Donationen für verdiente Soldaten

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  • Suworow
    Erfahrener Benutzer
    Sergent
    • 24.11.2013
    • 112

    Donationen für verdiente Soldaten

    Einige Kilometer von meinem Wohort entfernt liegt das ehemalige Kloster & die Domäne Groß Ammensleben.
    1806 erhielt Marschall Ney diese Domäne als Donation für militärische Verdienste und Treue.
    Frage, gibt es noch weitere Beispiele dafür, das Napoleon verdiente Soldaten in dieser Art in deutschen Landen auszeichnete ?
    Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.

    Alexander W. Suworow
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    #2
    Diese Dotationen gab es massenweise, Napoléon bediente sich freizügig in den Taschen anderer.

    z.b. Bessières - 40 000 francs rente anuelle vom Grußherzogtum Warschau 1807
    20 000 francs rente anuelle surg Grignon et ses dépandances - 53 000 frances rente sur la Westfalie und 50 000 rente sur la Hannovre - 1808

    Da brauchst du blos mal im Werk von Six nachblättern - besonders Westfalen musste herhalten - schon clever andere für sich bezahlen zu lassen, Plünderung auf dem höchsten Niveau - als Dotation getarnt.

    Kommentar

    • Suworow
      Erfahrener Benutzer
      Sergent
      • 24.11.2013
      • 112

      #3
      Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
      Diese Dotationen gab es massenweise, Napoléon bediente sich freizügig in den Taschen anderer.....

      - schon clever andere für sich bezahlen zu lassen, Plünderung auf dem höchsten Niveau - als Dotation getarnt.
      Nun ja, die Domäne Groß - Ammensleben ist in keiner Weise mit so einem Brocken wie das Herzogtum Warschau zu vergleichen.
      Gleichwohl in einem Gebiet gelegen mit hervorragenden Böden sicherlich recht einträglich gewesen.
      Dort vor Ort ist übrigens ein kleines Museum eingerichtet und man sagt dort, das der berühmte Marschall Frankreichs " keine Zeit " hatte dort vorbei zu schauen.
      Gleichwohl kassiert, das hatte er !
      Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.

      Alexander W. Suworow

      Kommentar

      • Irene Hartlmayr
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 22.02.2013
        • 596

        #4
        Dotationen

        Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
        Diese Dotationen gab es massenweise, Napoléon bediente sich freizügig in den Taschen anderer.

        z.b. Bessières - 40 000 francs rente anuelle vom Grußherzogtum Warschau 1807
        20 000 francs rente anuelle surg Grignon et ses dépandances - 53 000 frances rente sur la Westfalie und 50 000 rente sur la Hannovre - 1808

        Da brauchst du blos mal im Werk von Six nachblättern - besonders Westfalen musste herhalten - schon clever andere für sich bezahlen zu lassen, Plünderung auf dem höchsten Niveau - als Dotation getarnt.

        Lieber HKDW!
        Du hast,wie üblich,einen negativen Akzent gesetzt.Plünderung,etc.
        Ist Dir schon jemals der Gedanke gekommen dass diese Dotationen im Ausland
        eventuell den Zweck hatten,die so Dotierten zu motivieren.Wer eine Dotation im
        Ausland bekommen hat,ist zumeist daran interessiert diese zu behalten;d.h.er
        wird sich bemühen seine Pfründe zu behalten und sich eventuell dafür einzusetzen,d.h.er bleibt bei der Sache.
        :attention:
        Gruss,
        IRENE.

        Kommentar

        • Tellensohn
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 16.02.2011
          • 1253

          #5
          Zitat von Suworow Beitrag anzeigen
          ..." keine Zeit " hatte dort vorbei zu schauen. Gleichwohl kassiert, das hatte er !
          Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
          schon clever andere für sich bezahlen zu lassen, Plünderung auf dem höchsten Niveau - als Dotation getarnt.
          Wie das Tausende vor und nach ihnen auch gemacht haben. Das nennt man Ausbeutung. So funktioniert Feudalismus, so funktioniert Kapitalismus, so funktionieren diktatorische, imperialistische, marktwirtschaftliche Systeme, egal mit welchem Etikettchen sie versehen sind. Was ist denn daran besonderes - ausser dass man mal wieder die bösen Napoleoniden als ganz besonders üble Missetäter anschwärzen kann.

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          • Irene Hartlmayr
            Erfahrener Benutzer
            Capitaine
            • 22.02.2013
            • 596

            #6
            Einverstanden!!

            Zitat von Tellensohn Beitrag anzeigen
            Wie das Tausende vor und nach ihnen auch gemacht haben. Das nennt man Ausbeutung. So funktioniert Feudalismus, so funktioniert Kapitalismus, so funktionieren diktatorische, imperialistische, marktwirtschaftliche Systeme, egal mit welchem Etikettchen sie versehen sind. Was ist denn daran besonderes - ausser dass man mal wieder die bösen Napoleoniden als ganz besonders üble Missetäter anschwärzen kann.
            Ganz richtig!
            Das unterschreibe ich voll und ganz!
            Es ist ein bemerkenswertes Kennzeichen dieser Zeit,dass Alles was bei Anderen als "normal" hingenommen wird,bei Napoleon und den Seinen angekreidet und
            angeprangert wird.
            Napoleon ist einer der am meisten missbrauchten "Sündenböcke" der Geschichte!!!

            Grüsse,IRENE. rost: :attention: :duell:

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            • Suworow
              Erfahrener Benutzer
              Sergent
              • 24.11.2013
              • 112

              #7
              Zitat von Tellensohn Beitrag anzeigen
              ....dass man mal wieder die bösen Napoleoniden als ganz besonders üble Missetäter anschwärzen kann.
              Das zu implizieren war allerdings nicht meine Absicht !
              Mir ging es lediglich darum Beispiele für Sachsen & Preußen z.B. zu suchen, wo Kaiser Napoleon ähnlich verfuhr.

              Und das Bitte sehr, völlig wertfrei !

              Um die Verdienste des Marschalls zu würdigen und seine Motivation zu stärken wäre aus meiner Sicht eine Dotation im französischen Kernland über Zweifel erhaben gewesen.
              Zuletzt geändert von Suworow; 08.12.2013, 11:51.
              Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.

              Alexander W. Suworow

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              • Bataaf
                Erfahrener Benutzer
                Sous-Lieutenant
                • 06.03.2007
                • 364

                #8
                Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
                Napoleon ist einer der am meisten missbrauchten "Sündenböcke" der Geschichte!!!
                Mir kommen die Tränen.

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                • joerg.scheibe
                  Erfahrener Benutzer
                  Capitaine
                  • 02.10.2006
                  • 592

                  #9
                  Zurück zum Thema

                  in Suworows Nähe
                  * Augustinerklosetr Hamersleben an Masséna
                  * Röderhof, Dingelstedt, Anderbeck an Boyer#
                  * Hornburg an Sorbier

                  Gruß
                  Jörg
                  The light at the end of the tunnel
                  is from an oncoming train.

                  Kommentar

                  • Suworow
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 24.11.2013
                    • 112

                    #10
                    Danke Jörg,

                    das war mir bisher nicht bekannt.
                    Ich kenne zwar die Orte, habe diese auch teilweise mehrfach aufgesucht, aber unter diesem Gesichtspunkt dort auch vor Ort nicht hinterfragt.
                    Was ich bei Gelegenheit nachholen werde !
                    Tu´ im Kriege das, was der Gegner für unmöglich hält.

                    Alexander W. Suworow

                    Kommentar

                    • Irene Hartlmayr
                      Erfahrener Benutzer
                      Capitaine
                      • 22.02.2013
                      • 596

                      #11
                      Mir auch....

                      Zitat von Bataaf Beitrag anzeigen
                      Mir kommen die Tränen.
                      Dann trockne sie Dir ab!
                      Ich habe etwas gegen das Messen mit zweierlei Masstab und gegen die Unge-
                      rechtigkeit im Urteilen.

                      IRENE.

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                      • KDF10
                        Erfahrener Benutzer
                        Chef de Bataillon
                        • 19.12.2010
                        • 1278

                        #12
                        Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
                        Lieber HKDW!
                        Du hast,wie üblich,einen negativen Akzent gesetzt.Plünderung,etc.
                        Ist Dir schon jemals der Gedanke gekommen dass diese Dotationen im Ausland
                        eventuell den Zweck hatten,die so Dotierten zu motivieren.Wer eine Dotation im
                        Ausland bekommen hat,ist zumeist daran interessiert diese zu behalten;d.h.er
                        wird sich bemühen seine Pfründe zu behalten und sich eventuell dafür einzusetzen,d.h.er bleibt bei der Sache.
                        :attention:
                        Gruss,
                        IRENE.
                        Liebe Irene,
                        ich habe mich zu diesem Thema bisher nur mit dem Königreich Westphalen und speziell mit der Stadt Hannover befasst.Das war Plünderung. Das Land litt unter dem Abfluss von Kapital ins Ausland. Das verminderte die Kaufkraft, wodurch die Grundstücks- und Häuserpreise sanken. Handwerker machten bankrott, weil ihre Leistungen für viele unerschwinglich waren. Dazu musste das Königreich Westphalen immense Kosten für die Hofhaltung Jeromes aufbringen. Weiter die Kosten für französische Besatzungstruppen. Damals gab es im Harz noch Silberminen. Ein großer Teil der Förderung dieser Minen musste kostenlos abgegeben werden. Die Minen gingen bankrott und die Aktionäre waren pleite. Mal abgesehen davon, dass die Silberschmiede sich das verbliebene Silber überhaupt nicht mehr leisten konnten, weil es viel zu teuer war. Mit allen Mitteln hat man in Hannover versucht die Franzosen auszutricksen, damit das Land nicht den Bach runterging. Ein leitender Beamter (wie man heute sagen würde) in Hannover war Ignaz Merzinsky, der hat darüber geschrieben https://archive.org/stream/erinnerun...ge/n9/mode/2up. Weitere Informationen dazu findest du bei Bernhard Hausmann http://digital.ub.uni-duesseldorf.de...leinfo/2531396. Jerome hat 1811 einen Brief an seinen Bruder Napoleon geschrieben, in dem er sich über die katastrophale wirtschaftliche Situation in seinem Königreich beklagte. Das führte zu einer ständig steigenden Unzufriedenheit im Land. Soldaten aus dem Königreich Westphalen prügelten sich regelmäßig mit französischen Soldaten, wobei es auch Tote gab. In Braunschweig wurde ein französischer Offizier ermordet. Der (die?) Täter wurden nie gefasst. Demonstrativ wurde in Braunschweig ein Deutscher hingerichtet, der mit der Sache überhaupt nichts zu tun hatte. Der war vorher wegen eines anderen Verbrechens zum Tode verurteilt worden und sollte eigentlich in Wolfenbüttel hingerichtet werden. Zur Abschreckung wurde der Hinrichtungsort nach Braunschweig verlegt.

                        Grüße Dieter

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                        • Irene Hartlmayr
                          Erfahrener Benutzer
                          Capitaine
                          • 22.02.2013
                          • 596

                          #13
                          Zusammenhang?

                          Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
                          Liebe Irene,
                          ich habe mich zu diesem Thema bisher nur mit dem Königreich Westphalen und speziell mit der Stadt Hannover befasst.Das war Plünderung. Das Land litt unter dem Abfluss von Kapital ins Ausland. Das verminderte die Kaufkraft, wodurch die Grundstücks- und Häuserpreise sanken. Handwerker machten bankrott, weil ihre Leistungen für viele unerschwinglich waren. Dazu musste das Königreich Westphalen immense Kosten für die Hofhaltung Jeromes aufbringen. Weiter die Kosten für französische Besatzungstruppen. Damals gab es im Harz noch Silberminen. Ein großer Teil der Förderung dieser Minen musste kostenlos abgegeben werden. Die Minen gingen bankrott und die Aktionäre waren pleite. Mal abgesehen davon, dass die Silberschmiede sich das verbliebene Silber überhaupt nicht mehr leisten konnten, weil es viel zu teuer war. Mit allen Mitteln hat man in Hannover versucht die Franzosen auszutricksen, damit das Land nicht den Bach runterging. Ein leitender Beamter (wie man heute sagen würde) in Hannover war Ignaz Merzinsky, der hat darüber geschrieben https://archive.org/stream/erinnerun...ge/n9/mode/2up. Weitere Informationen dazu findest du bei Bernhard Hausmann http://digital.ub.uni-duesseldorf.de...leinfo/2531396. Jerome hat 1811 einen Brief an seinen Bruder Napoleon geschrieben, in dem er sich über die katastrophale wirtschaftliche Situation in seinem Königreich beklagte. Das führte zu einer ständig steigenden Unzufriedenheit im Land. Soldaten aus dem Königreich Westphalen prügelten sich regelmäßig mit französischen Soldaten, wobei es auch Tote gab. In Braunschweig wurde ein französischer Offizier ermordet. Der (die?) Täter wurden nie gefasst. Demonstrativ wurde in Braunschweig ein Deutscher hingerichtet, der mit der Sache überhaupt nichts zu tun hatte. Der war vorher wegen eines anderen Verbrechens zum Tode verurteilt worden und sollte eigentlich in Wolfenbüttel hingerichtet werden. Zur Abschreckung wurde der Hinrichtungsort nach Braunschweig verlegt.

                          Grüße Dieter
                          Lieber Dieter!
                          Das mag Alles stimmen-aber was hat das mit den Dotationen im Ausland zu tun???

                          Grüsse,
                          IRENE.

                          Kommentar

                          • joerg.scheibe
                            Erfahrener Benutzer
                            Capitaine
                            • 02.10.2006
                            • 592

                            #14
                            @KDF,

                            Irenes Beiträge sind nun wirklich nicht mein Evangelium,
                            aber an ihrer letzten Antwort stimmt jede Silbe.

                            Jörg
                            The light at the end of the tunnel
                            is from an oncoming train.

                            Kommentar

                            • KDF10
                              Erfahrener Benutzer
                              Chef de Bataillon
                              • 19.12.2010
                              • 1278

                              #15
                              Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
                              Lieber Dieter!
                              Das mag Alles stimmen-aber was hat das mit den Dotationen im Ausland zu tun???

                              Grüsse,
                              IRENE.
                              Lies Ignaz Merzinsky, dann weißt du was ich meine. Da geht es unter anderem auch um die Dotationen.1809 betrugen die allein im Königreich Westphalen 4.573.661 Francs.
                              Zuletzt geändert von KDF10; 08.12.2013, 21:30.

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