Ich finde, daß die Wissenschaften in diesem Forum bisher zu kurz kommen, obgleich in der Zeit der Aufklärung und franz. Revolution viele bahnbrechende Entdeckungen gemacht wurde, die hier eben auch vorgestellt oder diskutiert werden sollten. Deswegen mache ich den Anfang:
Nur wenige wissen, das sich unser heutigen dezimalen metrischen System, insbesondere das aus dem Erdumfang abgeleitete Meter, aus der Zeit der französischen Revolution herleiten, wo in der Gunst der Stunde die verwirrende Vielzahl der Maßsysteme über Bord geworfen und durch das Dezimalsystem ersetzt wurden.
Ein Stück dieser revolutionären Wissenschaftsgeschichte wurde jüngst aufbereitet, ist dabei äußerst exakt recherchiert und außerordentlich kurzweilig zu lesen. Wieder mal ein Angelsachse, der uns vormacht, wie man mit dem Thema umgehen kann.
Hier eine Kurzfassung:
Ken Alder hat die Stationspunkte der Meridianvermessung auch selbst erkundet, genauso wie ich es mit einigen erhaltenen trigonometrischen Punkten des Colonel Tranchot im Rheinland und Belgien tat. Wer mit einem Theodoliten auf einem Kirchturm schon einmal ein aufziehendes Gewitter heranrollen sah, kann schon einiges mehr von dieser Pionierleistung nachvollziehen.
Ken Alder ist allerdings nicht der erste, der das Thema entdeckt hat, sondern ein Franzos', übrigens Prof. für Mathematik an der Sorbonne, dessen Buch von 1987 auch auf Deutsch erschienen ist:
Letzt genanntes Werk hält sich nach meiner Einschätzung übrigens genauer an den Bericht von Delambre:
LB
Nur wenige wissen, das sich unser heutigen dezimalen metrischen System, insbesondere das aus dem Erdumfang abgeleitete Meter, aus der Zeit der französischen Revolution herleiten, wo in der Gunst der Stunde die verwirrende Vielzahl der Maßsysteme über Bord geworfen und durch das Dezimalsystem ersetzt wurden.
Ein Stück dieser revolutionären Wissenschaftsgeschichte wurde jüngst aufbereitet, ist dabei äußerst exakt recherchiert und außerordentlich kurzweilig zu lesen. Wieder mal ein Angelsachse, der uns vormacht, wie man mit dem Thema umgehen kann.
Ken Alder: Das Maß der Welt - Die Suche nach dem Urmeter.
Mit der Akribie des Wissenschaftlers recherchiert, mit der Eleganz des Romanciers geschrieben - ein Leseabenteuer aus dem Bereich der Wissenschaftsgeschichte. Im Jahre 1792, mitten im Chaos der Französischen Revolution, sind zwei Astronomen akribisch dabei, eine ebenso weit reichende Revolution, nicht nur in der Geometrie, einzuläuten. Sie wollen das bislang herrschende Gewirr von unterschiedlichen Maßen und Gewichten durch ein demokratisches, metrisches System ersetzen. Das so genannte Meter soll von der Krümmung der Erde abgeleitet, exakt berechnet und zum Maß aller Dinge werden. Dieses ehrgeizige Vorhaben gerät zum gefährlichen Abenteuer. Beim Vermessen des französischen Meridianbogens schleicht sich zwischen zehntausenden präziser Daten ein kleiner, aber verhängnisvoller Fehler ein. Der zunächst verschwiegene Rechenfehler gerät einem der Wissenschaftler zum persönlichen Schicksal. Doch am Ende wurde gerade durch diesen Fehler die Wissenschaft revolutioniert. Die Welt erhielt ein neues Maß, das heute 95 Prozent aller Menschen nutzen und die Welt zusammenwachsen ließ. Ken Alder erzählt von menschlicher Erfindungsgabe und der sinnlichen Leidenschaft für Zahlen. Ein Sachbuch, das buchstäblich neue Maßstäbe setzt. "Ein banales Ding (der Meter) mit einer fantastischen Geschichte. Der amerikanische Wissenschaftshistoriker Ken Alder hat sie ausgegraben und ein Buch daraus gemacht. 'Das Maß der Welt - Die Suche nach dem Urmeter' heißt das Werk. Ein Thriller.
Ken Alder ist allerdings nicht der erste, der das Thema entdeckt hat, sondern ein Franzos', übrigens Prof. für Mathematik an der Sorbonne, dessen Buch von 1987 auch auf Deutsch erschienen ist:
Denis Guedij: Die Geburt des Meters oder wie die beiden Astronomen Jean-Batiste Delambre und Pierre Méchain aus dem Geist der Aufklärung in den Wirren der Französischen Revolution das Maß aller Dinge fanden. Ullstein-Verlag, 1998
Grundlagen des dezimalen metrischen System oder Messung des Meridianbogens zwischen den Breiten von Dünkirch und Barcelona ausgeführt in den Jahren 1792 und den in den folgenden von Méchain und Delambre.
Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften, Leipzig, Verlag Wilhelm Engelmann, 1991
Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften, Leipzig, Verlag Wilhelm Engelmann, 1991
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