Satteldecke der Pr. Offz.und Generäle 1806

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  • Dirk Tietten
    Benutzer
    Caporal
    • 03.10.2006
    • 71

    Satteldecke der Pr. Offz.und Generäle 1806

    Hallo,ich habe mal eine Frage zu den Satteldecken der Pr. Offz. und Generäle von 1806
    Selber habe ich nur eine farbige Abbildung vom Tod Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld und da ist sie rot mit goldener Borte,sonst keine Verzierungen.
    Vielleicht kann mir hier einer weiter Helfen mit Abbildungen bzw. Hinweisen

    Danke und schöne Grüße Dirk
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2692

    #2
    Leider finden sich in den diversen Beiträgen (u.a. im Lehmann von 1900) keine spezifischen Angaben zur Pferdeausrüstung der (Infanterie-) Offiziere wie der Generalität. Deren Uniform wurde im Reglement vom Januar 1798 festgelegt, die ich aber in toto (noch) nicht gefunden habe.

    Dafür finden sich in einer anonymen Bilderserie in der ASKB Darstellungen von Generaloffizieren der Infanterie - zwei davon habe ich hier beigefügt, nämlich ein Generaladjutant und ein Generalmajor. Dort erkennst Du gut die rote Schabracke mit aufgestickten Adlerorden. Die Abbildungen wurden von einem Sammlerfreund in der ASKB aufgenommen.

    Ich würde vermuten, dass die Generaloffiziere der Kavallerie die Schabrackenfarben ihrer Regimenter führten, aber das ohne Gewähr.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
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    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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    • brigade007
      Neuer Benutzer
      Cantinière
      • 24.09.2022
      • 5

      #3
      Für die Offiziere der Infanterie scheint es kein reglementiertes Reitzeug gegeben zu haben. Im Kling gibt es hierzu keine Erwähnung.
      Die Infanterie-Offiziere besaßen etatmäßig keine Pferde. Der Dienst in der Garnison wurde zu Fuß versehen. Die karge wirtschaftliche Situation der Subalternoffiziere verhinderte auch sich privat Pferde anzuschaffen und zu unterhalten. Die Stabsoffiziere mögen sich privat Pferde gehalten haben. Erst wenn die Regimenter mobil gemacht wurden, schafften sich die Offiziere Pferde an (Subalterne 1 Reit und 1 Packpferd, Stoffz und Kapitaine 1 Reit- und 2 Packpferde).

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      • Dirk Tietten
        Benutzer
        Caporal
        • 03.10.2006
        • 71

        #4
        Danke für Eure Mühe. Ich werde dann für Generale rot/gold und für "normale" Offz. blau/silber nehmen .Denke mal das ich nächste Woche Bilder der fertigen Figuren einstellen kann.

        Schöne Grüße Dirk

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        • Spaen
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 26.04.2020
          • 195

          #5
          "Ein preußischer Edelmann geht nicht zu Fuß".

          Gemäß dieser Aussage waren alle Offiziere der Altpreußischen Armee beritten. Allerdings in der Regel nicht auf königlichen Dienstpferden. Bei Pferdeverlust wurde aber meist königlicher Ersatz geleistet.
          In der Gefechtsformation nahmen die Offiziere ihre Position zu Fuß ein. Nur der Kommandeur, der Major und der Adjutant blieben zu Pferd. Nach dem Abreiten der Front usw. nach dem Reglement zur Formation übergab der Kommandeur sein Pferd einem Pferdehalter, der hinter der Front der Einheit seinen Platz hatte und nahm seine Position nun ebenfalls zu Fuß ein.
          Major und Adjutant blieben zu Pferd hinter der Regiments-bzw. Bataillonsfront. Adjutant vor den Überkompletten, die er einzusetzen hatte und Major i.d.R. auf dem rechten Flügel.
          Befehligte der Regimentschef keine Treffen oder Flügel oder hatte keine Sonderaufgaben bzw. war nicht in der Suite, nahm er den Platz des Kommandeurs ein oder befand sich neben diesem.

          Grundsätzlich waren Schabracken der Generäle aber auch der berittenen Offiziere der Infanterie in Preußen nicht reglementiert. Jedes Regiment führte eine einheitliche Schabracke nach Festlegung des jeweiligen Regimentschefs. Oft richtete sich das Tuch nach der Abzeichenfarbe, die Borten nach der Knopffarbe. Die Art des Bortenbesatzes war ebenfalls regimentsintern gestaltet. Es gab sowohl umlaufende als auch Winkelborten.
          Wie z.B. bei dem Anstrich der Trommelreifen sind Details für die einzelnen Regimenter weitgehend unbekannt. Die Generäle führten individuelle Schabracken oder die ihres Regiments.

          Die rote Farbe der Schabracke mit Gold bei Prinz Lous erklärt sich aus der Abzeichen-und Knopffarbe seines Regiments. (Nr.20)

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          • Dirk Tietten
            Benutzer
            Caporal
            • 03.10.2006
            • 71

            #6
            Vielen Dank für die ausfühliche Angabe wo die Offz. im Gefecht standen und was die Decke betrifft.Da werde ich wohl einige Satteldecken ummalen müssen.
            Aber was ist mit Reg-Farben wie ,Weiß,Gelb,Rosafarbend die kann ich mir schwer als Sattelldecke vorstellen.

            Schöne Grüße Dirk

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            • Spaen
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 26.04.2020
              • 195

              #7
              "Aber was ist mit Reg-Farben wie ,Weiß,Gelb,Rosafarbend die kann ich mir schwer als Sattelldecke vorstellen."

              Theoretisch schon, wenn du die Schabracken der Kavallerie betrachtest. Für weiß könnte ich mir z.B. auch hellblau, wie der Farbwechsel bei den Grenadiermützen war, vorstellen. Dunkelblaues Tuch dürfte aus praktischen Gründen wohl bevorzugt worden sein.

              Beispiele von General-Darstellungen, allerdings aus der Zeit FII: Prinz Heinrich: gelb, Graf Schwerin: weiß, Leopold v. A-D: Blau, Stabs-Offizier des I-R- Prinz v. Preußen: Dunkelblau

              Eine Abbildung einer Offiziersschabracke des Regiment Nr.25 findest du außerdem bei Bleckwenn, Band Infanterie: blaues Tuch mit weißem Bortenbesatz

              Aber wie gesagt, alles letztendlich nicht belegbar nach Originalquellen!

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              • Dirk Tietten
                Benutzer
                Caporal
                • 03.10.2006
                • 71

                #8
                Optisch wäre das ja recht reizvoll,werde da sicher einiges von umsetzen.Teil jetzt und den Rest dann später da das ein Projekt ist das für länger ausgelegt ist.
                Franzosen und Sachsen wollen für 1806 auch noch bemalt werden :-)

                Schöne Grüße Dirk

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                • admin
                  Administrator
                  Colonel
                  • 30.09.2006
                  • 2692

                  #9
                  Guten Abend,

                  erst einmal klasse, was Spaen erneut hier beigetragen hat, top

                  Allerdings weiß ich nicht, ob sich bei der Generalität wirklich immer die Abzeichenfarbe auf den Schabracken wiedergefunden hat. Denn in der o.a. anonymen Bilderserie aus der ASKB finden sich noch weitere Generaloffiziere der Infanterie, alle mit roten Schabracken, und teilweise finden sich auch Angaben zu den Regimentern, hier alle Tafeln:
                  • General-Major mit Hinweis auf 42. Infanterie-Regiment (Plötz) => Abzeichenfarbe orange mit gelben Knöpfen (auf der Schabracke goldener Tressenbesatz)
                  • General-Major mit Hinweis auf 23. Infanterie-Regiment (Winning; siehe oben beigefügtes Bild) => Abzeichenfarbe rosenrot, weiße Knöpfe (richtig mit silbernem Tressenbesatz auf der Schabracke angezeigt)
                  • General-Lieutenant mit gelber Abzeichenfarbe und gelben Knöpfen => rote Schabracke mit goldenem Tressenbesatz (könnte vom Regiment Nr. 45 Zweiffel, Nr. 47 Grawert, Nr. 53 Jung-Larisch oder Nr. 60 Chlebowsky sein)
                  • General-Lieutenant mit Hinweis auf 13. Infanterie-Regiment (Arnim) => Abzeichenfarbe weiß mit weißen Knöpfen (Schabracke ist rot und hat silbernen Tressenbesatz)
                  • General-Feldmarschall mit rotem Kragen und roter Schabracke
                  • General-Feldmarschall mit Hinweis auf 21. Infanterie-Regiment (Herzog von Braunschweig - er selbst?) => Abzeichenfarbe scharlachrot und weiße Knöpfe (richtig auf der Schabracke abgebildet)
                  Kann es zumindest für die Generalität (und dem Stab) nicht doch sein, dass deren Schabracken als Auszeichnung von roter Farbe waren?

                  Schöne Grüße
                  Markus Stein
                  "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                  • HKDW
                    Erfahrener Benutzer
                    Colonel
                    • 02.10.2006
                    • 2971

                    #10
                    Die Generalität konnte ja schon eine Generalsuniform tragen, die für diesen Rang bereits 1806 bestand, da sollte es dann auch einheitliche Satteldecken gegeben haben. Eine Generalsuniform hat es ja bei F II nicht gegeben und da scheint es wenig Regeln hinsichtlich der Satteldecken gegeben haben. P1010259.jpg
                    Angehängte Dateien

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                    • Spaen
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent-Major
                      • 26.04.2020
                      • 195

                      #11
                      "Kann es zumindest für die Generalität (und dem Stab) nicht doch sein, dass deren Schabracken als Auszeichnung von roter Farbe waren?"

                      Dazu abschließend einige Gedanken zu möglichen Gründen:

                      Rot ist eine Farbe mit entsprechendem Eindruck und wurde meiner Meinung nach deshalb relativ häufig gewählt. Besonders natürlich in der Suite der Könige, da FII bis FW III häufig Schabracken dieser Farbe wählten. Dies geht konform mit ihrer Stellung als Regimentschefs der Garde, die bekanntlich diese Abzeichenfarbe hatte. Darüber hinaus waren Rottöne in der Armee beliebt und häufig.
                      Ein Grund der Farbwahl in den Abbildungen könnte aber ebenso ein Vorgriff der Künstler auf die Zeit nach 1808 als Anhaltspunkt sein, da davor keine einheitlichen Regelungen bestanden.

                      Seit 1808 waren nämlich neben den Generälen nur noch Stabsoffiziere, Adjutanten und Hauptleute beritten. Wobei die Hauptleute nicht zu den dienstlich Berittenen zählten. Bis 1888 hatten sie daher zu Paraden noch zu Fuß zu erscheinen. Ab diesem Zeitpunkt (1808) sollten die Schabracken von roter Farbe sein, der Besatz je nach Knopffarbe. Garde und Generäle bekamen die bekannten schwarzen Bärenfelle mit Stern.

                      Erst mit AKO vom 11.Februar 1817 wurden Schabracken nach meiner Kenntnis erstmals reglementiert. Die Form der Kürassier-Schabracken wurde nun maßgebend. Die Besätze aus gelben oder weißen Tuchstreifen. Für Generalstab u. A. wurden gesonderte Farbfestlegungen getroffen. Höchstwahrscheinlich gab es daneben aber noch "Alltagsschabracken".

                      Erst mit AKO vom 13. Juni 1850 gab es neue Festlegungen. Nun wurden u.a. Interims-Schabracken eingeführt.

                      Ein weites Feld....................!

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                      • Dirk Tietten
                        Benutzer
                        Caporal
                        • 03.10.2006
                        • 71

                        #12
                        Hallo,noch mal vielen Dank für die Informationen.
                        Die ersten Offz/Generale zu Pferd sind fertig plus 5 Reg. zum spielen :-)





                        Links ein Offz vom 49ten weiß als Abzeichen,da habe ich wie bei den Grenadiermützen ein Hellblau/Silber genommen,beim rechten Offz. vom 29ten Rot/Gold.



                        Bei den restlichen Offz.habe ich erst mal eine blaue Satteldecke gemalt plus Borte in Knopffrabe.Bei denen die noch folgen sollen werde ich die Satteldecke wohl in Abzeichenfarbe/Kopffarbe machen.

                        Bei den Generalen habe ich erst mal komplett Rot/Gold gemalt,weitere sollen auch da folhgen und dann muss ich mal schauen ob ich andere Farbe nehme.





                        Schöne Grüße Dirk



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                        • admin
                          Administrator
                          Colonel
                          • 30.09.2006
                          • 2692

                          #13
                          Sieht beeindruckend aus, Deine Aufstellung!

                          Schöne Grüße
                          Markus Stein
                          "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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