Mein Freund Alex und ich waren in der letzten Woche wieder einmal für 3 Tage zu einer Militärkonferenz im Kreml zu Moskau.
Dort bin ich von Konstantin Igoschin (= der russische Artilleriepabst für die napoleonische Zeit) mit einer interessanten Fragestellung konfrontiert worden, die ich nicht beantworten kann und daher ans Forum weitergeben möchte.
Die Fragestellung lautet: Woher stammen die vielen preußischen Trophäen-Geschütze in den russischen Museen, da sich die Zahl aus den polnischen und preußischen Geschützverlusten nicht erklären lassen?
Nach Ende der napoleonischen Kriege befanden sich an Beute-Geschützen aus preußischer Herstellung in Russland:
4x 12-Pfünder, 38x 6-Pfünder, 53x 3-Pfünder und 28 Haubitzen.
Hierzu kann ich von sächsischer Seite nur 2 3-Pfünder beisteuern, die das Regiment Rechten bei seinem Ausmarsch aus Danzig als Regimentsartillerie erhielt. Diese wurden in Gefecht bei Czasniki/Lepel (31.10.1812) zerschossen und mussten stehen gelassen werden.
Nach meinen Recherchen verfügten die Preußen im X. Korps über 60 Geschütze (3x 12-Pfünder, 42x 6-Pfünder und 15 Haubitzen) in einer 1/2 12pfd., 4 Fuß- und 3 reitenden Batterien. Verlustangaben habe ich keine gefunden, aber diese dürften nicht wesentlich gewesen sein.
Die Polen im V. + X. Korps hatten 8 Fuß- und 2 reitende Batterien zu je 4 Kanonen und 2 Haubitzen, also 40 Kanonen und 20 Haubitzen. Sollten die polnischen Infanterie-Regimenter noch Regimentsartillerie gehabt haben, so kämen bei 11 Regimentern noch 22 – 44 (je nachdem, ob 2 oder 4 Geschütze/ Regiment) 3-Pfünder dazu.
Da sich unter den Beutegeschützen auch 1x 6-Pfünder und 4x 3-Pfünder aus polnischer Herstellung befinden, wird die polnische Artillerie nicht nur mit preußischem Material ausgerüstet gewesen sein.
Verlustangaben habe ich auch hier nicht gefunden.
Nach meiner Kenntnis hat es nach der Konvention von Tauroggen zwischen Russen und Preußen die Vereinbarung gegeben, dass alles von den Russen in preußischen Landen erbeutete Kriegs-Gerät (außer den Kriegstrophäen aus dem Feldzug 1812) an Preußen abgegeben wird und die Preußen dafür die Verpflegung der Russen in ihren Landen sicherstellen. Die Geschütze der von den Franzosen besetzten und dann von den Russen eingenommenen preußischen Festungen dürften damit wieder an Preußen gefallen sein, so dass hiervon nichts in russischen Museen auftauchen dürfte.
Darf ich Euch um Mithilfe bitten, hier etwas Licht ins Dunkel zu bekommen? Vielen Dank.
Dort bin ich von Konstantin Igoschin (= der russische Artilleriepabst für die napoleonische Zeit) mit einer interessanten Fragestellung konfrontiert worden, die ich nicht beantworten kann und daher ans Forum weitergeben möchte.
Die Fragestellung lautet: Woher stammen die vielen preußischen Trophäen-Geschütze in den russischen Museen, da sich die Zahl aus den polnischen und preußischen Geschützverlusten nicht erklären lassen?
Nach Ende der napoleonischen Kriege befanden sich an Beute-Geschützen aus preußischer Herstellung in Russland:
4x 12-Pfünder, 38x 6-Pfünder, 53x 3-Pfünder und 28 Haubitzen.
Hierzu kann ich von sächsischer Seite nur 2 3-Pfünder beisteuern, die das Regiment Rechten bei seinem Ausmarsch aus Danzig als Regimentsartillerie erhielt. Diese wurden in Gefecht bei Czasniki/Lepel (31.10.1812) zerschossen und mussten stehen gelassen werden.
Nach meinen Recherchen verfügten die Preußen im X. Korps über 60 Geschütze (3x 12-Pfünder, 42x 6-Pfünder und 15 Haubitzen) in einer 1/2 12pfd., 4 Fuß- und 3 reitenden Batterien. Verlustangaben habe ich keine gefunden, aber diese dürften nicht wesentlich gewesen sein.
Die Polen im V. + X. Korps hatten 8 Fuß- und 2 reitende Batterien zu je 4 Kanonen und 2 Haubitzen, also 40 Kanonen und 20 Haubitzen. Sollten die polnischen Infanterie-Regimenter noch Regimentsartillerie gehabt haben, so kämen bei 11 Regimentern noch 22 – 44 (je nachdem, ob 2 oder 4 Geschütze/ Regiment) 3-Pfünder dazu.
Da sich unter den Beutegeschützen auch 1x 6-Pfünder und 4x 3-Pfünder aus polnischer Herstellung befinden, wird die polnische Artillerie nicht nur mit preußischem Material ausgerüstet gewesen sein.
Verlustangaben habe ich auch hier nicht gefunden.
Nach meiner Kenntnis hat es nach der Konvention von Tauroggen zwischen Russen und Preußen die Vereinbarung gegeben, dass alles von den Russen in preußischen Landen erbeutete Kriegs-Gerät (außer den Kriegstrophäen aus dem Feldzug 1812) an Preußen abgegeben wird und die Preußen dafür die Verpflegung der Russen in ihren Landen sicherstellen. Die Geschütze der von den Franzosen besetzten und dann von den Russen eingenommenen preußischen Festungen dürften damit wieder an Preußen gefallen sein, so dass hiervon nichts in russischen Museen auftauchen dürfte.
Darf ich Euch um Mithilfe bitten, hier etwas Licht ins Dunkel zu bekommen? Vielen Dank.
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