Stärke der Hohenzollern-Kürassiere bei Cröbern am 16.10.1813

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  • Wolfgang Meyer
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 02.10.2006
    • 183

    Stärke der Hohenzollern-Kürassiere bei Cröbern am 16.10.1813

    Bei unserem geplanten großen Diorama zur Völkerschlacht möchten wir ja den Vormarsch der österreichischen Reserven bei Cröbern darstellen. Hier wollen wir auch das österreichische Kürassierregiment "Hohenzollern", Nr. 8, mit Figuren im Maßstab 1/72 eins zu eins darstellen.
    Nach v. Hoen (Band V, Feldzug von Leipzig, Generalstabswerk) waren jedoch laut Armeedisposition vom 16.10.1813 das Infanterieregiment 34, "Davidovich" der Division Bianchi unter dem GM Quallenberg , zusammen mit zwei Eskadronen der Hohenzollern-Kürassiere dedachiert. Die Hohenzollern-Kürassiere hatten im Übrigen zu Beginn des Feldzuges eine Stärke von 626 Reitern in 6 Eskadronen. Dieses Detachement hatte den Auftrag den Angriff des Korps Merveldt auf die Pleißenübergänge zu unterstützen. Es sollte gegen 07.00 Uhr über Klein-Zschocher gegen Connewitz vorgehen um die dort noch vorhandenen Franzosen im Rücken anzugreifen. Aufgrund der versumpften Auenwälder und Nebenflüsse der Pleiße ging dieser Plan jedoch nicht auf.

    Für die Planung unseres Dioramas hieße das jedoch, dass wir bei unserem Vormarsch bei Cröbern jedoch nur 4 Eskadronen statt 6 zeigen könnten. Wir sind uns jedoch nicht ganz sicher ob die beiden detachierten Schwadronen im Laufe des Vormittags des 16.10.1813 doch noch wieder zu ihrem Regiment gestoßen sind.

    In Berichten von diesem Detachement kommt eigentlich immer nur das Regiment "Davidovich" zur Sprache. Die beiden Eskadronen Kürassiere werden nicht mehr erwähnt.

    Bei Recherchen im Kriegsarchiv des HGM in Wien haben wir auch in den Regimentsgeschichten der Hohenzollernkürassiere nachgeforscht. Hier wird aber noch nicht einmal die Detachierung am 16.10. erwähnt. Wie viele Eskadronen des Regimentes dann am 16.10.1813 gegen 16.15 Uhr bei Cröbern den Vormarsch der Infanterie deckten, bleibt auch dort unklar.

    Deshalb unsere Frage, kann jemand aus dem Forum detallierte Angaben dazu machen oder kennt andere Quellen. Da wir bei unserem Projekt ja so historisch korrekt wie möglich arbeiten möchten, würden wir uns über jede Antwort freuen.

    schöne Grüße

    Wolfgang

    Zuletzt geändert von Wolfgang Meyer; 06.10.2007, 13:05.
    Wolfgang Meyer

    Großdiorama der Völkerschlacht

    www.croebern-1813.de

    Geschichte in Miniaturen e.V.

    www.geschichte-in-miniaturen.de
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    #2
    Weitere Archivarbeit erforderlich ...

    Wolfgang,

    da Du ja schon die einschlägigen Werke konsultierst hast, würde ich sagen, dass eine endgültige Klärung nur über die folgenden Dokumente herbeizuführen wäre:
    • Berichte der betroffenen Personen
    • Stärketabellen der betreffenden Einheiten (hier Hohenzollern-Kürassiere)
    Beides wirst Du kaum aus anderen Werken erhalten (Du hast ja schon das Beste erwählt), sondern hier scheint mir ein weiterer Gang ins Kriegsarchiv unausweichlich.

    Dort würde ich mir zum Einen die Akten zum Regiment, zum Anderen Akten der betreffenden Einheiten bzw. derer Kommandeure (hier des Detachements) geben lassen und dort nachforschen.

    Einen anderen Weg, glaube ich, wirst Du bei dieser sehr speziellen Frage nicht gehen können ... aber Du hast ja gute Beziehungen nach Wien , da könnte das doch möglich sein.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 827

      #3
      Nach Kernawe „Kavallerieverwendung..“ hatten die Hohenzollern-Kürassiere am 14.10. eine Stand von 626 Mann in 6 Escadrons. Sollten sie am Beginn des Feldzuges schon diese Stärke gehabt haben, hätten sie von August bis 14.10.nicht einen einzigen Mann verloren. Eher unwahrscheinlich.
      Plotho „Krieg in Deutschland“ Ausgabe 1817 gibt auf S.371 die Befehle Schwarzenbergs für den 16.10. wie folgt: “Zur Erleichterung des Angriffs auf Connewitz brechen die beiden Bataillone der Division Bianchi mit der ihnen zugeteilten Kavallerie von Wiedrau auf, marschieren über Knauthaim (Knauthain) und Klein-Tschocher (Kleinzschocher), und von da rechts durch das Connewitzer-Holz auf die Straß von Zwenkau nach Leipzig“.
      Aster S.371 gibt (zugegebener Maßen verworren und interpretationsfähig): „ Hinter der Stadt angekommen, formieren diese Truppen (2.österr. AK) zwei Treffen, wobei aber 2 Bataillone Gradiskaner vom Dawidovich-Regiment (unter General Quallenberg) und 2 Escadrons Reiterei von der Division Bianchi links von der Straße nach Leipzig durch die…Lauer…gegen die Connewitzer Brücke geführt werden sollten.“
      Die offizielle Relationen (also die Mitteilung der kaiserlichen Pressestelle, die mir aber wie von dem Befehl Schwarzenbergs abgeschrieben erscheint) gibt lediglich:“ Zur Erleichterung des Angriffs auf Connewitz rückten 2 Bataillone der Division Bianchi von Wiederau über Knautheim, Klein-Tschocher, und durch das Connewitzer Holz gegen die Brücke.“

      Wir können also davon ausgehen, dass Schwarzenberg die Entsendung von 2 Bataillonen und 2 Escadrons angeordnet hat, die – zumindest für die Infanterie wohl belegt – stattgehabt hat.
      Wenn nun das Generalstabswerk (und die Jungs haben nun wirklich die Akten des k.u.k Kriegsarchives auf den Kopf gestellt) die Kavallerie in Form der Hohenzollern-Kürassiere indentifiziert, ist dies m.E.n. bis zum gegenteiligen Beweis als gesetzt anzusehen.
      Soweit mir erinnerlich, fand der Kampf – wohl hauptsächlich Plänklergefecht – in einer Flußniederung statt. Für diese Art von Gefecht und Gefechtsfeld ist schwere Kavallerie höchst ungeeignet. Bei nur 2 Bataillonen mit einem Fluß in der Front wird die zugeteilte Kavallerie wohl um Rücken und Flanke der Infanterie besorgt gewesen sein und entsprechende Sicherungsaufgaben übernommen haben. Da keine Aktion auch keine Erwähnung.

      Fazit: Nach der jetzigen Aktenlage bist Du mit 4 Escadrons auf der sicheren Seite.

      P.S.: Und nach dem Weltschweinereigesetz findest Du die widersprechenden Dokumente sowieso erst nachdem die Figuren aufgeklebt sind. Und dieses Gesetz gilt fast immer, egal ob nun 4 oder 6 Escadrons aufgeklebt sind.
      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

      Kommentar

      • Wolfgang Meyer
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 02.10.2006
        • 183

        #4
        Danke

        Hallo Da Capo,

        vielen Dank für die Literaturrecherche, ich kann mich Deinen Ausführungen und Einschätzungen zu 100% anschließen. Nach Aktenlage denke ich auch das wir mit 4 Eskadronen auf der sicheren Seite sind.

        Bis zum Aufbringen der Kürassiere ins Diorama haben wir eh noch eine ganze Weile Zeit. Vielleicht forschen wir da wirklich noch mal im Archiv des HGM. Es muss ja auch Stärkemeldungen für den 17. und 18. Oktober geben. Das würde ja auch schon Aufschluß bringen.

        Vielleicht können wir das Weltschweinereigesetz ja austricksen,

        vielen Dank

        Wolfgang
        Wolfgang Meyer

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        • joerg.scheibe
          Erfahrener Benutzer
          Capitaine
          • 02.10.2006
          • 592

          #5
          Gesetz

          Nur mal zur Klarstellung:

          hat Murphy das Weltschweinereigesetz einfach abgeschrieben oder ist W. nur die Eindeutschung von Murphy´s Law?

          Jörg
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          • joerg.scheibe
            Erfahrener Benutzer
            Capitaine
            • 02.10.2006
            • 592

            #6
            @Wolfgang, ich weiß nicht, ob es was nützt, aber Du könntest ja mal die paar Seiten überfliegen, ob sie eine verwertbare Information enthalten.

            Gruß
            Jörg
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            • Wolfgang Meyer
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 02.10.2006
              • 183

              #7
              Hallo Jörg,

              diese Schilderungen sind in den Details sehr interessant. Passagen davon werden auch in anderen Werken ( so auch im östereichischen Generalstabsband über Leipzig ) zitiert. Mal schauen ob ich das komplette Buch noch irgendwo bekomme. Auch wenn es mir zu den Kürassieren nicht weiterhilft ist es doch sehr informativ, vielen Dank.

              Schöne Grüße

              Wolfgang
              Wolfgang Meyer

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              • joerg.scheibe
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 02.10.2006
                • 592

                #8
                @Wolfgang,
                das Buch habe ich über Google Booksearch gezogen.

                Gruß
                Jörg
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