Ringkragen des 4. Rheinbund-Regiments der Herzöge von Sachsen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Spaen
    antwortet
    Eine Ergänzung zur Abrundung des Themas:

    Auf der Brigade-Uniformtafel Nr. 2 " Leichte Infanterie 1810-13" von 1999 zeichnete Herr Peter Bunde einen sächsischen Ringkragen mit Wappen, Kranz und Fahnen. Allerdings bleiben die angegebenen Quellen für unser Thema nebulös. Eine Nachprüfung der einzelnen Angaben ergab keinen Hinweis auf eine belastbare Grundlage für den in Rede stehenden Sachverhalt. ( die genannte Quelle: Archiv Dr. Söllner liegt mir allerdings nicht vor und konnte demzufolge nicht untersucht werden.)

    Hinweis: Nicht die Tafel bei Gülich, "Sächs. Armee z.Zt. Napoleons" anschauen, dort ist sie inhaltlich reduziert worden !
    Zuletzt geändert von Spaen; 08.10.2024, 16:48.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spaen
    antwortet
    zu #10: "Ich vermute dieses Modell stammt aus dem Königreich Sachsen."
    Leider geben meine Unterlagen bis jetzt keine eindeutige Klarheit zur Problematik.

    Was spricht für deine Vermutung:
    1. In der Beschreibung der Ringkragen in der Rheinbundzeit der Herzogtümer werden nie Trophäen erwähnt. Mit "Rautenkranz" wird i. d .Regel nur das Schild incl. Krone bezeichnet. 2. 1809 existierte kein selbstständiges Herzogtum Altenburg. Dieses war mit Gotha verbunden. 3. Der Ringkragen müsste im zutreffenden Fall für das gesamte Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg verwendet worden sein. Die Bezeichnung wäre in jedem Fall nicht ganz korrekt. 4. Bei den mir vorliegenden Abbildungen sächsischer Offiziere mit Ringkragen ab 1810 können mit sehr viel guten Willen Trophäen vermutet werden. Siehe dazu u.a. die "sächsische Allzweckwaffe", das Podobna-Gemälde u. andere!

    Was spricht gegen eine sächsische Variante:
    Ab 1715 wurden in Sachsen Ringkragen für Offiziere eingeführt. Das Aussehen dieser Kragen ist von der Form und dem Zierrat weitgehend bekannt und mehrfach abgebildet. Im Jahre 1806 wurden diese Ringkragen grundsätzlich abgeschafft. Erst mit der Reform von 1810 wurden wieder Ringkragen nach neuer Bestimmung eingeführt. Diese wurden auch in den folgenden Feldzügen angelegt. Der Ringkragen von 1810 wird als kleiner goldfarbener Ringkragen mit silberner Ornamentik beschrieben. Die Leibgarde hatte gewechselte Kragen, silberfarben mit goldener Ornamentik.
    Also auch in diesem Fall wäre die zeitliche Zuschreibung unkorrekt.

    Vielleicht ist ja auch mal wieder alles ganz anders.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gardekosak
    antwortet
    Ich vermute dieses Modell stammt aus dem Königreich Sachsen. Bei den Varianten der sächsischen Herzogtümer ist das Wappen nur von Zweigen eingerahmt (keine Fahnen). Auch ist die Form des Wappens unterschiedlich. Das sind aber nur Vermutungen von mir. Vielleicht kann noch jemand etwas Licht ins Dunkel bringen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • MHQiu
    antwortet
    Einer wurde kürzlich verkauft:

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spaen
    antwortet
    "Ich habe auch selbst nochmal in der Regimentsgeschichte der Weimaraner (IR 94) geschaut...." Hinweis: Schau mal in die Regimentsgeschichten von Heyne 1869 und von Hagen 1894 die ergänzen Pfannenberg nicht unerheblich! Ansonsten ergänzt sich die gesamte ältere Militär-Literatur zu den Thüringern incl. Reuß/Schwarzburg/Anhalt insbesondere für die Napoleonische Zeit wechselseitig.

    Einen Kommentar schreiben:


  • admin
    antwortet
    ... und hier noch aus der Tafel von Peter Bunde, die im Artikel über das 4. Rheinbund-Regiment in Soldats Napoléoniens erschienen ist, die Zeichnung von Ringkragen wie Bandolierschild für das Gotha-Altenburgische Kontingent.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
    Diese Galerie hat 1 Bilder

    Einen Kommentar schreiben:


  • admin
    antwortet
    Ich habe gar nicht beachtet, dass ich schon einmal den Müller über die Geschichte des Weimar'schen Militärs, erschienen 1825, fotografiert habe. Anbei nun drei Details der relevanten Tafeln.

    Dabei zeigt der Offizier des Leichten Bataillons für die Zeit bis 1811 keinen Ringkragen, der Offizier für die Zeit danach ein gelbes Feld, das für mich aber eher nach einer Fehlkolorierung aussieht. Denn ein Ringkragen ist eindeutig beim Offizier der Karabinierkompanie (also der Elite-Kompanie) zu erkennen - dort auch das von Spaen erwähnte Horn klar erkennbar.

    Wegen Gotha schaue ich noch, ob ich eine Abbildung finde.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
    Diese Galerie hat 3 Bilder

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gardekosak
    antwortet
    Hallo Spaen,

    vielen Dank für Deine Antwort. Gibt es auch Abbildungen solcher Varianten? Die Ringkragen des 4.Rheinbund-Regiment scheinen zumintest denen des Königreich Sachsen zu gleichen. Bei den Ringkragen aus Sachsen befanden sich meines Wissen auch noch Fahnen bzw. Standarten auf dem Beschlag. Vielleicht ist das eine Möglichkeit die beiden Ausführungen zu unterscheiden?

    Gruss
    Axel

    Einen Kommentar schreiben:


  • admin
    antwortet
    Zitat von Spaen Beitrag anzeigen
    Da die große Thüringer Bonsack-Sammlung in zwei Teilen vor und nach dem Krieg ins DHM verkauft wurde, besteht eine Möglichkeit, dass man dort vielleicht fündig wird, vorausgesetzt man hat die Kraft das Chaos in Spandau zu durchdringen !!
    Wieder einmal ein sehr guter Beitrag, Spaen

    Ich habe auch selbst nochmal in der Regimentsgeschichte der Weimaraner (IR 94) geschaut und dort auf der Knötel-Tafel einen Offizier für 1812 mit Ringkragen gesehen ... und in Spandau schaue ich bald ohnehin wegen 1866 vorbei, da könnte ich auch mal nach evtl. vorhandenen Ringkragen forschen.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spaen
    antwortet
    Obwohl ich mich aus gegebenem Anlass seit vielen Jahren, auch speziell mit den thüringischen Wehrwesen beschäftige, habe ich dieses Sonderthema bisher noch nicht im Fokus gehabt.
    Deshalb konnte ich meine ältere Literatur dazu bisher nur schwerpunktmäßig "überfliegen". In neueren Werken findet man nichts.
    In der großen Ausstellung zum Thüringer Militär aus dem Jahr 2005 wurde lediglich ein Ringkragen von Reuß aus dem Jahr 1830 gezeigt. Der Ringkragen hatte m.E. nach in den Thüringer Herzogtümern keine herausragende Bedeutung, weil er selten abgebildet und noch seltener erwähnt wurde. Im Felde legte man ihn wohl eher nicht an.
    Zur Uniformierung der Offiziere des 1. und 2. Bataillon des 4. Rheinbundregiments gehörte ein Ringkragen aus einem Schild mittlerer Größe aus vergoldetem Tombak oder Messing mit einem aufgesetzten "silberverziertem Rautenkranz". Rechts und links des Schildes waren Rosetten mit rückseitiger Befestigungsmöglichkeit für ein Band (Kette??) angebracht. Gefüttert war der Ringkragen mit farbigem Tuch.
    Unter dem sogenannten Rautenkranz hat man sich das Herzschild des Gothaischen Wappens vorzustellen, welches auf die Askanier zurückgeht und von den Wettinern übernommen wurde.
    Also das Gold-Schwarz geteilte Schild mit dem schräg aufgelegten grünen Rautenkranz von einer Fürsten-Krone überhöht und auf einem zweigeteilten Zweig stehend.
    Beim 3. Bataillon wird die Sache komplizierter. Bis 1790 wird in Weimar ebenfalls ein vergoldeter Ringkragen getragen. Selbst das Landregiment hatte von 1749-1778 Ringkragen "mit den Zeichen des fürstlichen Hauses. Es scheint so, dass dann mit der Aufstellung des leichten Bataillons die Ringkragen in Fortfall kamen. Erst ab 1811 wird wieder ein goldener Ringkragen "mit einem Horn" in der Literatur erwähnt.
    Da die große Thüringer Bonsack-Sammlung in zwei Teilen vor und nach dem Krieg ins DHM verkauft wurde, besteht eine Möglichkeit, dass man dort vielleicht fündig wird, vorausgesetzt man hat die Kraft das Chaos in Spandau zu durchdringen !!


    Einen Kommentar schreiben:


  • admin
    antwortet
    Hallo Axel,

    nach den Darstellungen von Weiland und einem umfangreicheren Beitrag von Markus Gärtner und Peter Bunde zum 4. Rheinbund-Regiment hatten nur die Offiziere des Gotha'schen Kontingents einen Ringkragen. Der war vergoldet und zeigte das herzogliche, gekrönte (sächsische) Wappen. Bei Meiningen bin ich mir nicht ganz sicher, da diese mehr oder weniger die gleichen Monturen wie Gotha führten.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ringkragen des 4. Rheinbund-Regiments der Herzöge von Sachsen

    Hallo,

    Ich suche Informationen über die Ringkragen die von den Offizieren des 4. Rheinbund-Infanterie-Regiment (Regiment der Herzöge von Sachsen) der Fürstendivision verwendet wurden. Gab es ein einheitliches Modell oder benutze jedes Kontingent seine eigene Variante? Gibt es vielleicht noch erhaltene Originale?


    Ich würde mich über jede Information oder Hinweis dankbar.

    Vielen Dank.

    Gruß

    Axel
Lädt...
X