Napoleons Privatleben

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  • Britt.25
    Erfahrener Benutzer
    Sous-Lieutenant
    • 28.11.2006
    • 369

    #31
    Um Gottes Willen!:card:

    Ich vergleiche Charles nie mit Napoleon, besonders auch von seiner beruflichen Laufbahn her nicht. Leider gibt es aber, wie Charles selber sagt, viel zu viele, die in ihm versuchen den Vorfahren zu suchen und zu finden, was letztlich unpassend it. Ich zähle mich nicht zu denen.

    Das war eher ein geck, aber Charles sagte selber einmal: "Napoleon war klein und dick und ich bin lang und dünn". Ziemlich pauschalisiert für das Interview, das mit ihm geführt wurde. Aber das ist hier off- topic. Denn dafür haben wir ja den Thread über die Nachfahren.

    Ich denke auch eher, für damalige Verhältnisse waren Gewicht und Größe normal, besonders eben auch die Größe. Seltsam, dass mir ein namhafter Prof einmal klarmachen sollte, Napoleon wäre nicht so groß gewesen, wie es hier zigfach erwähnt wurde....
    "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

    Marie Bonaparte (1882-1962)

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    • William
      Benutzer
      Tambour
      • 17.10.2006
      • 37

      #32
      Zur Hutdiskussion, die sagt mehr, wie auch exisitierende Uniformen - als irgendwelche Behauptungen aus Memoiren, deren Quellen man nicht nachvollziehen kann, z.b. schöne Hände, wie trivial, wer will das schon beurteilen, trotzdem wird es abgeschrieben - verbreitet und nicht reflektiert, was galt damals als schön?

      @HKDW:
      Bei den schönen Händen war die Quelle als Mrs. Abell benannt(genauer:To befriend an emperor, Betsy Balcombe's Memoirs of Napoleon on St Helena by Betsy Balcombe)
      Die Hände gehören genauso wie beispielsweise Hut u. “Kopfgrößen“ zum äußeren Erscheinungsbild. So trivial es dir, (als des Kaisers größter Kritiker) erscheint.
      Bei Schönheitsfragen waren wir hier in der topic schon übereingekommen das die Geschmäcker nun mal verschieden sind- das war damals so und daran wird sich wohl auch nie etwas ändern und es gibt meiner Meinung nach keine absolute Definition, was Schönheit nun eigentlich genau ist. Offensichtlich hat die Quelle( in diesem Fall Mrs. Abell ) seine Hände bzw. N. nun mal als schön empfunden. Andere Zeitgenossen haben ihn ja auch mit ganz anderen Augen gesehen.



      LG
      Zuletzt geändert von William; 26.07.2007, 07:53.
      Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.

      Johann Wolfgang von Goethe

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      • Ramiere
        Neuer Benutzer
        Soldat
        • 05.03.2007
        • 23

        #33
        Napoleons Eltern

        4. Napoleons Eltern

        Napoleons Vater Carlo Maria Bonaparte (1746-1785) war ein Rechtsgelehrter, der wohl dem korsischen Kleinadel angehörte. Napoleons Mutter Letizia Maria Catterina (1750-1836) kam ebenfalls aus altem, gutem Hause, den Ramolino von Sartena.

        Carlo war achtzehn und Letizia vierzehn Jahre alt, als sie am 02. Juni 1764 vom Vikar Ronchero in der Kirche ihrer Geburtsstadt Ajaccio getraut wurden. Die junge Familie war nicht reich. Letizia brachte als Mitgift zwar einige Ländereien mit, die sich später allerdings als minderwertig herausstellten. Das von Carlo geerbte Vermögen seiner Eltern war auch bescheiden.

        Trotz dieser eher einfachen Verhältnisse liebte Carlo Luxus und Verschwendung; er trat wie ein echter Grandseigneur auf und schwelgte gern üppig in seiner Phantasie. Ein Mann, der tausend Ideen und kühne Pläne hatte, ohne dass er Zeit und Sammlung fand, diese zu verwirklichen.

        Lätizia war eine stolze, tapfere, schöne und keusche Frau. Werden nicht alle Tapferen von den Keuschen geboren? Mereschkowski beschreibt die „Madame Mére“ als einfache Frau, die sich zeitlebens kaum von einer Bäuerin unterschied. Sie war bis zuletzt äußerst sparsam, ja geizig. „Sie sparte immerfort für die Not und als diese kam, war sie bereit, alles für Napoleon zu verkaufen, bis zum letzten Hemd.“

        (Quelle falls nicht anders angegeben Friedrich-Wencker-Wildberg in Verbindung mit Friedrich M. Kircheisen. Napoleon. Die Memoiren seines Lebens. Bd. 1-14)

        Liebe Grüße
        Ramiere
        Vielen Dingen widmet man mehr Aufmerksamkeit als sie wert wären, wenn sie wert wären, was sie wert zu sein scheinen.

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        • Ramiere
          Neuer Benutzer
          Soldat
          • 05.03.2007
          • 23

          #34
          5. Napoleons Heimat

          Korsika ist eine raue, gebirgige Insel im Mittelmeer, die früher kaum bekannt war. Die zu dieser Zeit von Genua unterjochten Korsen führten seit 1730 einen vierzig Jahre währenden erbitterten Unabhängigkeitskampf. Hierzu gibt es eine schöne politische Anekdote, zu der es auch einen Fernsehbeitrag gab:

          „Dreimal hatte der westfälische Abenteuer Baron Neuhof versucht, sich mit Hilfe der korsischen Patrioten als König Theodor ein unabhängiges Reich auf der romantischen Insel zu errichten, aber dreimal war er der Übermacht der mit Frankreich verbündeten Genuesen erlegen. Am 11. Dezember 1756 ist der westfälische König von Korsika, vergessen und verarmt, in London gestorben – wer hätte damals wohl geahnt, dass fünfzig Jahre später ein Korse aus Ajaccio König von Westfalen werden sollte!“

          Dann stand Pasquale Paoli an der Spitze der Korsen, die ihn zum Oberhaupt gewählt hatten. Genua hatte es inzwischen satt, sich mit dem unbequemen Bergvolk herumzuärgern und führte mit Frankreich unter Ludwig XV. Verhandlungen über den Verkauf der Insel.

          Einem von Frankreich entsandten, 10.000 Mann starken Heer war Paoli nicht gewachsen. Aus den Bergen führte er mit seinen Kampfgenossen, zu denen auch Carlo Bonaparte gehörte, einen verbitterten Guerillakrieg. Am 08. Mai 1769 wurde sein kleines Heer in der Schlacht von Pontenuovo von den Franzosen aufgerieben. An eine Fortsetzung des Kampfes war nach dieser Niederlage nicht mehr zu denken. Paoli ging nach England ins Exil.

          Liebe Grüße an alle
          Ramiere
          Vielen Dingen widmet man mehr Aufmerksamkeit als sie wert wären, wenn sie wert wären, was sie wert zu sein scheinen.

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          • Britt.25
            Erfahrener Benutzer
            Sous-Lieutenant
            • 28.11.2006
            • 369

            #35
            Zitat von Ramiere Beitrag anzeigen
            4. Napoleons Eltern

            Napoleons Vater Carlo Maria Bonaparte (1746-1785) war ein Rechtsgelehrter, der wohl dem korsischen Kleinadel angehörte. Napoleons Mutter Letizia Maria Catterina (1750-1836) kam ebenfalls aus altem, gutem Hause, den Ramolino von Sartena.

            Carlo war achtzehn und Letizia vierzehn Jahre alt, als sie am 02. Juni 1764 vom Vikar Ronchero in der Kirche ihrer Geburtsstadt Ajaccio getraut wurden. Die junge Familie war nicht reich. Letizia brachte als Mitgift zwar einige Ländereien mit, die sich später allerdings als minderwertig herausstellten. Das von Carlo geerbte Vermögen seiner Eltern war auch bescheiden.

            Trotz dieser eher einfachen Verhältnisse liebte Carlo Luxus und Verschwendung; er trat wie ein echter Grandseigneur auf und schwelgte gern üppig in seiner Phantasie. Ein Mann, der tausend Ideen und kühne Pläne hatte, ohne dass er Zeit und Sammlung fand, diese zu verwirklichen.

            Lätizia war eine stolze, tapfere, schöne und keusche Frau. Werden nicht alle Tapferen von den Keuschen geboren? Mereschkowski beschreibt die „Madame Mére“ als einfache Frau, die sich zeitlebens kaum von einer Bäuerin unterschied. Sie war bis zuletzt äußerst sparsam, ja geizig. „Sie sparte immerfort für die Not und als diese kam, war sie bereit, alles für Napoleon zu verkaufen, bis zum letzten Hemd.“

            (Quelle falls nicht anders angegeben Friedrich-Wencker-Wildberg in Verbindung mit Friedrich M. Kircheisen. Napoleon. Die Memoiren seines Lebens. Bd. 1-14)

            Liebe Grüße
            Ramiere
            Das ist interessant über die Eltern- vielen Dank. Seltsamer Weise habe ich in einem Text, der mir sogar von einer freundlichen Person aus diesem Forum gesendet wurde, gelesen, dass jemand, der mit Lätizia zu tun hatte, behauptet haben soll, sie habe habe selber gesagt, dass sie nur von ihrem Sohn Joseph mit Sicherheit Carlo Maria als Vater nennen könne, was doch recht seltsam anmutet. Entweder ist es üble Nachrede, oder sie war wirklich nicht so keusch, wie man sie in dieser vorliegenden Quelle einstuft. Oftmals sind ja solche Texte (auch Memoiren zum Teil) irgendwo parteiisch und verfolgen ein Ziel. Allerdings sehen sich (so für mich) alle Brüder Napoleons (die ich schon zu meinen Schulzeiten alle selber gemalt habe) recht ähnlich, dass ich nicht glaube, dass Carlo nicht von allen der Vater ist. Was glauben andere? Was sagt andere Literatur? Ich schaue selber noch einmal nach...
            "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

            Marie Bonaparte (1882-1962)

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            • Hudson Lowe
              Neuer Benutzer
              Enfant de Troupe
              • 20.10.2007
              • 3

              #36
              Napoleons Fernglas

              Hallo HKDW,
              Ein schönes Bonmot mit dem Schwert und dem Fernglas. Ferngläser scheint ja bei Napoleon realiter eine große Rolle gespielt zu haben. Ich denke zunächst zum Erfassen eines Überblicks bei unübersichtlichen Schlachten; aber wohl auch, um für seine Umgebung überlegen und undurchschaubar zu sein. So war das ja z. B., als er sich auf der Northumberland seinem letzten Verbannungsort St.Helena näherte und er seine Emotion seiner Entourage verbergen wollte. Hatte er eigentlich ein Lieblingsfernrohr ? so wie er ein Lieblingsfeldbett hatte ? (auf dem er starb). Über sein Feldbett weis ich immerhin, dass es schon zu seinen Lebzeiten offenbar manufakturmäßig hergestellt wurde (und offenbar heute noch lieferbar ist). Die Exkaiserin Eugenie hat seins offenbar ja dann nach Paris ins Militärmuseum. Es soll angeblich bei Schlafstörungen helfen, wie man dem "Uwe Timm Lesebuch: Die Stimme beim Schreiben"(S.318ff.) entnehmen könnte.
              Wer kann mir weiterhelfen mit dem Fernglas, vielleicht auch Links/Quellen mailen ? Danke

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