Während des Krieges in Mexiko 1862-1867 ist die Schlacht von Camerone (30. April 1863) bekanntlich der legendärste Kampf der Fremdenlegion.
In manchen Büchern wird zum Teil ohne tiefergreifende Darstellung geschrieben, daß
Am bei Camerone eine Kompanie der Fremdenlegion von einer weit überlegenen mexikanischen Streitmacht „vernichtet“ wurde.
Ohne das Verdienst der Fremdenlegion in dieser Schlacht zu schmälern, sollte man jedoch
die sprechenden Zahlen und Verluste betrachten:
Im Allgemeinen waren sämtliche Truppenteile der von Algerien nach Mexiko verlegten
Fremdenlegion wegen Malaria-Epidemien stark Personalgeschwächt. So lagen auch die Dinge bei der auf Befehl von Oberst Pierre Jeanningros zur Patrouille ausgesandten 3. Kompanie des I. Bataillons der Legion. Die Einheit besaß nur rund 50% ihrer eigentlichen Stärke.
Da alle Offiziere der Kompanie krank waren, übergab Jeanningros das Kommando an den auf der Krim (Offizierskreuz der Ehrenlegion), in Italien und in Algerien bewährten Hauptmann Jean Danjou. Sous-Leutnant Maudet, Fahnenträger und Sous-Leutnant Vilain, Zahlmeister, schlossen sich Danjou freiwillig an. Die 3. Kompanie rückte somit am 30. April 1863 mit drei Offizieren und 62 Unteroffizieren und Soldaten ins Feld.
Bekanntlich trafen sie bei Camerone auf eine 800 Kavalleristen und 1.200 Infanteristen stark zählende mexikanische Streitmacht unter den Obersten Milan und Cambas, letzter hatte sogar einst seine militärische Ausbildung in Frankreich erhalten.
Der Kampf der von sieben Uhr morgens bis 18 Uhr um die Hazienda de la Trinidad bei Camerone dauerte, endete damit, daß sich die letzten drei waffenfähigen Legionäre der mexikanischen Übermacht ergaben, die die Überlebenden voller Respekt für ihre Tat ritterlich behandelten.
Gewöhnlich kann man nun annehmen, daß die drei Legionäre die einzigen Überlebenden der ursprünglich 65 Mann zählenden Truppe darstellen. Dem ist aber nicht so:
Von den 65 Offizieren und Soldaten waren zwei Offiziere (Hauptmann Danjou und Sous-Leutnant Vilain) sowie 22 Mann gefallen. Ein Offizier (Sous-Leutnant Maudet) und acht Legionäre starben kurz nach der Schlacht an ihren schweren Verwundungen. 19 weitere Legionäre die schwer verwundet in Gefangenschaft geraten waren, verstarben später in dieser, während 12 Legionäre (darunter die letzten drei waffenfähigen) zum Teil ebenfalls schwer verwundet aber wieder gesundgepflegt von den Mexikanern mit den Franzosen ausgetauscht, zu Ihrer Truppe zurückkehren konnten. Drei Legionäre waren einfach verschwunden und ihr Schicksal konnte nicht eindeutig geklärt werden.
Die der Legion gegenüberstehenden Verluste der mexikanischen Angreifer beliefen sich auf zwischen 300 bis 500 gefallenen und verwundeten mexikanischen Soldaten.
Im Großen und Ganzen hat sich die Legion in Mexiko zwischen 1862 und 1867 tapfer geschlagen, allein 468 Legionäre blieben als Gefallene zurück. Die französische Armee als solche, schlug sich wesentlich schlechter. Bedenkt man allein die Schlacht bei Puebla am 5. Mai 1862, wo 4.000 mexikanische Soldaten, - zum Teil nur mit Macheten bewaffnet - 6.000 französische Soldaten unter Divisionsgeneral Lorencez mit einem Verlust von fast 800 Mann zum Rückzug zwangen!
Zu den wohl schillerndsten Einheiten der in Mexiko kämpfenden französischen Expeditionstruppen gehören ohne Zweifel die sogenannten berittenen Konter-Guerillas in ihren knallroten Uniformröcken und Sombreros unter dem berühmt-berüchtigten Oberst Charles Dupin. Weniger aus rein französischen Kavalleristen zusammengestellt, sondern in der Mehrzahl aus europäischen Freiwilligen (Deutsche, Polen etc.), Überläufern als auch einer Anzahl konföderierter Soldaten waren sie für Ihre Brutalität gefürchtet.
Im Übrigen gehörte auch Michel Alois Ney, (1835-1881), Enkel des 1815 exekutierten Marschalls Michel Ney und Sohn des 1854 während des Krimkrieges auf Gallipoli verstorbenen Brigadegenerals Michel Aloys Felix Ney im Rang eines Hauptmanns und Schwadronskommandeurs zu diesem Verband. Er erwarb sich anhand seiner Tapferkeit und Verwegenheit Lorbeeren in Mexiko.
Interessant wäre wohl auch sicher der Aspekt eines möglichen Schlagabtausches der französischen Armee mit der ab Mai 1865, nach Ende des Bürgerkrieges, am Rio Grande stationierten US-Kavallerie, die sich ja bekanntlich in den letzten beiden Jahren dieses Krieges zur wohl schlagfertigsten und besten Kavallerie der Welt entwickelte. Wobei hier nicht nur die US-Kavallerie genannt sei. Auch der Gedanke eines militärischen Schlagabtausches zwischen den Veteranen der Unionsarmee und der kaiserlich französischen Armee wäre im Hinblick auf Ausgang und Kampfkraft sehr interessant gewesen.
Ich denke, die nach vier Jahren in allen Varianten und Taktiken kampferprobten Veteranen der Vereinigten Staaten hätten die französischen Soldaten einfach weggefegt. Abgesehen von einigen kleinen Zwischenfällen am Grenzfluß Rio Grande ist es ja nie zu einem nennenswerten ernsthaften Zusammenstoß gekommen. Wohl aber hatte Napoleon III. die
Gefahr erkannt, sich in keinen Krieg mit den Vereinigten Staaten wegen Mexiko einzulassen,
auch darum hat er hauptsächlich den von ihm anfänglich mit französischen Truppen an der Macht gehaltenen Maximilian von Habsburg schmählich im Stich gelassen und nach einigen Drohungen der US-Regierung seine Truppen aus Mexiko wieder abgezogen.
In manchen Büchern wird zum Teil ohne tiefergreifende Darstellung geschrieben, daß
Am bei Camerone eine Kompanie der Fremdenlegion von einer weit überlegenen mexikanischen Streitmacht „vernichtet“ wurde.
Ohne das Verdienst der Fremdenlegion in dieser Schlacht zu schmälern, sollte man jedoch
die sprechenden Zahlen und Verluste betrachten:
Im Allgemeinen waren sämtliche Truppenteile der von Algerien nach Mexiko verlegten
Fremdenlegion wegen Malaria-Epidemien stark Personalgeschwächt. So lagen auch die Dinge bei der auf Befehl von Oberst Pierre Jeanningros zur Patrouille ausgesandten 3. Kompanie des I. Bataillons der Legion. Die Einheit besaß nur rund 50% ihrer eigentlichen Stärke.
Da alle Offiziere der Kompanie krank waren, übergab Jeanningros das Kommando an den auf der Krim (Offizierskreuz der Ehrenlegion), in Italien und in Algerien bewährten Hauptmann Jean Danjou. Sous-Leutnant Maudet, Fahnenträger und Sous-Leutnant Vilain, Zahlmeister, schlossen sich Danjou freiwillig an. Die 3. Kompanie rückte somit am 30. April 1863 mit drei Offizieren und 62 Unteroffizieren und Soldaten ins Feld.
Bekanntlich trafen sie bei Camerone auf eine 800 Kavalleristen und 1.200 Infanteristen stark zählende mexikanische Streitmacht unter den Obersten Milan und Cambas, letzter hatte sogar einst seine militärische Ausbildung in Frankreich erhalten.
Der Kampf der von sieben Uhr morgens bis 18 Uhr um die Hazienda de la Trinidad bei Camerone dauerte, endete damit, daß sich die letzten drei waffenfähigen Legionäre der mexikanischen Übermacht ergaben, die die Überlebenden voller Respekt für ihre Tat ritterlich behandelten.
Gewöhnlich kann man nun annehmen, daß die drei Legionäre die einzigen Überlebenden der ursprünglich 65 Mann zählenden Truppe darstellen. Dem ist aber nicht so:
Von den 65 Offizieren und Soldaten waren zwei Offiziere (Hauptmann Danjou und Sous-Leutnant Vilain) sowie 22 Mann gefallen. Ein Offizier (Sous-Leutnant Maudet) und acht Legionäre starben kurz nach der Schlacht an ihren schweren Verwundungen. 19 weitere Legionäre die schwer verwundet in Gefangenschaft geraten waren, verstarben später in dieser, während 12 Legionäre (darunter die letzten drei waffenfähigen) zum Teil ebenfalls schwer verwundet aber wieder gesundgepflegt von den Mexikanern mit den Franzosen ausgetauscht, zu Ihrer Truppe zurückkehren konnten. Drei Legionäre waren einfach verschwunden und ihr Schicksal konnte nicht eindeutig geklärt werden.
Die der Legion gegenüberstehenden Verluste der mexikanischen Angreifer beliefen sich auf zwischen 300 bis 500 gefallenen und verwundeten mexikanischen Soldaten.
Im Großen und Ganzen hat sich die Legion in Mexiko zwischen 1862 und 1867 tapfer geschlagen, allein 468 Legionäre blieben als Gefallene zurück. Die französische Armee als solche, schlug sich wesentlich schlechter. Bedenkt man allein die Schlacht bei Puebla am 5. Mai 1862, wo 4.000 mexikanische Soldaten, - zum Teil nur mit Macheten bewaffnet - 6.000 französische Soldaten unter Divisionsgeneral Lorencez mit einem Verlust von fast 800 Mann zum Rückzug zwangen!
Zu den wohl schillerndsten Einheiten der in Mexiko kämpfenden französischen Expeditionstruppen gehören ohne Zweifel die sogenannten berittenen Konter-Guerillas in ihren knallroten Uniformröcken und Sombreros unter dem berühmt-berüchtigten Oberst Charles Dupin. Weniger aus rein französischen Kavalleristen zusammengestellt, sondern in der Mehrzahl aus europäischen Freiwilligen (Deutsche, Polen etc.), Überläufern als auch einer Anzahl konföderierter Soldaten waren sie für Ihre Brutalität gefürchtet.
Im Übrigen gehörte auch Michel Alois Ney, (1835-1881), Enkel des 1815 exekutierten Marschalls Michel Ney und Sohn des 1854 während des Krimkrieges auf Gallipoli verstorbenen Brigadegenerals Michel Aloys Felix Ney im Rang eines Hauptmanns und Schwadronskommandeurs zu diesem Verband. Er erwarb sich anhand seiner Tapferkeit und Verwegenheit Lorbeeren in Mexiko.
Interessant wäre wohl auch sicher der Aspekt eines möglichen Schlagabtausches der französischen Armee mit der ab Mai 1865, nach Ende des Bürgerkrieges, am Rio Grande stationierten US-Kavallerie, die sich ja bekanntlich in den letzten beiden Jahren dieses Krieges zur wohl schlagfertigsten und besten Kavallerie der Welt entwickelte. Wobei hier nicht nur die US-Kavallerie genannt sei. Auch der Gedanke eines militärischen Schlagabtausches zwischen den Veteranen der Unionsarmee und der kaiserlich französischen Armee wäre im Hinblick auf Ausgang und Kampfkraft sehr interessant gewesen.
Ich denke, die nach vier Jahren in allen Varianten und Taktiken kampferprobten Veteranen der Vereinigten Staaten hätten die französischen Soldaten einfach weggefegt. Abgesehen von einigen kleinen Zwischenfällen am Grenzfluß Rio Grande ist es ja nie zu einem nennenswerten ernsthaften Zusammenstoß gekommen. Wohl aber hatte Napoleon III. die
Gefahr erkannt, sich in keinen Krieg mit den Vereinigten Staaten wegen Mexiko einzulassen,
auch darum hat er hauptsächlich den von ihm anfänglich mit französischen Truppen an der Macht gehaltenen Maximilian von Habsburg schmählich im Stich gelassen und nach einigen Drohungen der US-Regierung seine Truppen aus Mexiko wieder abgezogen.
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