Revue defigueur

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 868

    Revue defigueur

    Am 28.09.1809 wird der General v.Gersdorf von General Reyner aufgefordert, über das Bataillon Leib-Grenadier-Garde eine Revue defigueur zu halten.

    Weiß jemand, was das bedeutet "verstümmelte Revue"?
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1939

    #2
    Vielleicht: "de vigueur" - eine kraftvolle und energische Inspektion. Ohne die übliche sächsische Gemütlichkeit ?

    Hab den Ausdruck "revue de vigueur" aber sonst nirgends gefunden.

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1939

      #3
      Wahrscheinlich ist aber eine "revue de rigueur" gemeint:

      Zuletzt geändert von Sans-Souci; 20.06.2024, 22:55.

      Kommentar

      • Da Capo
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 23.10.2006
        • 868

        #4
        Danke, ja ich weiß, dass Thema rigueur hatten wir schon.

        Im Text steht jedoch "defigueur" oder "destigueur", das letztere ergibt erst recht keinen Sinn.

        Vermutlich hast Du Recht. Evtl. auch ein Übertragungsfehler, da die Nachricht ans Bataillon von ihrem Brigadier, dem Generalmajor v.Zeschau übermittelt wird. Für den Ungeübten klingt das alles ähnlich.
        Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

        Kommentar

        • Sans-Souci
          Erfahrener Benutzer
          Major
          • 01.10.2006
          • 1939

          #5
          Es gab auch eine "revue de séjour" (eine Rasttags-Revue). Sie sollte wohl die Mannschaftsstärke während längerer Märsche feststellen, und wieviele Leute davon dienstfähig waren. Hauptsache war aber, eine aktualisierte Grundlage für Brotlieferung und Marschzulage zu geben:

          https://books.google.de/books?id=y-X1e-1U3cAC&newbks=1&newbks_redir=0&printsec=frontcover &pg=PA378
          Zuletzt geändert von Sans-Souci; 21.06.2024, 11:03.

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          • HKDW
            Erfahrener Benutzer
            Colonel
            • 02.10.2006
            • 3041

            #6
            Das kann ich schwer glauben dass ein General eine revue de séjour anbefohlen bekommt, von Reynier, ich denke auch dass die Richtung eher rigueur geht

            Kommentar

            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1939

              #7
              Es könnte sein, daß Reynier sich um solche kleinen Details kümmerte, weil die Sachsen mit den französischen Vorschriften nicht vertraut waren, um sicherzugehen, daß er auch die Informationen erhielt, die er brauchte.

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              • Da Capo
                Erfahrener Benutzer
                Adjudant
                • 23.10.2006
                • 868

                #8
                Seitens der frz. Kommandoebenen und Behörden gab es ein Grundmisstrauen (woher wohl?) gegen eingereichte Bestandslisten. Die sächsischen Offiziere nahmen dieses Misstrauen zu Recht persönlich da ehrührig. Dieses Mistrauen hatte schon 1807 zu Spannungen geführt und hielt sich bis zum Ende.
                Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                • Da Capo
                  Erfahrener Benutzer
                  Adjudant
                  • 23.10.2006
                  • 868

                  #9
                  Der dritte Buchstabe kann in der Tat ein s sein.

                  image.png
                  Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                  Kommentar

                  • DrsRob
                    Benutzer
                    Tambour
                    • 09.03.2011
                    • 47

                    #10
                    Der dritte Buchstabe ist ganz gleich der "R" van "Revue". Ich denke daher: "Revue de Rigueur".

                    Kommentar

                    • Tom
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 03.10.2006
                      • 1099

                      #11
                      Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
                      Seitens der frz. Kommandoebenen und Behörden gab es ein Grundmisstrauen (woher wohl?) gegen eingereichte Bestandslisten. (...).
                      Marbot ist ja nicht immer zuverlässig, aber die Anekdote, wo er berichtet, wie er (1805?) von einem General, der die Gardejäger z.Pf. kommandierte, gedrängt wurde, die Bestandszahl zu fälschen, halte ich für glaubwürdig. Meistens nützte es nicht viel, Napoleon hatte nach Augenzeugenberichten die Gabe, Stärken von Einheiten auf dem Schlachtfeld sehr gut zu schätzen...

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                      • HKDW
                        Erfahrener Benutzer
                        Colonel
                        • 02.10.2006
                        • 3041

                        #12
                        Irgendein holländischer General, dann in Französischen Diensten schreibt ähnliches, je höher die Zahlen, desto besser das Ansehen.

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                        • HKDW
                          Erfahrener Benutzer
                          Colonel
                          • 02.10.2006
                          • 3041

                          #13
                          Anton Gijsbert von Dedem de Gelder, Un général hollondais sous le Premier Empire, Paris 1900, S. 225 - 227 musste auch nach dem Willen von Friant die Zahlen beschönigen - anstatt 2500 musste er 3280 angeben.

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