das hessische Säbelgehänge für Offiziere von 1849

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  • Gardekosak
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    Sergent
    • 24.03.2015
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    das hessische Säbelgehänge für Offiziere von 1849

    In diesem kurzen Artikel möchte ich dem Leser noch ein paar Informationen zum Thema hessische Säbelkoppel für Offiziere geben. Leider gibt es bezüglich Hessen weit weniger Informationen wie zu Bayern was das Lederzeug betrifft. Ich versuche deshalb anhand der mir bekannten Originalstücke eine kurze Beschreibung dieses Typs zu versuchen. Eventuell gibt es Leser die mir noch weitere Hinweise zu dieser Thematik geben können. In einer Bekleidungsvorschrift für die Großherzogliche Hessische Armeedivision von 1849 gibt es konkrete Informationen zum Säbelkoppel. Deshalb möchte ich den die betreffende Passage hier wörtlich wiedergeben:

    „Für die Säbelkuppel der Reiter-Generale und der übrigen mit Säbel bewaffneten Offiziere und Militärbeamten gelten nachstehende nähere Bestimmungen. Allgemeine Form wie bisher, der Gürtel jedoch aus einem Stück. Gürtel und trageschleifen sind von Silberborten, mit 2 ponceaurothen Seidenstreifen durchwirkt, welche die Silberborte in 3 gleich breite Streifen theilen, und mit ponceaurothem Leder unterlegt. Der Gürtel 1´´ (25 mm), die Tragschleifen 7´´´ (17,5 mm) breit¸ das Lederfutter bei ersterem 1´´´ (2,5 mm), bei letzteren ¾´´´vorstehend. Die Trageschleifen sind mittelst ovaler Ringe am Gürtel befestigt; die hintere Trageschleife (Schwungriemen) etwa doppelt so lange wie der vordere Hangriemen. Am rechten Gürteltheile eine Schnalle von 1´´ 3´´´ (32,5 mm) Breite. Zum Verschluss zwei silberne Löwenköpfe von 1´´ 5´´´ (37,5 mm) Durchmesser mit Schlange. Der linke Gürtetheil setzt sich unter dem Koppelschloss fort, und wird durch eine am rechten Gürteltheile zwischen Schloss und Schnalle befindliche bewegliche Schlaufe durchgesteckt. An den Trageschleifen unten Doppelschnallen 1´´ 3´´´ (32,5 mm) lang und 1´´ 1´´´ (27,5 mm) breit. Am Ovalring der vorderen Trageschleife ein aus vier Gliedern bestehendes Silberkettchen mit einem Haken zum einhängen des Säbels. Das für den feldmäßigen Anzug gestattete Säbelkuppel von schwarz-lackiertem Leder hat die gleiche Form.“(1)

    Noch zu erwähnen bleiben die speziellen Merkmale der hessischen Löwenkopfschließen wie ich sie an mir bekannten Realstücken festgestellt habe. Auffällig ist die Umrandung des Löwenkopfs mit einer Art Perlschnur-Ornament. Zum zweiten weist die Schlange zum Verbinden der beiden Schließenteile einen rechteckigen, kantigen Querschnitt auf. Das ist sehr ungewöhnlich, mir sind nur hessische Schließen mit dieser Besonderheit bekannt, ansonsten war das Material immer rund. Bemerkenswert ist auch noch der Umstand, dass alle diese Stücke aus massiven Silber gefertigt wurden und nicht wie üblich zu dieser Zeit nur versilbert waren. Ob die Aussage für alle hessischen Exemplare gilt kann ich mit meinem derzeitigen Wissenstand nicht beurteilen.
    1. Bestimmungen über die Bekleidung der verschiedenen Truppenteile und Dienstzweige der Großherzoglichen Hessischen Armeedivision. 2,Nachtrag Darmstadt 1849 von L.C. Wittich
    2. Hessen 2.jpgHessen 3.jpgHessen 1.jpg
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