Papiersoldaten aus Sammlung Carl
Hallo,
da ich privat wie beruflich die letzten zwei Wochen unterwegs war, komme ich erst jetzt dazu, hier etwas beizutragen. Dabei möchte ich zunächst an Tellensohn appellieren, die Kritik weniger persönlich zu platzieren - Du bringst so viele gute Argumente, die müssen doch nicht mit scharf formulierten Repliken in Richtung der Personen unterlegt werden.
Wie aba schon geschrieben hat, ist Yves Martin hinsichtlich seiner Werke nicht sakrosankt - allerdings teile ich nicht die Meinung über sein Buch zur Ägyptenarmee. Zunächst muss man berücksichtigen, dass der Verlag enge Vorgaben hinsichtlich Umfang festlegt und daher auch kein umfassendes Werk zu erwarten ist. Dazu ist der Markt für wirklich umfassende, d.h. aufwändige und an Seitenzahlen umfangreiche, Werke so gut wie tot; denn selbst wenn so Werke wie die zur Russischen Armee veröffentlicht werden, kaufen diese in Deutschland nur eine Handvoll Leute. Der Markt ist heute "volatiler", d.h. die Sammler beschränken sich nicht auf eine Epoche, sondern wandeln zwischen diesen und erwerben primär Werke wie eben das von Yves oder Osprey oder auch die Heere & Waffen aus dem Zeughausverlag. Ich wäre ein Käufer eines Wälzers zur Orientarmee mit Einarbeitung der diversen von Yves in Vincennes ausgewerteten Akten - aber wie gesagt, damit wäre ich wohl einer unter sehr Wenigen ... und das Risiko gehen die Verlage immer weniger ein. Ist schade, aber leider nicht zu ändern. Ein gutes Werk ist bspw. das von aba auch erwähnte Buch von Yves über die Garde Impériale, worin er die bis dato kaum bzw. gar nicht bekannten Boisselier-Bilder verarbeitet hat.
Aber zurück zum Thema: ich habe mir die Organisation der Gardemamelucken in diversen Werken (u.a. das gut recherchierte Osprey von Pawly) angeschaut und dort wird nur ein einziger Kesselpauker in einem Dekret aus der Konsulatszeit erwähnt - in der Tat nirgends ein Hinweis auf eine Musik (außer den Trompetern natürlich). Ich bin daher auch eher skeptisch, dass diese Musik existierte - auch wenn die teilweise sehr guten Papiersoldaten eine Musik zeigen. Vor zwei Jahren gab es ja in Straßburg eine große Ausstellung mit Papiersoldaten - und dort gab es einen Teilbereich "Musiken" und darunter auch einige Typen aus der Sammlung Carl. Aber CAVE: dieser Carl wurde erst in den 1830er geboren, hat seine Sammlung also erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufbauen können. Trotzdem möchte ich Euch die Typen nicht vorenthalten und stelle drei bearbeitete Fotos hier ein. In der Ausstellung waren aber einige sehr interessante Papiersoldaten, so dass ich überlege, eine weitere Sektion im Uniformenportal einzurichten und dort Fotos von Papiersoldaten einzustellen - allerdings mit dem klaren Hinweis, dass diese nahezu immer nicht während der Napoleonischen Zeit erstellt wurden.
Wie gesagt, ich glaube selbst nicht an die Existenz einer gesamten Regimentsmusik, letztlich würde einzig Aufschluss über die zeitgenössischen Berichte / Zahlen der Mamelucken (aus dem Vincennes-Archiv) gewonnen werden.
Und nun wünsche ich mir eine weniger persönliche Diskussionskultur hier und grüße aus dem sonnigen Berlin
Markus Stein
Hallo,
da ich privat wie beruflich die letzten zwei Wochen unterwegs war, komme ich erst jetzt dazu, hier etwas beizutragen. Dabei möchte ich zunächst an Tellensohn appellieren, die Kritik weniger persönlich zu platzieren - Du bringst so viele gute Argumente, die müssen doch nicht mit scharf formulierten Repliken in Richtung der Personen unterlegt werden.
Wie aba schon geschrieben hat, ist Yves Martin hinsichtlich seiner Werke nicht sakrosankt - allerdings teile ich nicht die Meinung über sein Buch zur Ägyptenarmee. Zunächst muss man berücksichtigen, dass der Verlag enge Vorgaben hinsichtlich Umfang festlegt und daher auch kein umfassendes Werk zu erwarten ist. Dazu ist der Markt für wirklich umfassende, d.h. aufwändige und an Seitenzahlen umfangreiche, Werke so gut wie tot; denn selbst wenn so Werke wie die zur Russischen Armee veröffentlicht werden, kaufen diese in Deutschland nur eine Handvoll Leute. Der Markt ist heute "volatiler", d.h. die Sammler beschränken sich nicht auf eine Epoche, sondern wandeln zwischen diesen und erwerben primär Werke wie eben das von Yves oder Osprey oder auch die Heere & Waffen aus dem Zeughausverlag. Ich wäre ein Käufer eines Wälzers zur Orientarmee mit Einarbeitung der diversen von Yves in Vincennes ausgewerteten Akten - aber wie gesagt, damit wäre ich wohl einer unter sehr Wenigen ... und das Risiko gehen die Verlage immer weniger ein. Ist schade, aber leider nicht zu ändern. Ein gutes Werk ist bspw. das von aba auch erwähnte Buch von Yves über die Garde Impériale, worin er die bis dato kaum bzw. gar nicht bekannten Boisselier-Bilder verarbeitet hat.
Aber zurück zum Thema: ich habe mir die Organisation der Gardemamelucken in diversen Werken (u.a. das gut recherchierte Osprey von Pawly) angeschaut und dort wird nur ein einziger Kesselpauker in einem Dekret aus der Konsulatszeit erwähnt - in der Tat nirgends ein Hinweis auf eine Musik (außer den Trompetern natürlich). Ich bin daher auch eher skeptisch, dass diese Musik existierte - auch wenn die teilweise sehr guten Papiersoldaten eine Musik zeigen. Vor zwei Jahren gab es ja in Straßburg eine große Ausstellung mit Papiersoldaten - und dort gab es einen Teilbereich "Musiken" und darunter auch einige Typen aus der Sammlung Carl. Aber CAVE: dieser Carl wurde erst in den 1830er geboren, hat seine Sammlung also erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufbauen können. Trotzdem möchte ich Euch die Typen nicht vorenthalten und stelle drei bearbeitete Fotos hier ein. In der Ausstellung waren aber einige sehr interessante Papiersoldaten, so dass ich überlege, eine weitere Sektion im Uniformenportal einzurichten und dort Fotos von Papiersoldaten einzustellen - allerdings mit dem klaren Hinweis, dass diese nahezu immer nicht während der Napoleonischen Zeit erstellt wurden.
Wie gesagt, ich glaube selbst nicht an die Existenz einer gesamten Regimentsmusik, letztlich würde einzig Aufschluss über die zeitgenössischen Berichte / Zahlen der Mamelucken (aus dem Vincennes-Archiv) gewonnen werden.
Und nun wünsche ich mir eine weniger persönliche Diskussionskultur hier und grüße aus dem sonnigen Berlin
Markus Stein
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