zuletzt geändert von Mephisto; 27.03.2007, 12:21.
                Gruß
                Mephisto

                "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                Kommentar

                • Britt.25
                  Erfahrener Benutzer
                  Sous-Lieutenant
                  • 28.11.2006
                  • 369

                  #9
                  Zitat von Madame de Canisy Beitrag anzeigen
                  Ja, ganz offiziell ist er das. Die Nachfahren laufen unter "Kaiserhaus von Frankreich". Vielleicht kann Britt25 da noch Konkreteres beisteuern.
                  Es gibt Dekrete (unter anderem auch unter Napoleon III.), die die Linie von Jerome Bonaparte, Bruder von Napoleon und König von Westfalen, offiziell zur Erblinie des kaiserlichen Hauses von Frankreich erklärt haben, was bedeutet, dass sie ab Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte (1822- 1891) den Titel "Prinz Napoléon" (Nicht Bonaparte!) tragen. Prinzen Bonaparte waren dagegen auch zum Beispiel die Nachfahren von Lucien (der Titel würde ihnen aber erst später wieder durch die Kirche verliehen, die Sache ist etwas komplizierter, weil Napoleon ja mit seinem Bruder "gebrochen" hatte aufgrund seiner nicht standesgemäßen Ehen, letzte Vertreterin Prinzessin Marie). Offiziell ist also zumindest die Linie des Jerome Bonaparte selbstverständlich mit den anderen Adelshäusern (wie den Orléans) gleichgestellt. Sicherlich gibt es bis heute Einwände, und in gewissen Kreisen wird immernoch etwas schief auf die Nachfahren Napoleons (gemeint wie gesagt die Linie des Jerome) geschaut und man tut sich schwer damit, sie als mit dem jahrhundertealten Adel, der weitaus älter ist, als das von Napoleon gegründete "Kaiserhaus", gleichzustellen. Das ganze ist nicht zu leugnen, aber offiziell besteht, wie schon richtig gesagt wurde, eine Gleichstellungen mit anderen Adelshäusern.
                  Zu Napoleon: Durch seine Heirat mit der Habsburgerin Marie Louise hatte er es ja fast geschafft sein Blut mit dem offiziellen Adel zu verbinden, jedoch scheiterte das ganze dann sowohl an der "Gefangennahme" des Herzogs von Reichstadt durch die österreichischen Verwandten und anderseits auch an dessen frühen Tod. Auffallend an den heutigen Verwandten Napoleon (die Linie Jerome, auch hier hab es die erste Vereinigung mit dem offiziellen Adel durch die Heirat Jeroms mit Catherina von Württemberg, von Elizabeth Patterson musste er sich scheiden lassen, um ein Königreich zu bekommen), dass sie praktisch genauso viel hochadliges Blut in sich tragen, wie viele andere der heutigen Repäsentanten der Königsverfamilien (Sachsen -Coburg-Gotha, Orléans, Habsburg etc etc) steckt in dem heutigen Chef der Familie, er ist auch direkter Nachfare von Ludwig XIV. zum Beispiel. Nochmal zurück zur eigentlichen Frage: Kritik schließt das ganze natürlich nicht aus, auch wenn die Bonapartes "offiziell" sind mit ihrem Titel.
                  Zuletzt geändert von Britt.25; 30.03.2007, 13:37.
                  "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                  Marie Bonaparte (1882-1962)

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