General Leclerc und St. Domingo

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  • Le Bonapartiste
    Benutzer
    Tambour
    • 25.06.2007
    • 35

    General Leclerc und St. Domingo

    Hi,
    hat jemand von Euch genauere Angaben, wie es dazu kam, dass Leclerc nach Westindien geschickt wurde? Ich las, dass der Kaiser ihn mit Absicht dadurch aus Europa entfernen wollte. Ist das was dran?
    LeB
    "Es gibt nur zwei Mächte in der Welt: Das Schwert und den Geist. Auf die Dauer wird das Schwert immer durch den Geist besiegt."

    "...alle Bestrebungen müssen darauf zielen, durch Frieden zu herrschen. Ich war genötigt, Europa durch Waffen zu bändigen, heute muss man es überzeugen."

    "Genies sind Meteore, bestimmt zu verbrennen, um ihr Jahrhundert zu erleuchten."

  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    #2
    Wo hast Du denn das gelesen, war auch Bonaparte zu dieser Zeit nicht nur 1. Konsul?

    Kommentar

    • wufi
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 03.10.2006
      • 311

      #3
      Würde mich verwundern, denn schliesslich war das unternehmen 1801/02 nicht als Massensterben geplant worden. Die franz. Kolonien der Karaibik und insbesonder Haiti waren durch ihre Kolonialwaren äusserst wichtig für Frankreich.
      Ich würde es eher umgekehrt sehen, dass Napoleon jemand vertrauenswürdigen für eine so wichtige Aufgabe, die zudem noch weit entfernt von seinem Machtbereich entfernt war, aussuchte.
      Je l'ay emprins

      Kommentar

      • Le Bonapartiste
        Benutzer
        Tambour
        • 25.06.2007
        • 35

        #4
        Ja, das ist wohl richtig. Leclerc war ja nicht einer derjenigen Revolutionsgeneräle, die mit Argusaugen beobachtet wurden. Und auch sonst kenne ich keine Vorbehalte ihm gegenüber, ich hatte nur mal sowas gelesen...
        Und Santo Domingo war in der Tat enorm wichtig. Das war die ertragsreichste Kolonie der Welt! Die versorgte nicht nur Frankreich, sondern über den franz. Handel auch große Teile Europas mit Zucker, Baumwolle, Café, Indigo etc. Dagegen fällt z.B. Jamaica weit ab. Ohne die bisherigen Erträge aus dieser Kolonie hätte Frankreich so manches Geld gefehlt.
        Interessant ist zudem, dass der Konsul das gerade von Spanien erhaltene Louisiana (quasi das mittlere Drittel der heutigen USA) sichern wollte. Bisher gehörte es nur auf dem Papier Frankreich, was fehlte, war eine verwaltungs- und militärpolitische Infrastruktur. Und die Basis dessen sollte Santo Domingo sein.
        Und wie so oft der Konflikt gegen die Engländer...Ägypten weg, dann wenigstens Westindien!
        Übrigens heuerte auch Ney 1801 für diese Expedition an, er wollte ein Kommando von Berthier über die Kavallerie dort bekommen. Zog den Antrag aber kurze Zeit später wieder zurück. Zum Glück, sonst hätte ihn das Gelbfieber vielleicht auch erwischt...
        LeB
        Zuletzt geändert von Le Bonapartiste; 27.06.2007, 19:42.
        "Es gibt nur zwei Mächte in der Welt: Das Schwert und den Geist. Auf die Dauer wird das Schwert immer durch den Geist besiegt."

        "...alle Bestrebungen müssen darauf zielen, durch Frieden zu herrschen. Ich war genötigt, Europa durch Waffen zu bändigen, heute muss man es überzeugen."

        "Genies sind Meteore, bestimmt zu verbrennen, um ihr Jahrhundert zu erleuchten."

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 2962

          #5
          Ertragreichtste Kolonie der Welt, kann ich nicht ganz glauben, was war da mit Indien?

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          • Le Bonapartiste
            Benutzer
            Tambour
            • 25.06.2007
            • 35

            #6
            Übrigens waren die Amerikaner ganz schön angeschmiert. Seit dem Frühjahr 1803 dämmerte es Napoleon, dass die Kolonie verlorengehen könnte, und dass damit die faktische Einverleibung Lousianas hinfällig wäre. Im letztmöglichen Moment verkaufte er L. für 15 Mio. Dollar; ein halbes Jahr später, nach der Unabhängigkeit Saint Domingue hätte Jefferson keinen Cent mehr zahlen brauchen, sondern es ohne französische Gegenwehr einfach besetzten lassen können. Aber das war dem armen Leclerc sowieso wurscht...
            "Es gibt nur zwei Mächte in der Welt: Das Schwert und den Geist. Auf die Dauer wird das Schwert immer durch den Geist besiegt."

            "...alle Bestrebungen müssen darauf zielen, durch Frieden zu herrschen. Ich war genötigt, Europa durch Waffen zu bändigen, heute muss man es überzeugen."

            "Genies sind Meteore, bestimmt zu verbrennen, um ihr Jahrhundert zu erleuchten."

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            • wufi
              Erfahrener Benutzer
              Tambour-Major
              • 03.10.2006
              • 311

              #7
              Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
              Ertragreichtste Kolonie der Welt, kann ich nicht ganz glauben, was war da mit Indien?
              Definitiv kann man sagen, dass Haiti die Ertragreichste Kolonie des 18.Jhd war.

              Ausfuhrzahlen 1775 in Mio £: Franz. Kolonien in der Karibik 5.6, Engl. Kolonien in Amerika 5.2, Spanisch-Amerika 4.9.
              England und Frankreich führten zu dieser Zeit jeweils unter 2 Mio aus Indien aus (man vergleiche: Subkontinent kontra Drittel einer Insel!)

              Was Indien im 19.Jhd anbelangt, da war es vor allem wichtig als Absatzmarkt für das Empire.
              Je l'ay emprins

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              • Le Bonapartiste
                Benutzer
                Tambour
                • 25.06.2007
                • 35

                #8
                Zitat von wufi Beitrag anzeigen
                Definitiv kann man sagen, dass Haiti die Ertragreichste Kolonie des 18.Jhd war.

                England und Frankreich führten zu dieser Zeit jeweils unter 2 Mio aus Indien aus (man vergleiche: Subkontinent kontra Drittel einer Insel!)
                Erschwerend war zudem, dass auch die Ostindische Kompanie enorme Kosten schultern musste und dabei durchaus auf die Hilfe des Mutterlandes angewiesen war. Die Auseinandersetzungen mit den lokalen Herrschern und die Verwaltungen verschlangen viel Geld. Aber dennoch war es einer der Grundsteine des späteren englischen "Reiches"; was St. Domingue für Louisiana sein sollte, war Ostindien für China (aus engl. Sicht).
                LeB
                "Es gibt nur zwei Mächte in der Welt: Das Schwert und den Geist. Auf die Dauer wird das Schwert immer durch den Geist besiegt."

                "...alle Bestrebungen müssen darauf zielen, durch Frieden zu herrschen. Ich war genötigt, Europa durch Waffen zu bändigen, heute muss man es überzeugen."

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