Große Sonderausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums.
18.11.2007 – 2.3.2008
Anfang und Ende Preußens in Schlesien
Militärhistorische und baugeschichtliche Streifzüge
http://www.oberschlesisches-landesmuseum.de/APreussen.htm
Oberschlesisches Landesmuseum, Bahnhofstr. 62 (= Haus 2), 40883 Ratingen-Hösel
Ein kleiner Bericht, über das, war mir im Gedächtnis geblieben ist:
Ein württemberger Füsilier aus Rastatt begrüßte uns am Eingang der Ausstellung, fast wie ein alter Bekannter, wohl gerechtfertigt wegen des württembergischen Kontingents in Schlesien 1806/7.
Ich war überrascht ob der überwältigenden Fülle von Festungsplänen ca. 1750-1870 von Breslau, Glatz, Neisse, Silberberg, Schweidnitz und Kosel, die meines Wissens noch nie zu sehen waren. Die Bestände kamen überwiegend aus dem Württemberg. Staatsarchiv bzw. den ehemaligen Merseburger Archiven, und waren von einer erfreulichen Detailfreude. Selbst für den Fachmann war es nicht auf den ersten Blick klar, welcher Anlaß und welche zeitliche Abfolge hinter den Bauprojekten steckte und welche Bauten wirklich realisiert wurden. Eine etwas mehr ordnende Hand hätte hier gut getan. Meine Begeisterung war so groß, daß ich auf den Knien herumrutschte, um einige Exponate aus der Nähe zu sehen.... Das Modell der Festung Silberberg von Bleyl auch ganz erstaunlich.
Monturen: die kleine Sensation, ein wohl preuß. Kürassierkollett um ca. 1815-30 (blauer Kragen?) aus Dresden war leider nicht beschriftet, dafür aber wundersamerweise die danebenhängende mittelmäßig Replik eines fritzischen Rocks von 1988. Sehr schön das Kollett eines Württembergers. Kaiserzeitliches sowieso. Ein paar mehr preußische Teile hätten die Sache doch aufgewertet.
Auszeichnungen und Orden: Ein früher Pour-le-Mérite (kurz nach ca. 1740?) aus dem DHM. EK, Denkmünzen aus der Zeit bis 1815.
Portraits: Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen mit einem äußerst selt. Kleinod des roten Adler Ordens. Oberst von Neumann, der Verteidiger von Kosel.
Gemälde: JOahnn Baptist Seele, Die Belagerung von Glatz, sonst in Ludwigsburg zu sehen.
Blankwaffen: Ein sensationeller IUD Typ I vom Preußenmuseum Wesel, offentsichtlich zu spät auf 1780 datiert.
Sonstige Realien: Erbeutete preuß. Fahnenspitze aus württemberg. Beständen. Viele brauchbare Geschützmodelle, wenn auch nicht ganz ohne Mißgriffe. Ein CW-Modell hat hier eigentlich nichts verloren.
Ein Wermutstropfen ist die häufig fehlende Beschriftung der Exponate, die meist auch nicht in einen größeren Zusammenhang gestellt werden. Eine größere und besser plazierte Beschriftung hätte mir das Lesen leichter gemacht. Die Ausstellung ist teilweise nach Epochen geordnet, dann nach Städten und Festungen, was ich wesentlich gelungener fand.
Einen Katalog, der diese Zusammenhänge darstellt und die Exponate beschreibt, gibt es leider nicht.
Fazit, also durchaus zu empfehlen, wenn man fachkundig ist.
LB
18.11.2007 – 2.3.2008
Anfang und Ende Preußens in Schlesien
Militärhistorische und baugeschichtliche Streifzüge
http://www.oberschlesisches-landesmuseum.de/APreussen.htm
Oberschlesisches Landesmuseum, Bahnhofstr. 62 (= Haus 2), 40883 Ratingen-Hösel
Ein kleiner Bericht, über das, war mir im Gedächtnis geblieben ist:
Ein württemberger Füsilier aus Rastatt begrüßte uns am Eingang der Ausstellung, fast wie ein alter Bekannter, wohl gerechtfertigt wegen des württembergischen Kontingents in Schlesien 1806/7.
Ich war überrascht ob der überwältigenden Fülle von Festungsplänen ca. 1750-1870 von Breslau, Glatz, Neisse, Silberberg, Schweidnitz und Kosel, die meines Wissens noch nie zu sehen waren. Die Bestände kamen überwiegend aus dem Württemberg. Staatsarchiv bzw. den ehemaligen Merseburger Archiven, und waren von einer erfreulichen Detailfreude. Selbst für den Fachmann war es nicht auf den ersten Blick klar, welcher Anlaß und welche zeitliche Abfolge hinter den Bauprojekten steckte und welche Bauten wirklich realisiert wurden. Eine etwas mehr ordnende Hand hätte hier gut getan. Meine Begeisterung war so groß, daß ich auf den Knien herumrutschte, um einige Exponate aus der Nähe zu sehen.... Das Modell der Festung Silberberg von Bleyl auch ganz erstaunlich.
Monturen: die kleine Sensation, ein wohl preuß. Kürassierkollett um ca. 1815-30 (blauer Kragen?) aus Dresden war leider nicht beschriftet, dafür aber wundersamerweise die danebenhängende mittelmäßig Replik eines fritzischen Rocks von 1988. Sehr schön das Kollett eines Württembergers. Kaiserzeitliches sowieso. Ein paar mehr preußische Teile hätten die Sache doch aufgewertet.
Auszeichnungen und Orden: Ein früher Pour-le-Mérite (kurz nach ca. 1740?) aus dem DHM. EK, Denkmünzen aus der Zeit bis 1815.
Portraits: Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen mit einem äußerst selt. Kleinod des roten Adler Ordens. Oberst von Neumann, der Verteidiger von Kosel.
Gemälde: JOahnn Baptist Seele, Die Belagerung von Glatz, sonst in Ludwigsburg zu sehen.
Blankwaffen: Ein sensationeller IUD Typ I vom Preußenmuseum Wesel, offentsichtlich zu spät auf 1780 datiert.
Sonstige Realien: Erbeutete preuß. Fahnenspitze aus württemberg. Beständen. Viele brauchbare Geschützmodelle, wenn auch nicht ganz ohne Mißgriffe. Ein CW-Modell hat hier eigentlich nichts verloren.
Ein Wermutstropfen ist die häufig fehlende Beschriftung der Exponate, die meist auch nicht in einen größeren Zusammenhang gestellt werden. Eine größere und besser plazierte Beschriftung hätte mir das Lesen leichter gemacht. Die Ausstellung ist teilweise nach Epochen geordnet, dann nach Städten und Festungen, was ich wesentlich gelungener fand.
Einen Katalog, der diese Zusammenhänge darstellt und die Exponate beschreibt, gibt es leider nicht.
Fazit, also durchaus zu empfehlen, wenn man fachkundig ist.
LB
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