Hallo,
das sind sehr interessante Überlegungen! Spinnt man den konterfaktischen Faden weiter, stellt sich die Frage, ob er ohne Feldzüge und Eroberungen nicht bald an Glanz und Glorie verloren hätte; sprich: Ein Feldherr, der sich mit den alltäglichen innenpolitischen Problemen herumquälen muss, mit Wirtschaftskrisen und dergleichen ...? Wie lange hätte er als Konsul (wenn man von der genannten Jahreszahl 1799 ausgeht) an der Spitze des Staates gestanden?
Das mit der "in Ruhe lassen" finde ich problematisch dahingehend, weil es impliziert, das "nur die anderen" den Krieg wollten. Ich will hier keine Diskussion darüber lostreten, wer an welchem Krieg schuld war. Klar ist, dass alle damaligen Großmächte Großmachtpolitik betrieben - dazu gehörte auch Expansion. Hier kann man nicht sagen, dass der eine oder andere moralisch "besser" war.
Zudem muss man die Kriege im Kontext betrachten: Frankreich wollte eben nicht nur seine natürlichen Grenzen (und selbst die waren ja durchaus strittig wie die Abtretung der linksrheinischen Gebiete des alten Reiches), sondern darüber hinaus Pufferzonen errichten. Den anderen Großmächten konnte das napoleonische Frankreich nicht als saturiert erscheinen - und bis zuletzt lehnte Napoleon ja ab, sich mit den natürlichen Grenzen zufrieden zu geben und sich in ein Gleichgewicht der europ. Großmächte einzufügen. Das hätte er schließlich noch 1813 haben können (wie dauerhaft, bleibt dahingestellt).
lg, Charlotte
das sind sehr interessante Überlegungen! Spinnt man den konterfaktischen Faden weiter, stellt sich die Frage, ob er ohne Feldzüge und Eroberungen nicht bald an Glanz und Glorie verloren hätte; sprich: Ein Feldherr, der sich mit den alltäglichen innenpolitischen Problemen herumquälen muss, mit Wirtschaftskrisen und dergleichen ...? Wie lange hätte er als Konsul (wenn man von der genannten Jahreszahl 1799 ausgeht) an der Spitze des Staates gestanden?
Das mit der "in Ruhe lassen" finde ich problematisch dahingehend, weil es impliziert, das "nur die anderen" den Krieg wollten. Ich will hier keine Diskussion darüber lostreten, wer an welchem Krieg schuld war. Klar ist, dass alle damaligen Großmächte Großmachtpolitik betrieben - dazu gehörte auch Expansion. Hier kann man nicht sagen, dass der eine oder andere moralisch "besser" war.
Zudem muss man die Kriege im Kontext betrachten: Frankreich wollte eben nicht nur seine natürlichen Grenzen (und selbst die waren ja durchaus strittig wie die Abtretung der linksrheinischen Gebiete des alten Reiches), sondern darüber hinaus Pufferzonen errichten. Den anderen Großmächten konnte das napoleonische Frankreich nicht als saturiert erscheinen - und bis zuletzt lehnte Napoleon ja ab, sich mit den natürlichen Grenzen zufrieden zu geben und sich in ein Gleichgewicht der europ. Großmächte einzufügen. Das hätte er schließlich noch 1813 haben können (wie dauerhaft, bleibt dahingestellt).
lg, Charlotte
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