Quellen von Soldaten und aus der Zivilbevölkerung

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  • KDF10
    antwortet
    Nun, Tolstoi war selber Offizier in der russischen Armee und hat wohl noch einige Veteranen persönlich kennen gelernt. Ich habe das Buch gelesen und historisch keine gravierenden Fehler gefunden. So viel schreibt er in seinem Roman auch nicht über den Krieg. Hier mal die ersten Lesetipps:

    „Aus dem Leben des Generals der Infanterie z. D. Dr. Heinrich von Brandt“

    http://books.google.de/books?id=UeUr...nerals&f=false

    „Erinnerungen an die Geschichte der Stadt Mainz in den Jahren 1813 und 1814“

    http://books.google.de/books?id=Oo5J...0Mainz&f=false

    Kriegserlebnisse des französischen Soldaten Francois Bourgogne (Deutsch)

    http://books.google.de/books?id=k1FE...page&q&f=false

    „Erinnerungen eines Preußen aus der Napoleonischen Zeit“

    http://books.google.de/books?id=LD0K...page&q&f=false

    „Mecklenburgs Noth und Kampf vor und in dem Befreiungskriege“

    http://books.google.de/books?id=M34Q...page&q&f=false

    „Chronologische Übersicht der wichtigsten Begebenheiten aus den Kriegsjahren 1806 -1815“. Manchmal ist das mehr ein Tagebuch als eine Chronologie. Schwerpunkt ist Leipzig. Auf jeden Fall solltest du lesen, welche gewaltigen medizinischen Probleme die Stadt nach der Völkerschlacht hatte. Es gab mehr Verwundete als die Stadt Einwohner hatte.

    1. Band

    http://books.google.de/books?id=X0Qg...page&q&f=false

    2. Band

    http://books.google.de/books?id=X0Qg...page&q&f=false


    Bei Google gibt es auch etliche Zeitungen in Jahres- oder Halbjahresbänden. Wenn dich das interessiert, musst du mal bei books.google recherchieren.Aus der Zeit gibt es z. B. „Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen“, die „Baierische Nationalzeitung“, die „Augsburger Allgemeine Zeitung“, die „Bayreuther Zeitung“, ein „Königlich baierisches Intelligenzblatt“, die „Lemberger Zeitung“, die „Zeitung des Großherzogthums Frankfurt“ und „Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote“.

    Als Beispiel hier mal die Zeitung „Oesterreichischer Beobachter“ von 1812:

    http://books.google.de/books?id=ctFI...201812&f=false

    Wenn du derweil selbst bei books.google zeitnahe Literatur suchen willst, klickst du links auf „Vollständige Ansicht“. Dann werden die Bücher ausgeblendet, von denen man sich ohnehin nur das Cover ansehen kann. Darunter klickst du auf 19. Jahrhundert, dann bekommst du nur die „alten Schinken“. Suchbegriffe fallen dir sicher reichlich ein. Das Wort Memoiren hat man damals in Deutschland kaum verwendet. Besser man sucht nach Denkwürdigkeiten oder Erinnerungen.


    Viel Spaß

    P.S.: Es folgen auch noch ein paar russische Quellen.
    Zuletzt geändert von KDF10; 12.12.2011, 10:55.

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  • Charlotte Corday
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Nichts gegen ein heißes Bad, ich bin ja nicht Marat. Ich stelle dir eine Liste zusammen, dass dauert etwas, aber dann hast du 2012 reichlich Lesestoff. Ein Buch das gerade auf meinem Schreibtisch liegt kann ich dir auch empfehlen. Es ist von Alessandro Barbero "Das schöne Leben des Edelmannes Robert Phyll und die Kriege der Anderen". Ist nur ein Roman aber wirklich sehr gut recherchiert. Naja Roman, die meisten Personen darin gab es tatsächlich und Barbero ist Professor für Geschichte. Der Amerikaner Phyll kommt vor dem Krieg zwischen Frankreich und Preußen nach Deutschland und schildert seine Eindrücke.

    Vielen, vielen Dank! Lesestoff kann man/frau nie genug haben. ;-))) Faszinierend finde ich immer die unterschiedlichen Sichtweisen zu ein und demselben Ereignis, je nachdem, was man mit den Memoiren etc. erreichen möchte. Aber es gibt ja auch in der "seriösen" Geschichtswissenschaft kein Objektivität.

    Tolstois "Krieg und Frieden" liegt schon seit Monaten auf meinem Tisch, aber noch mag ich nicht drüber gehen, weil ich bei Romanen immer das Problem habe, dass ich nicht sicher weiß, was jetzt recherchiert und was erfunden ist. Da werde ich wohl zuerst Dominic Lieven, "Russia against Napoleon" lesen. ;-))

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen
    Und was bitte ist gegen Charlotte Corday einzuwenden? Oder gegen ein heißes Bad? (Nicht so ernst gemeint ...)
    Nichts gegen ein heißes Bad, ich bin ja nicht Marat. Ich stelle dir eine Liste zusammen, dass dauert etwas, aber dann hast du 2012 reichlich Lesestoff. Ein Buch das gerade auf meinem Schreibtisch liegt kann ich dir auch empfehlen. Es ist von Alessandro Barbero "Das schöne Leben des Edelmannes Robert Phyll und die Kriege der Anderen". Ist nur ein Roman aber wirklich sehr gut recherchiert. Naja Roman, die meisten Personen darin gab es tatsächlich und Barbero ist Professor für Geschichte. Der Amerikaner Phyll kommt vor dem Krieg zwischen Frankreich und Preußen nach Deutschland und schildert seine Eindrücke.

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  • Charlotte Corday
    antwortet
    Herzlichen Dank für die Hilfestellung und das diesbezügliche Engagement, ich weiß es wirklich sehr zu schätzen!

    Man kann von google-books halten was man will, aber gerade bezüglich der älteren Literatur erweist es sich oft als sehr hilfreich. ;-))

    Leider kann ich kein Französisch, d.h., ich kann nur mit deutschen und englischsprachigen Werken arbeiten.

    Bei Kleßmann ärgert es mich, dass eben nur Fragmente angeführt werden, und man ja erfahrungsgemäß weiß, dass sich aus Quellen alles heraus interpretieren lässt, wenn man sie nur in den "richtigen" Kontext setzt oder kürzt oder wie auch immer. Was ich Herrn Kleßmann hier aber gar nicht unterstellen will. Ich denke hier eher an Joseph Freiherr von Hormayr, der 1809 an der Tiroler Erhebung maßgeblich beteiligt war und dessen Geschichtsschreibung schon von den Zeitgenossen als sehr, sehr fragwürdig in Bezug auf den Umgang mit Quellen und Fakten kritisiert wurde. Was nicht ins Bild passt, wird halt passend gemacht ...

    An KDF10: Für eine Liste wäre ich sehr dankbar! Es können aber ruhig auch Werke außerhalb des Internets sein, sofern man sie über Antiquariate etc. beziehen kann und sich die Preise noch im zweistelligen Bereich bewegen. Noch besser sind natürlich google-books. Papier zum Drucken ist lagenweise vorhanden.

    Und was bitte ist gegen Charlotte Corday einzuwenden? Oder gegen ein heißes Bad? (Nicht so ernst gemeint ...)

    Frauen in den diversen Armeen waren anscheinend gar keine so große Seltenheit,als Offiziersfrauen sowieso, aber auch - wie u.a. von Hagemann (Mannlicher Muth ...) dargestellt - als "Heldenjungfrauen".

    Mich interessiert vor allem, wie man zur Zeit Napoleons als Soldat oder Zivilist leben konnte, über was geklagt wurde (kein Kaffee, Kontinentalsperre, Rekrutenaushebung etc.) und in wie fern man sich arrangierte. Aber auch die Wende des Wiener Kongresses und die Jahre der Restauration/Reaktion würde ich gerne aus den Quellen heraus erfassen, weil ich wissen möchte, in wie weit die Zeitgenossen den Wandel dokumentierten und interpretierten.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von admin Beitrag anzeigen
    Ein großer Kenner von Memoiren- und Erinnerungsliteratur ist der hier auch aktive Dr. Thomas Hemmann (aka Tom), besuche mal die Seite www.napoleonzeit.de - dort findest Du zahlreiche Bibliographien zu den einzelnen Nationen, v.a. die aus deutschen Ländern.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Die Seite ist interessant, aber viele der Bücher sind allgemein nicht verfügbar. Andererseits hab ich ihm mal eine Mail geschrieben, da er ein Buch suchte, dass ich gefunden habe, die nicht zugestellt werden konnte. Ging dabei um Larrey.

    @ Charlotte Corday (ausgerechnet Charlotte Corday, eine der beeindruckensten Frauen der Revolution), was suchst du genau? Literatur von Augenzeugen gibt es im Internet reichlich zu den Befreiungskriegen. Von Frauen auch, aber nicht sehr viel. Für das Internet kann ich dir eine Liste mit Büchern zusammenstellen. Nicht im Internet findest du das Buch von Nadeschda Andrejewna Durowa, dass ich dir sehr empfehlen kann. Als Mann verkleidet, hat sie in der russischen Armee gedient:



    Kleßmann hast du ja schon erwähnt. Einige seiner Quellen sind im Original im Internet verfügbar. Er zitiert ja immer nur Bruchstücke. Ein Link schon mal vorab:



    "Briefe in die Heimath geschrieben während des Feldzuges 1812 in Russland" von von Loßberg.

    P.S.: In welcher Sprache dürfen denn die Bücher sein? Deutsch ist klar, eventuell auch englisch oder französisch?
    Zuletzt geändert von KDF10; 11.12.2011, 19:19.

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  • admin
    antwortet
    Ein großer Kenner von Memoiren- und Erinnerungsliteratur ist der hier auch aktive Dr. Thomas Hemmann (aka Tom), besuche mal die Seite www.napoleonzeit.de - dort findest Du zahlreiche Bibliographien zu den einzelnen Nationen, v.a. die aus deutschen Ländern.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • Quellen von Soldaten und aus der Zivilbevölkerung

    Ich bin auf der Suche nach Erinnerungsliteratur, Tagebüchern, Memoiren, Briefe (möglichst zeitnah zum Ereignis) von Soldaten, aber auch aus der Zivilbevölkerung - und natürlich auch von Frauen ;-) - aus der Zeit der Koalitionskriege. Dabei interessiere ich mich nicht nur für die Schlachten, sondern auch für das Alltagsleben im Zeitalter Napoleons.

    Bislang habe ich neben Karl J. Mayer, Napoleons Soldaten die Memoiren von "Frau Oberst Engel" sowie von Joachim Kannicht "Napoleon - Kriege - Revolution. Aus dem Leben des badischen Obristen Georg Sartori). Und natürlich die Bücher von Kleßmann (Augenzeugenberichte).

    Vom Feldzug 1809 verfüge ich über die Memoiren von Gassicourt oder auch von Rühle von Lilienstern, die recht aussagekräftig sind.

    Könntet ihr mir mit Literaturtipps weiterhelfen? Danke!


    P.S.: Ich bitte schon vorab um Entschuldigung, wenn dieses Thema in einem Thread bereits ausführlich behandelt wurde.
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