Übergang der Sachsen am 18.10.1813

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  • Irene Hartlmayr
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 22.02.2013
    • 596

    Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
    Schade, die Quelle würde mich brennend interessieren. Sollte das wirklich so stimmen, kann man die Mär von den "Befreiungskriegen" vergessen. Sachsen wurde jedenfalls unter russischer Verwaltung gezwungen eine Landwehr aufzustellen und seine Truppen gegen Frankreich einzusetzen.

    Grüße

    Gunter
    Die "Befreiungskriege" waren sowieso eine "Mär",sie wurden von der Deutschnationalen Geschichtsschreibung hochgejubelt.
    In Wirklichkeit handelte es sich dabei lediglich um die Umschichtung von
    Machtverhältnissen und Machtansprüchen.
    Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
    hatte.

    IRENE.

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    • Lavalette
      Benutzer
      Caporal
      • 02.01.2007
      • 67

      Der sächsische General v. Funck schreibt in seinen Erinnerungen "In Russland und in Sachsen 1812-15" über die Division Durutte die mit seiner Division unter Reynier diente:" Diese Division, eine der schlechtesten in der französischen Armee, war es übrigens, die acht Monate später in dem Bericht von der Schlacht bei Dennewitz und Jüterbog auf Kosten Reyniers und der Sachsen so hervorgehoben wurde, eine Ungerechtigkeit, deren Gefühl nicht wenig zu dem Übergang der Sachsen bei Leipzig beigetragen hat"
      "Die Nachwelt wird auf Grund von Thatsachen richten: Verläumdung hat mit der Zeit all ihr Gift verspritzt; ich werde jeden Tag an Ruhm gewinnen."
      Napoleon zu O'Meara am 9. Dezember 1817

      Kommentar

      • HKDW
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 02.10.2006
        • 2962

        Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
        hatte.
        Eben - Befreiung nicht vom französischen Joch, sondern vom Joch Napoléons - der rücksichtslos mit seinen "Verbündeten" umgegangen ist - der französische Fortschritt hat ja schon vor ihm stattgefunden, siehe Bayern.

        Die Vorteile und der Fortschritt erwiesen sich halt als viel zu gering (zumindest gefühlt und das ist wohl das Entscheidende) als die rücksichtslose Willkürherrschaft Napoléons.

        Kommentar

        • Martin
          Erfahrener Benutzer
          Fourrier
          • 11.07.2007
          • 100

          ...höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs"

          Das war der Sinn der Freiheitskriege, zumindest aus preußischer Sicht.
          Schlesisches Grenadier-Bataillon

          Kommentar

          • KDF10
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 19.12.2010
            • 1278

            Zitat von Lavalette Beitrag anzeigen
            Der sächsische General v. Funck schreibt in seinen Erinnerungen "In Russland und in Sachsen 1812-15" über die Division Durutte die mit seiner Division unter Reynier diente:" Diese Division, eine der schlechtesten in der französischen Armee, war es übrigens, die acht Monate später in dem Bericht von der Schlacht bei Dennewitz und Jüterbog auf Kosten Reyniers und der Sachsen so hervorgehoben wurde, eine Ungerechtigkeit, deren Gefühl nicht wenig zu dem Übergang der Sachsen bei Leipzig beigetragen hat"
            Die Division Durutte nannte man damals übrigrigens auch "Deroute".

            Kommentar

            • KDF10
              Erfahrener Benutzer
              Chef de Bataillon
              • 19.12.2010
              • 1278

              Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
              Die "Befreiungskriege" waren sowieso eine "Mär",sie wurden von der Deutschnationalen Geschichtsschreibung hochgejubelt.
              In Wirklichkeit handelte es sich dabei lediglich um die Umschichtung von
              Machtverhältnissen und Machtansprüchen.
              Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
              hatte.

              IRENE.
              @Irene: Absolut korrekt. Es war eine Befreiung für den deutschen Adel und das gehobene Bürgertum. Aber hat sich da bis heute etwas geändert? Der Adel hat heute keine Bedeutung mehr. Der wird heute durch Großunternehmen und Banken ersetzt.

              Kommentar

              • Da Capo
                Erfahrener Benutzer
                Adjudant
                • 23.10.2006
                • 827

                Darf ich, eh sich die Diskussion hier zu sehr vergeistigt und in eine Kapitalismuskritik mündet, ganz verschämt nochmal nachfragen (sh. meinen post vom 12.06.), ob zufällig jemand weiß, welche französischen Truppen denn neben den beiden Divisionen des VII.Korps und der polnischen Division Dombrowski zur Revue am 09.10. bei Kültzschau zugegen waren?
                Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                Kommentar

                • Sans-Souci
                  Erfahrener Benutzer
                  Major
                  • 01.10.2006
                  • 1841

                  Nach der Korrespondenz Napoleons:



                  sollten sich am 9. Oktober 1813 bei Eilenburg das

                  3. Korps (Souham)
                  7. Korps (Reynier)
                  2. Kavallerie-Korps (Sebastiani)

                  konzentrieren, und alles unter Neys Kommando kommen, zusammen mit dem 4. Korps (Bertrand) und der Divison Dombrowsky.

                  Napoleon selbst wollte mit der Garde nach Eilenburg kommen.

                  Anscheinend dazu noch zwei Divisonen des 3. Kavallerie-Korps:

                  Zuletzt geändert von Sans-Souci; 23.07.2013, 23:18.

                  Kommentar

                  • KDF10
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 19.12.2010
                    • 1278

                    Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
                    Darf ich, eh sich die Diskussion hier zu sehr vergeistigt und in eine Kapitalismuskritik mündet, ganz verschämt nochmal nachfragen (sh. meinen post vom 12.06.), ob zufällig jemand weiß, welche französischen Truppen denn neben den beiden Divisionen des VII.Korps und der polnischen Division Dombrowski zur Revue am 09.10. bei Kültzschau zugegen waren?
                    Dein Beitrag hat mich nachdenklich gemacht. Man muss wohl auch darüber nachdenken, dass die "Befreiungskriege" nicht nur für den Adel und das gehobenes Bürgertum "Befreiungskriege" waren. Zweifellos auch für die Unterschicht. Denn nach 1815 musste sich eine preußische Mutter um ihre Söhne nicht mehr sorgen.

                    Kommentar

                    • Gunter
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 01.10.2006
                      • 1377

                      Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
                      Zweifellos auch für die Unterschicht. Denn nach 1815 musste sich eine preußische Mutter um ihre Söhne nicht mehr sorgen.
                      Wieso? Weil zufällig der Krieg vorbei war? Es wird häufig so dargestellt, als hätte sich Preußen selbstlos für die übrigen Deutschen geopfert. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Für Preußen war der "Befreiungskrieg" nicht zuletzt ein Rachekrieg um das verbeulte Ego zu befriedigen und natürlich auch ein Eroberungskrieg, um wieder den früheren Status zurückzubekommen. Genauso führten sich die "Befreier" dann auch auf.

                      Grüße

                      Gunter

                      Kommentar

                      • Borussen_Kanonier
                        Erfahrener Benutzer
                        Sergent
                        • 12.03.2010
                        • 169

                        Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
                        Wieso? Weil zufällig der Krieg vorbei war? Es wird häufig so dargestellt, als hätte sich Preußen selbstlos für die übrigen Deutschen geopfert. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Für Preußen war der "Befreiungskrieg" nicht zuletzt ein Rachekrieg um das verbeulte Ego zu befriedigen und natürlich auch ein Eroberungskrieg, um wieder den früheren Status zurückzubekommen. Genauso führten sich die "Befreier" dann auch auf.

                        Grüße

                        Gunter
                        Ist das ein sachlicher Beitrag ? Nach Kapitalismuskritik jetzt mal wieder launige Preußenschelte. Ist das hier ein Stammtisch ?

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                        • Gunter
                          Erfahrener Benutzer
                          Chef de Bataillon
                          • 01.10.2006
                          • 1377

                          Ja, das ist ein sachlicher Beitrag. Die Motivation des Kampfes gegen Napoleon war nämlich keineswegs so eindimensional wie man glauben möchte. Preußen hatte 1805 versagt, als es die Chance hatte die napoleonische Bedrohung gemeinsam mit Russland und Österreich zu beseitigen. 1806 hat man sich dann in wahnwitziger Weise aus dem Fenster gelehnt und ist verdient dafür bestraft worden. Anspruch und Wirklichkeit lagen in Preußen ziemlich weit auseinander. Sein Weiterbestehen verdankte es allein Russland.

                          Wie erklärt man sich, dass die "Befreier" nicht einfach nur befreiten, sondern in Sachsen nahtlos an alte Eroberungspläne anknüpften? Preußen hat doch immer wieder gerne Staaten von ihrer Souveränität und andere Monarchen von ihren Ländern "befreit". Da muss man keinen selbstlosen Einsatz für die nationale Sache vorschieben, die Tatsachen sprechen ihre eigene Sprache.

                          Grüße

                          Gunter

                          Kommentar

                          • KDF10
                            Erfahrener Benutzer
                            Chef de Bataillon
                            • 19.12.2010
                            • 1278

                            Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
                            Ja, das ist ein sachlicher Beitrag. Die Motivation des Kampfes gegen Napoleon war nämlich keineswegs so eindimensional wie man glauben möchte. Preußen hatte 1805 versagt, als es die Chance hatte die napoleonische Bedrohung gemeinsam mit Russland und Österreich zu beseitigen. 1806 hat man sich dann in wahnwitziger Weise aus dem Fenster gelehnt und ist verdient dafür bestraft worden. Anspruch und Wirklichkeit lagen in Preußen ziemlich weit auseinander. Sein Weiterbestehen verdankte es allein Russland.

                            Wie erklärt man sich, dass die "Befreier" nicht einfach nur befreiten, sondern in Sachsen nahtlos an alte Eroberungspläne anknüpften? Preußen hat doch immer wieder gerne Staaten von ihrer Souveränität und andere Monarchen von ihren Ländern "befreit". Da muss man keinen selbstlosen Einsatz für die nationale Sache vorschieben, die Tatsachen sprechen ihre eigene Sprache.

                            Grüße

                            Gunter
                            Wäre einen eigenen Fred wert. Die Rolle der Preußen ist wirklich diskussionswürdig. Mit Ruhm bekleckert haben sie sich jedenfalls nicht. Mal kriecherisch gegenüber Napoleon und erst stark mit Russland im Rücken, was anfangs auch nicht funktioniert hat und erst als Österreich in den Krieg eingetreten ist, wurde es besser. Auch über Waterloo sollte man einmal nachdenken.

                            Kommentar

                            • HKDW
                              Erfahrener Benutzer
                              Colonel
                              • 02.10.2006
                              • 2962

                              Na dann denk mal nach - lange - siehe auch den Thread über Belle Alliance - die Preußen mussten kriechen um am Leben zu bleiben -und haben nach 1812 die Existenz des Staates oder Königreichs in die Wagschale geworfen, wie wohl kaum eine andere Nation (nicht mal Frankreich).
                              Klarerweise habe sie auch von Sieg, wie ja andere Staaten auch - profitiert - aus reiner Menschenliebe habe sie sicherlich nicht den Feldzug von 1813 geführt - jedenfalls war Preußen (nach meiner Meinung, auf Biertischniveau) - einer der Hauptgewinner der Napoleonischen Krieg, und Befreiungskriege - siehe die Beiträge Thomas Hemmanns - kann man schon zumindest teilweise gelten lassen.
                              Doch nun wieder zurück zum Thema

                              Kommentar

                              • Irene Hartlmayr
                                Erfahrener Benutzer
                                Capitaine
                                • 22.02.2013
                                • 596

                                Doppelsicht

                                Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
                                Wieso? Weil zufällig der Krieg vorbei war? Es wird häufig so dargestellt, als hätte sich Preußen selbstlos für die übrigen Deutschen geopfert. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Für Preußen war der "Befreiungskrieg" nicht zuletzt ein Rachekrieg um das verbeulte Ego zu befriedigen und natürlich auch ein Eroberungskrieg, um wieder den früheren Status zurückzubekommen. Genauso führten sich die "Befreier" dann auch auf.

                                Grüße

                                Gunter
                                -

                                Da kann ich Dir nur zustimmen!!
                                Die "Befreiung"war höchst eingeschränkt und war lediglich die Befreiung von
                                einer fremden Macht(die außerdem in deutschen Landen einige positive Neu-
                                erungen gebracht hatte,die dann wieder abgeschafft wurden durch die "Befreier"-was ich an anderer Stelle schon einmal festgehalten hatte).
                                Napoleon ist bekanntlich an Allem "schuld"-so wie manche es noch immer gerne
                                sehen möchten- aber wenn zwei dasselbe tun so ist es ja bekanntlich nicht
                                das Gleiche!

                                Viele Grüsse,IRENE.

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