Instruktion für die Niederschlesische Inspektion 1803 "Zum Anzug"

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  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2725

    Instruktion für die Niederschlesische Inspektion 1803 "Zum Anzug"

    Der werte Sans-Souci hat mir schon vor einiger Zeit seine Transkription einer Instruktion des Fürsten Hohenlohe zugesandt, die er 1803 für die Niederschlesische Inspektion verfügt hat.

    Ein Teil davon betrifft den Bereich der Uniformierung, unten der Link auf diesen Teil der Instruktion.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • fusilier
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 18.09.2009
    • 227

    #2
    Genial, herzlichen Dank dafür an Sans-Souci und an Markus für die Veröffentlichung. In der Tat sehr erhellend hinsichtlich der aufgegriffenen Themen von Montur, Ausrüstung, Haarschnitt etc. und sicher auch für andere Armeen (in der Theorie) - und deren Reenactors - beachtenswert.

    "§. 3. Die Hosen müßen hoch hinauf gehen, und nicht gar zu enge gemacht werden, weil sie sonst nie gut sitzen können, und dem Soldaten im Marschiren und Niederfallen hinderlich sind. Die Lätze müßen ganz breit seyn, und die hintertheile schmaler geschnitten werden, damit die äußere Naht sich nicht vorwärts nach dem Knie herumschiebe. Es ist gut wenn die Leute sogenannte Hosenträger tragen, weil solches das gute Sitzen der Hosen befördert, und das schädliche Preßen des Unterleibes dadurch vermieden wird."

    Einer der Punkte für Reenactors, hier mit Bezug auf Vorteile der "sogenannten Hosenträger"

    "§. 1. Die Schue müßen im ganzen Regiment vorn, von egaler Breite seyn, und es muß nicht nachgegeben werden, daß einige Leute sogenannte durchgenähte Schue im Dienst anziehen weil das im Gliede einen Uebelstand macht."

    Weiss jemand von euch vielleicht, was mit "durchgenähten" Schuhen gemeint ist?

    Cordialement
    fusilier
    << Le Prussien >> links des Rheins
    Les Grognards de la Somme
    4éme régiment d'infanterie de ligne 2éme bataillon
    http://lesgrognardsdelasomme.jimdo.com/

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1910

      #3
      Nach diesem Text hier, von 1862, wären die durch(ge)nähten Schuhe normalwerweise "stark" und nicht "fein" gewesen:

      https://books.google.de/books?id=lH3uDeSw6oAC&pg=PA448&dq=durchnähten

      Vielleicht sahen sie wegen der dickeren Sohle in des Fürsten Augen unelegant aus ?
      Zuletzt geändert von Sans-Souci; 24.10.2022, 20:34.

      Kommentar

      • Spaen
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 26.04.2020
        • 233

        #4
        "Die Schue müßen im ganzen Regiment vorn, von egaler Breite seyn,...."

        Widerspruch zu den Ökonomie-Artikeln von 1802. Die Schuhe sollten demnach vorne rund gefertigt werden.
        Anmerkung: Es scheint so, dass in den Folgejahren beide Ausführungen getragen wurden.

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        • fusilier
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 18.09.2009
          • 227

          #5
          Danke schön für die Antworten, sehr interessant. Wenn ich es richtig verstehe, dann sind die "durchgenähten" Schuhe wohl durchaus so wie heute. Mal wild spekuliert: Vielleicht waren sie infolge der Naht durch die Sohle nicht so haltbar, die Naht wurde durchgescheuert durch das ausgiebige Marschieren? Und diese Art Schuhe hat daher "im Gliede einen Uebelstand" gemacht?

          Cordialement
          fusilier
          << Le Prussien >> links des Rheins
          Les Grognards de la Somme
          4éme régiment d'infanterie de ligne 2éme bataillon
          http://lesgrognardsdelasomme.jimdo.com/

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