Federbusch preußischer Offiziere

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  • Martin
    Erfahrener Benutzer
    Fourrier
    • 11.07.2007
    • 100

    Federbusch preußischer Offiziere

    Weiß jemand ob die Hahnenschlappen am Federbusch der Linienoffiziere schwarz gefärbt oder naturbelassen waren?

    Die naturbelassenen schimmerten leicht grünlich im Sonnenlicht.




    Gruß Martin
    Schlesisches Grenadier-Bataillon
  • Blesson
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 03.10.2006
    • 778

    #2
    Zitat von Martin Beitrag anzeigen
    Weiß jemand ob die Hahnenschlappen am Federbusch der Linienoffiziere schwarz gefärbt oder naturbelassen waren?

    Die naturbelassenen schimmerten leicht grünlich im Sonnenlicht.




    Gruß Martin
    An zeitgen. Färben habe ich bisher nicht gedacht, aber Krünitz weiß es mal wieder besser:

    Das Färben der Federn aber geschieht auf folgende Art....

    Oder, man siedet die Federn in Wasser von den um Michaelis gesammelten schwarzen Kreutzbeeren, und Nachtschatten.
    Um dieselben schwarz zu färben, läßt man gestoßene Galläpfel mit gutem Weinessig sieden, leget die Federn hinein, läßt sie einmahl aufsieden, nimmt sie sodenn heraus, und leget sie in Eyweiß, welches mit Saft von welschen Nußschalen temperirt ist, rührt sie unter einander, thut sie alsdenn wieder in vorerwähntes Wasser, und läßt sie ein wenig damit sieden.
    Das Eiweiß fungiert wahrscheinlich als Bindemittel, der Kalk zum Neutralisieren des Weinessig.

    Ob ein tiefes Schwarz damit möglich war, möchte ich bezweifeln. Ein Pflanzenfarbstoff ist auch nur bedingt lichtecht. Durch die Fixierung könnte er sogar wasserfest gewesen sein. Aber es käme eben auf einen Versuch an.

    Wenn auch das Färben möglich war, so heißt es wohl wahrscheinlich nur, daß man dies als Ersatz für die naturbelassenen schwarze Hahnenfedern nahm, oder um besondere Effekte zu erzeugen. Die naturbelassenen Federn galten sicherlich als vornehmer...

    LB
    Zuletzt geändert von Blesson; 22.02.2010, 21:29.
    Do, ut des

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    • Martin
      Erfahrener Benutzer
      Fourrier
      • 11.07.2007
      • 100

      #3
      Tja, gefärbt oder nicht gefärbt. Das ist die Frage.

      Naturbelassene Federn sehen in der Tat vornehmer aus.

      In meinen Regimentsgeschichten ließt man leider "nur" von schwarzen Hahnenferdern. Kein Wort darüber ob sie gefärbt oder naturbelassen waren.




      Dies ist ein Bild eines Bergmannhutes aus Schlesien, somit Preußen.
      Wie alt dieser ist, wird in dem Artikel nicht erwähnt, nur das er vor dem Krieg hergestellt wurde. Ich vermute mal es wird der 2. WK gemeint sein. Zumindest zeigt er naturbelassene Federn. Auch verfügbare Abbildungen von K.u.K-Kopfbedeckungen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigen naturbelassene Federn. Fotografien von preußischen Federbüschen sind mir leider nicht bekannt.
      Schlesisches Grenadier-Bataillon

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      • Blesson
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 03.10.2006
        • 778

        #4
        Naja, das sind wohl überspannte Erwartungen, so etwas in Regimentsgeschichten zu finden. Da muß man eben mal über den Tellerrand des Militärs in die weite Welt schauen, sich mit typischen Fertigungstechniken auseinandersetzen. Bei den beim Militär üblichen Tuchen steht ja auch nicht dabei, wie das Färben, kardieren etc. funktioniert hat, also muß man bei zeitgen. Textilmanufaktur im Allgemeinen suchen.

        Außerdem gibt es natürlich erhaltene pr. Federbüsche aus der Zeit, die ich auch schon in den Händen hatte. An Photographien kann man es wohl nicht erkennen, und so wage ich aus dem zeitlichen Abstand heraus keine Diagnose über die Färbung.
        Do, ut des

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        • Martin
          Erfahrener Benutzer
          Fourrier
          • 11.07.2007
          • 100

          #5
          Außerdem gibt es natürlich erhaltene pr. Federbüsche aus der Zeit, die ich auch schon in den Händen hatte.

          Werter Blesson, kannst du dich noch errinnern ob die Federbüsche auf einem Holzstab, einem Metallstift oder einem Draht gebunden waren?

          Ich habe eine Firma gefunden, welche einen Muster anfertigen möchte. Ich würde, da ich keine konkreten Fertigungweisen gefunden habe von einem Holzstab ausgehen.


          Gruß Martin
          Schlesisches Grenadier-Bataillon

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          • Blesson
            Erfahrener Benutzer
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            • 03.10.2006
            • 778

            #6
            Ich muß noch mal meine Fotos und Aufzeichnungen sichten; ich meine, es wären Holzstäbchen mit Draht umwickelt gewesen.
            Do, ut des

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            • Blesson
              Erfahrener Benutzer
              Adjudant
              • 03.10.2006
              • 778

              #7
              Wie das so immer ist, wenn man in mehr als 10 Jahre alte Aufzeichnungen geht: Genau das habe ich damals nicht notiert, und auf den Photos ist nichts zu erkennen.

              Ich erinnere micht jetzt aber, daß Fischbein wegen seiner Elastizität bei den langen Stutzen üblich gewesen sein soll. Nach der Quelle muß ich noch mal recherchieren, aber Krünitz gibt da sicher was her, jedenfalls im Allgemeinen:

              Das meiste gerissene Fischbein, welches in Deutschland verbraucht wird, kommt aus Holland, Hamburg und Bremen. Sein vornehmster Gebrauch besteht darin, daß es zu den Reif= oder sonst auch so genannten Fischbeinröcken, wie auch zu Aussteifung der Lätze, Bruststücke, Schnür=Brüste, Stiefeln (s Schaupl. der K. u. Handw. XI Th. S. 70.), und mancherley andern Sachen mehr, genommen wird.
              Zuletzt geändert von Blesson; 04.03.2010, 22:05.
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