Unter o.g. Titel hat Dierk Walter immerhin schon 2003 ein dickleibiges Buch veröffentlicht
ISBN 3-506-74484-4
in dem er sich auf profunde Weise mit eben diesem Thema beschäftigt.
Am Rande war mir der Konflikt um die Preußische Heeresreform um 1860 bereits begegnet (Bismarcks Karriere ist ohne dieses Thema kaum denkbar).
Walter klamüsert nun auseinander, wer wann warum was zum Thema vorgeschlagen hat und räumt in diesem Zusammenhang mit einer Reihe tradierter Sichtweisen
auf das Zündnadelgewehr, den Einsatz von Eisenbahnen in den Einigungskriegen und die eigenartige Zweigliedrigkeit der preußischen Heeresstruktur auf, die seltsamerweise zwar allen taktischen Doktrinen eben dieses preußischen Armee widersprach, aber trotzdem unverändert im ganzen 19.Jh bestehen blieb.
Die Arbeit verweist dabei immer wieder quer auf die gleichlautenden Vorgänge in Frankreich, Österreich, Großbrittanien, Rußland, gelegentlich USA und beleuchtet somit die Ereignisse im preußischen Militär in einem größeren Bild.
Wenngleich ich mir etwa 1/4 der 617 Seiten geklemmt habe, fühle ich mich durch die Lektüre bereichert.