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Kein Säbel, sondern Pallasche. In Me fecit Potzdam, S. 227, wird die Hypothese aufgestellt, daß einige Artilleriepallasche der Form II, die überlange Klingen haben, von der Reitenden Artillerie getragen worden seien.
Kabinetts-Ordre an das Zweite Departement des Ober-Krieges-Kollegii. Königsberg, den 23. Dezember 1808. Bekleidungsbestimmungen. 21) Der reitenden Artillerie statt des Pallasches einen Husaren-Säbel zu geben, ist S. M. sehr genehm [...]
Die von Doepler dargestellten Kanoniere scheinen in der Tat einen Pallasch zu tragen, nur bei dem Pferdehalter im Hintergrund der Doepler-Zeichnung zur reitenden Artillerie sieht es wie ein Säbel in brauner Lederscheide aus.
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Vielleicht hatten die reitenden Batterien, die den Krieg von 1806/7 überlebten, bis dahin noch keine Säbel erhalten, oder die Pallasche waren zwischenzeitlich doch wieder eingeführt worden, so daß die oben zitierte Kabinetts-Ordre vom 23. Dezember 1808 nötig wurde.
Oder der König wußte einfach nicht, was seine Reitende Artillerie denn nun an Seitengewehren trug:
Kabinetts-Order an das Allgemeins Kriegsdepartement. Königsberg, 6. März 1809 Auf die Anfrage der 3. Division des Akd. [Allgemeinen Krieges-Departements]. Die reitende Artillerie soll mit Husarensäbeln ausgestattet werden und die Säbel, mit welchen sie zur Zeit ausgerüstet ist, an die Fußartillerie abgeben. Falls letztere noch mit neuen Seitengewehren versehen werden muß, so soll sie keine Pallasche mehr wie bisher, sondern gewöhnliche Infanteriesäbel erhalten. Ferner sollen "für jetzt" nur die Grenadierkompagnien der pommerschen Regimenter mit Säbeln bewaffnet werden, die Anfertigung der Säbel für die Musketiere soll noch ausgesetzt werden.
Die Stammliste von 1802 schweigt sich über die Bewaffung der Artillerie mit Seitengewehren aus. Die von 1804 und 1805 (S. 152) sowie von 1806 (S. 174) schreiben einhellig:
Die Fuß-Artillerie ist mit Pallaschen, die reitende mit Säbeln bewaffnet.
So daß wir zur Eingangsfrage zurückkommen, wie das Säbelmodell genau aussah. Nach der vorerwähnten Kabinetts-Ordre vom 6. März 1809 scheinen es ja keine Husaren-Säbel gewesen zu sein.
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