Farbe der Geschütze und Wagen

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  • herbipolis
    Benutzer
    Tambour
    • 20.02.2008
    • 37

    Farbe der Geschütze und Wagen

    Hallo Gemeinde,

    auf der Seite http://www.figuren-modellbau.de/napo...rtillerie.html

    gibt es ja eine ganz brauchbare Übersicht über die Farbgebungen der beteiligten Armeen.

    Kann mir jemand Tipps geben, bezüglich der dort NICHT genannten Armeen?

    Ganz speziell suche ich nach Hinweisen für die Großherzoglich Würzburgische Artillerie bzw. allgemein einen Hinweis über die Farbgebung der Würzburger "Fahrzeuge"
    Gruß aus Herbipolis (wer es nicht kennt...Google hilft )

    Ralf
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 829

    #2
    Die Bezeichnung "ganz brauchbar" ist aus meiner Sicht herabzustufen in "bedingt brauchbar" wenn nicht gar "unbrauchbar".
    Nur 1 Beispiel :
    Die Holzteile der sächsischen Geschütze waren nicht dunkelgrau sondern schwarz und die Herkunft der Geschütze war nicht Preußen und Frankreich sondern Sachsen.
    Mir haddn unsr eichnes Zeich.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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    • Blesson
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 03.10.2006
      • 778

      #3
      Eine Anmerkung zu Westphalen: Es wurden neben dem angestammten kurhessischen Material auch erbeutete österreichische und preußische Geschütze verwendet. Auch gab es genuin westphälische Lafetten und Rohre. Über den Anstrich habe ich in den historischen Quellen keinen Nachweis finden können, vermutlich war er wie der französische. Das Artilleriecorps wurde auch erst 1808 aufgestellt, nicht schon 1806.

      Das ganze ist ein bißchen arg simplifiziert, und muß sofort mit etlichen Fragezeichen versehen werden, wenn man sich auch nur ein wenig auskennt. Ohne Quellennachweise taugt die Sache nichts.

      LB
      Zuletzt geändert von Blesson; 07.03.2008, 11:09.
      Do, ut des

      http://www.ingenieurgeograph.de

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      • herbipolis
        Benutzer
        Tambour
        • 20.02.2008
        • 37

        #4
        Mag ja sein, das die Liste nicht das Gelbe vom Ei ist, aber es ist die einzige mir bekannte, frei Verfügbare, in diesem Umfang.

        Wenn Ihr bessere kennt, nur her damit!!
        Gruß aus Herbipolis (wer es nicht kennt...Google hilft )

        Ralf

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        • Blesson
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 03.10.2006
          • 778

          #5
          Wir wollen doch hier die quellenkritische Recherche und nicht das unkritische Abschreiben befördern, gelle?

          LB
          Do, ut des

          http://www.ingenieurgeograph.de

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          • HKDW
            Erfahrener Benutzer
            Colonel
            • 02.10.2006
            • 2971

            #6
            In der Tat, nur weils frei verfügbar ist - ist es noch lange nich gut,
            per aspera ad astra - so wird es immer bleiben

            Kommentar

            • herbipolis
              Benutzer
              Tambour
              • 20.02.2008
              • 37

              #7
              Eure Argumente sind vollkommen richtig, nur, wie soll man die Richtigkeit der Angaben effektiv nachprüfen? Nicht jeder hat ein eigenes Archiv mit historischen Unterlagen , und die öffentlichen werden immer dünner.

              So konnte man vor etwa 2 Jahren bei der Universitäts-Bibliothek in Würzburg noch manch interessantes Werk frei ausleihen, und heute gibt es diese nur noch zur Verwendung im Lesesaal, wenn sie überhaubt noch verfügbar sind.

              Und mit Quellen im schnellebigen Internet ist es noch schlimmer, manch gute Seite verschwindet auf nimmerwiedersehen. So gab es mal eine sehr informative über das Großherzogtum Würzburg, mit ettlichen Bildtafeln (mit Quellenverweisen!), leider heute Error404.

              Von daher bin ich durchaus dankbar, für jede Quellenangabe, welche auch zugänglich ist.
              Gruß aus Herbipolis (wer es nicht kennt...Google hilft )

              Ralf

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              • Blesson
                Erfahrener Benutzer
                Adjudant
                • 03.10.2006
                • 778

                #8
                Das Großherzogtum Würzburg ist sicherlich ein schwieriges Thema, zu dem auch hier niemand etwas sagen sagen konnte. Die Quellenlage ist halt schwierig für alle Rheinbundstaaten, die nach 1813 von der Landkarte getilgt wurden.

                Archivalien: Die Würzburger Archivalien sind vermutlich in das Münchener Hauptstaatsarchiv oder evtl. auch nach Wien tranferiert worden.

                Publikationen: Gibt es denn kein Standardwerk über das Würzburgische Rheinbund-Kontingent, keine Publikationen, keinen Ausstellungskatalog, mit denen man weitere Quelle zurückverfolgen kann?

                Eigenes Archiv: Wenn man sicher über mehrere Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, geduldig mit dem Thema beschäftigt, fällt immer Material an. Es empfiehlt sich, einen Fundus von (zeitgenössischen) Standardwerken nach und nach zuzulegen.

                Außerdem empfehle ich Google-Book, wo ich schon die unglaublichsten Quellen abgeschöpft habe. Auch die bayerische Staatsbibliothek bietet Digitalisate von Rara an, allerdings nicht ganz billig.

                LB
                Zuletzt geändert von Blesson; 08.03.2008, 14:44.
                Do, ut des

                http://www.ingenieurgeograph.de

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                • Tom
                  Erfahrener Benutzer
                  Chef de Bataillon
                  • 03.10.2006
                  • 1073

                  #9
                  Publikationen Ghzt. Würzburg

                  ... na, ganz so schlimm es es ja auch wieder nicht. Hier einige Publikationen:

                  BERJAUD Wurzburg: Regiment de Chevau-legers 1806 – 1813. 2003, 9 S.

                  CHROUST Das Großherzogtum Würzburg 1806-1814. Würzburg: Stürtz, 1913, 53 S.

                  GROSCH, HAGEN, SCHENK Geschichte des K. B. 12. Infanterie-Regiments Prinz Arnulf und seiner Stammabteilungen. München: J. Landauer, 1914, 948 S.

                  HELMES Die Würzburger Chevaulegers im Feldzuge 1812/13. in: Darstellungen aus der Bayerischen Kriegs- und Heeresgeschichte, 11. Heft, S. 1-48

                  HAGEN Die Fürstlich Würzburgische Hausinfanterie vom Jahre 1757 bis zur Einverleibung des Fürstbistums in Bayern 1803. In Darst. aus der bayer. Kriegs- und Heeresgeschichte, Heft 20

                  HENLE Über das Heerwesen des Hochstifts Würzburg im 18. Jahrhundert. In: Darst. Aus der bayer. Kriegs- und Heeresgeschichte, Heft. 7

                  SCHUSTER Das Grossherzoglich Würzburgische Infanterie-Regiment (jetziges 12. Inf.-Regt. Prinz Arnulf) in Spanien 1808 - 1813. Eine kriegs- und sanitäts­geschichtl. Jahrhundert­erinnerung. München: Kommissionsverlag von Paul Zipperer, 1909. 16 S.

                  STÖBER Die Feste Marienberg bei Würzburg. In Darst. aus der bayer. Kriegs- und Heeresgeschichte, Heft 19

                  Außerdem zwei Biografien von Schäfer über den Großherzog (Ferdinand v. Österreich).

                  Demnächst bekomme ich noch einen Aufsatz über einen würzb. Offizier.

                  Über die zeitg. BHS (Augsburger, Weiland) hatten wir schon diskutiert.

                  Beste Grüße, Thomas H.

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                  • herbipolis
                    Benutzer
                    Tambour
                    • 20.02.2008
                    • 37

                    #10
                    Vielen Dank Tom, für die Quellenangaben!

                    Ein "Standardwerk" ist mir leider nicht bekannt. Und die Archive scheiden ziemlich aus. Der Verbleib Ettlicher Unterlagen lassen sich bis zum 16. März 1945 verfolgen, unter anderem viele Unterlagen aus dem Bayr. Staatsarchiv, die nach Würzburg in die Aussenstelle Mainfranken umgelagert wurden.

                    Leider wurde bei der Bombardierung Würzburgs fast das gesamte, in der (ehem. Großherzoglichen) Residenz gelagerte Material vernichtet. Bzw. nach der Einnahme Würzburgs zusammen mit erbeuteten NS-Unterlagen abtransportiert. Leider auf nimerwiedersehen..

                    Die bisher ergiebigsten Schriften waren die von Helmes und Schuster, die vor dem ersten Weltkrieg entstanden sind (als die Archive noch existierten).

                    Aber man soll die Hoffnung ja niemals aufgeben
                    Gruß aus Herbipolis (wer es nicht kennt...Google hilft )

                    Ralf

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                    • Thomas Mitterecker
                      Neuer Benutzer
                      Enfant de Troupe
                      • 19.03.2008
                      • 2

                      #11
                      Farbe der Geschütze

                      Hier eine kleine Zusatzinfo zu einem kleineren Reichsstand, dem Erzstift Salzburg: In den frühen 1740er Jahren erging anläßlich der Stationierung habsburgischer Truppen während der Kämpfe gegen Bayern im Bereich zwischen Oberösterreich und dem bayrisch-österreichisch-salzburgischen Grenzbereich ein Befehl an das erzstiftisch-salzburgische Artilleriecorpo, zur Unterscheidung von kaiserlichen Geschützen die hülzernen Bestandteile in den damaligen Landesfarben, also schwarz und rot, zu bemalen. Es ist anzunehmen, daß dies auch bis zu den Koalitionskriegen so gehalten wurde, wollte man nicht irrtümlich aus den Sammelbereichen oder im Schlachtengetümmel mit den falschen Geschützen ausfahren. Es gibt hierzu auch ein Modell aus Salzburg, das ich, wenn möglich, als Attachment beifüge und daß vermutlich ein Regimentsstück, damals in Salzburg noch entweder ein zweipfündiges Falkonett oder bereits ein dreipfünder war.
                      Bei Fragen zum salzburger Militär bis 1803 stehe ich gern für Informationen zur Verfügung.
                      MfG Thomas Mitterecker
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                      • Blesson
                        Erfahrener Benutzer
                        Adjudant
                        • 03.10.2006
                        • 778

                        #12
                        Sehr hübsch; sieht nach einem zeitgenössischem Arsenalmodell aus der 2. Hälfte des 18. JH aus, welches mehrere Jahrzehnte in einem dunklen Museumsdepot sein Dasein ohne Wasser und Brot fristen mußte. Gibt es eine Abschätzung für den Maßstab (ich vermute 1:6) oder eine ungefähre Größenangabe, dito zum Gewicht?

                        Für ein Regimentsstück sind mir die Proportionen eigentlich schon zu plump und sprechen eher für ein schwereres Kaliber. Die Delphine auf dem Rohr deuten gleichfalls mehr einen Sechspünder an. Auch das Protzloch ist eher einem größeren Kaliber angemessen. Ebenso vermisse ich die Avancierhaken, wie bei Regimentsstücken eher üblich. Die Räder sind für ein Feldstück auch etwas zu klein, so daß in meinen Augen alles für ein Positions- und/oder Batteriestück spricht.

                        Vielleicht findet sich ja am Wappen oder Bodenstück ein Hinweis auf das gedachte Kaliber.

                        LB
                        Zuletzt geändert von Blesson; 19.03.2008, 17:51.
                        Do, ut des

                        http://www.ingenieurgeograph.de

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