Westphälische Artillerie 1808-1813

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  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1073

    #16
    Westph. Geschützkaliber 1812

    Ich bezweifle ebenfalls das Vorhandensein von 12-Pfündern beim westph. Armeekorps 1812. Die genaueste Nachweisung, auch der Stärkezahlen, gibt Gieße, (S. 12-14 für die Artillerie). Er verzeichnet für das "Artillerie- und Geniekorps" in der Summe 12 Haubitzen / 24 6-pfündige Kanonen, keine 12-Pfünder.

    Quelle:

    Gieße, F., Kassel - Moskau - Küstrin 1812 - 1813. Tagebuch während des russischen Feldzuges geführt, Leipzig: Verlag der Dykschen Buchhandlung, 1912

    Beste Grüße, Thomas H.

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    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 829

      #17
      Ich bin mir nicht sicher, ob es hilfreich ist.
      Rouvroy gibt im 1sten Band (1823)
      In der Churhessischen Artillerie
      … sind dermalen metallne 6pfd. Kanonen, welche 3II 6III 6IV Franz. oder 3II 7III 11 ¾ IV Rheinl. Zum Durchmesser der Bohrung und 3II 5III 6IV Franz. oder 3II 6III 11 ½ IV Rheinl. zum Durchmesser der Kugel haben; sowie auch 12pfd. nach der Preuß. Norm eingerichtete Kanonen. (S.256/257)
      … wiegt das metallne 6pfd. Kanonenrohr 907 Pfund Kasselsches Gewicht. (S.264)
      … sind dermalen üblich 7pfd. Haubitzen, deren Bohrung 5II 7III 2IV und deren Grenade 5II 5II 9IV Franz. Artilleriemaß zum Durchmesser haben. (S.293)
      … wiegt die 7pfd. metallne Feldhaubitze 628 Pfund Casseler Handelsgewicht. (S.298)
      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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      • Blesson
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 03.10.2006
        • 778

        #18
        Da Capo,

        die Angaben zum Kaliber " 3II 6III 6IV Franz." meinen Zoll ("), Linien ("') und Skrupel (''''), duodezimal unterteilt?

        Auf welchen Zeitschnitt bezieht sich Rouvroy? Vermutlich 1815-1823, vielleicht auch vor 1807?

        LB
        Do, ut des

        http://www.ingenieurgeograph.de

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        • Da Capo
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 23.10.2006
          • 829

          #19
          Werter Belesson,

          die Bezeichnung ist richtig gedeutet.

          Rouvroy hat leider nur selten Perioden benannt. In der Ausgabe von 1810 bezieht er sich lediglich auf sächsische Geschütze, die Erweiterung auf einige europäische Artillerien erfolgte erst mit der Ausgabe 1823.
          Bei einigen Artillerien - wie der preuß. - gibt er den aktuellen Stand (also hier von 1816+, allerdings ohne Jahresangabe), bei den frz. Belagerungsgeschützen aber z.B. die Ordonnanzen von 1732 und 1811.
          Es heißt also Einzelprüfung und -deutung. Leider.
          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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          • Blesson
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 03.10.2006
            • 778

            #20
            Renouard, C.: Die Kurhessen im Feldzuge von 1814 – Ein Beitrag zur hessischen Kriegsgeschichte, Gotha, 1857

            Aus der dieser Quelle erfahren wir, daß Czernicheff nach dem Überfall auf Kassel am 30. September 1812 alle 19 erbeuteten 6-Pfünder als Kriegstrophäe mitnahm. Auch hier ist von 12-pfündern nicht die Rede, die Czernicheff mit Sicherheit nicht verschmäht hätte....

            Über die Rückgabe des Artillerie-Materials an Kurhessen schreibt Renouard:
            „Was die Herbeischaffung der Geschütze anbelangt, so wurden in dem Zeitraum 22. Januar bis zum 5. März 1814 aus Dresden und Leipzig durch hessische Offiziere 20 6pfündige Kanonen, 6 7pfündige Haubitzen und 30 Munitionswagen gegen spätere baare Vergütung nach Cassel gebracht. Zu diesen Geschützen kamen noch 8 6pfündige Kanonen und 4 7pfündige Haubitzen, welche in Cassel am 28. Januar gegossen wurden - so daß also mit diesem letzten Geschützen ein Bestand erreicht wurde, welcher um 6 Geschütze incl. der Haubitzen die Zahl der in’s Feld rückenden Geschütz (32) übertraf.“

            Damit haben wir immerhin den nachweis, daß das zurückgelassene westphälische Material wieder an an Kurhessen übergeben wurde. 12-Pfünder sind ebensowenig darunter wie im 1812er Feldzug.
            Möglicherweise handelt es sich um jene 6-Pfünder, die, von Czernicheff erbeutet, wieder an Kurhessen übergeben wurden.

            LB


            Do, ut des

            http://www.ingenieurgeograph.de

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