Ein bischen teuer aber offenbar eine bislang unveröffentlichte Quelle steht zum Verkauf bei eBay :
Aus der Beschreibung :
Sie bieten auf eine umfangreiche handschriftliche Lebensbeschreibung, niedergeschrieben 1861.
Besonders interessant sind ausführliche Schilderungen vom Russland-Feldzug 1812, Gefangennahme und Übertritt in die Russisch-deutsche Legion sowie Teilnahme an den Befreiungskriegen.
Mit kompletter, von mir erstellter Abschrift (130 A4-Seiten in Schriftgröße 15, inkl. 314 Fußnoten), von der ich knapp die Hälfte als Fotos unter der Artikelbeschreibung angefügt habe. Außerdem habe ich eine Orts- und Personenliste erstellt. Die Abschrift ist unveröffentlicht und wurde auch nicht in andere Hände gegeben. (Anm.: da ich mich zum Zeitpunkt der Abschrift, 2008, noch nicht mit den Währungen auskannte, habe ich die Symbole in der Abschrift mit "{W1}" und "{W2}" bezeichnet, was mit Copy&Paste leicht zu ersetzen ist.)
Titel: Lebensgeschichte des Rechnungsrats und Premier-Lieutenants Friedrich Wilhelm Woyte.
Umfang: 249 n.n. beschriebene Seiten; es folgen über 200 Leerseiten.
Format (Außenmaße): 21 x 17,8 x 3,3 cm.
Gewicht: 937 g.
Über die Hälfte der Beschreibung befasst sich mit seiner militärischen Laufbahn (u.a. Ostpreußisches Jägerbataillon; Befreiungskriege mit Kämpfen in Russland und Frankreich; 1815 persönliche Begegnung mit Blücher, für den er als expedierender Sekretär bei dem Ober-Kriegs-Commissariat der Rhein-Armee in Aachen eine Zahlungsanweisung wegen seiner Spielschulden zeichnet).
Aus dem Vorwort: "Für das Publikum kann nur das Geschichtliche, die Kriegsjahre von 1812 bis 1815, die in denselben selbst mitgemachten Schlachten und Gefechte, sowie meine Gefangenschaft im nördlichsten Theile von Rußland von einigem Interesse seyn. Das Geschichtliche bezieht sich auch nur auf das, was ich selbst erlebt habe, Alles Uebrige, die kriegerischen Ereignisse und Schlachten in anderen Gegenden sind unberührt geblieben, da sie der allgemeinen Geschichte angehören."
Kapitel: S. 1: Vorrede
S. 5: I. Abschnitt / Meine Kinderjahre
S. 18: II. Abschnitt. Meine fernere Jugendzeit bis zum vollendeten 20. Lebensjahre
S. 40: III. Abschnitt. Meine militairische Laufbahn
S. 41: 1. Der Feldzug nach Rußland im Jahre 1812 [mit dem ostpreußischen Jägerbataillon]
S. 88: 2. Der Feldzug gegen Frankreich 1813/14
S. 142: 3. Der Feldzug des Jahres 1815
S. 179: IV. Abschnitt. Meine Civil-Carriere
S. 220: V. Abschnitt. Mein Leben in der Grafschaft Wernigerode (am Ende datiert 1861).
S. 247: Zusatz zu vorstehender Lebens-Geschichte des Rechnungs-Rathes und Premier-Lieutenants a.D. Friedrich Wilhelm Woyte von seinem jüngsten Sohn Oscar.
Zusammendefassende Kurzbiographie: Friedrich Wilhelm Woyte, geboren 19.09.1791 in Remmen bei Landeck i.Schlesien, getauft im ½ Meile entfernten Dorf Breitenfelde. Einzelkind. Umzug 1800 nach Königsberg. Dort Besuch des reformierten Gymnasiums. Nach Pleite des Vaters 1801 oder 1802 Umzug nach Bartenstein (Ostpr.), dort Besuch des Gymnasiums. Dann Umzug nach Sanditten (Unterricht bei einem Hauslehrer). Nach Skandal Unterrichtsverbot und Besuch des Altstädtischen Gymnasiums im 6 ½ Meilen entfernten Königsberg (kurz nach Konfirmation beim Petersdorfer Pastor Scheller). Examen Ostern 1808. Ein Universitätsbesuch scheitert an den geringen finanziellen Mitteln des Vaters; er tritt beim Amtsrat Werner in Waldow bei Königsberg eine Stelle als Amtsschreiber an. Der Vater stirbt (7. oder) 8. Mai 1808 im Alter von 57 Jahren. Woyte verliebt sich in Caroline, der einzigen Tochter eines Königsberger Gutsbesitzers. Bedingung für eine Heirat ist eine feste Anstellung. Er wird Supernumerar (vorläufiger Beamter) in der Calculator beim Königsberger Amte. Diese Stelle verläßt er nach einem Jahr, als Caroline einen anderen heiratet. 1811/12 arbeitet er ein halbes Jahr bei seinem Onkel im Forstwesen gegen Kost und Logis. 1812 Eintritt in das Ostpreußische Jäger-Bataillon (es gibt nur eines), wo schon sein Cousin dient. 1812 Feldzug und Gefangenschaft in Russland (22. August 1812 bei Dahlenkirchen), Eintritt in dt.-russische Legion, dann Befreiungskriege, Kämpfe in Norddeutschland und Flandern... im Juni 1814 lernt er im Zuchthaus Vilvor die Fraue des Räubers Schinderhannes kannen. Im November 1814 tritt er eine Stelle als expedierender Sekretär bei dem Ober-Kriegs-Commissariat der Rhein-Armee in Aachen an; in dieser Funktion zeichnet er eine Zahlungsanweisung für Blüchers Spielschulden. Am 12. April 1816 tritt er eine Stelle als Ober-Kriegs-Commissariats-Secretair und Büreau-Chef im Ober-Kriegs-Commissariat im Merseburg an. August 1819 - März 1821 interimistische Verwaltung des Kriegs-Commissariats in Halle, danach Registrator in der Intendantur des 4. Armee-Corps in Merseburg; im August 1821 Umzug mit der Dienststelle nach Erfurt und im August 1825 nach Magdeburg. Im September 1830 temporäre Versetzung nach Köln (Anlaß: Julirevolution in Frankreich), die sich bis Mai/Juni 1832 hinzieht (Rückkehr nach Magdeburg). 1833 Ernennung zum Premier-Lieutenant der Landwehr. Ende März 1838 Versetzung ins Allgemeine Kriegs-Departement des Kriegsministeriums nach Berlin. Nach Probezeit ab 14. Mai 1838 Geheimer expedirender Secretair und Calculator. Am 18. Januar 1851 rother Adler-Orden IV. Classe. Dezember 1851 Ernennung zum Rechnungsrat.
Mitte der 50er Jahre Abschied aus dem Staatsdienst; wg. hoher Schulden Mai 1857 Umzug nach Hasserode/Hgtum Wernigerode. Am 1. Februar 1858 Umzug nach Nöschenrode, da das Leben in Hasserode zu teuer wurde. Über das Leben in Nöschenröde schreibt er durchweg negativ, zieht teils unflätig über Schmutz, Charakter der Einwohner, Gottlosigkeit etc. her. Im kurzen Nachtrag des Sohnes werden erwähnt: ab 1861 Umzüge nach Halberstadt, Thale i.Harz, Potsdam und Magdeburg, wo er am 3. Februar 1874 an Altersschwäche starb. Er wurde auf dem St.Johannes-Kirchhof hinter der 1 Stunde von Magdeburg entfernten Sudenburg begraben.
Ehefrauen: 1. Johanna, Tochter des Kaufmanns Ziegler in Merseburg, Heirat 26.09.1816, † 08.10.1827 // 2. 2. Lina [=Christiane Caroline] (Tochter des Pfarrers Lange in Gübs bei Magdeburg, bis zum Tod ihrer Mutter 1. Lehrerin an der Töchterschule in Burg, *1794/95, Heirat Ostern 1829, † 16.04.1840 // 3. Auguste, Tochter des Particuliers Behrens in Magdeburg, bei Heirat Ostern 1842 35 Jahre alt, † 28.08.1849 [Cholera].
Zu den militärischen Erlebnissen: Aus der Einleitung: "Dieser Abschnitt enthält die wichtigste und interressanteste Periode meines Lebens, und wird ausgedehnter und specieller als die vorhergehenden Abschnitte seyn, weil eben der Wichtigkeit wegen theils Alles genau in meinem Gedächtnisse geblieben ist, theils weil ich von hier ab, freilich nur in kurzen Umrissen, ein Tagebuch geführt habe, das, wenn auch nicht alle Begebenheiten selbst speciell enthält, so doch die Route, welche ich verfolgt habe, bezeichnet und Manches, das ich vielleicht vergessen haben könnte, wieder in mein Gedächtniß zurückruft."
Feldzug gegen Russland 1812 (durch die französische Allianz) mit dem Ostpreußischen Jäger-Bataillon (unter u.a. Major von Thümen); 9. Juni Stationierung in Friedrichsdorf, am 15. Juni Befehl zum Vorrücken gegen Tilsit, 22. Juni Bau einer Pontonbrücke über die Memel bei Tilsit, Quartier in Piktupöhnen, 28. Juni über die Grenze (Ansprache von General York; "Napoleons und seiner Truppen hatte er mit keiner Silbe erwähnt"), 1. Juli Rosienna, 7. Juli Schaulen, 19. Juli Gefecht bei Eckau, danach ging es nach Dahlenkirchen, wo er am 22. Juli von den Russen verletzt und gefangengenommen wird (sehr ausführlich beschrieben); er wird in der Rigaer Zitadelle gefangengehalten; ein Angebot, in eine russisch-deutsche Legion unter Lieutenant von Thiedemann einzutreten, nimmt Woyte an. Am 1. September geht es per Schiff von Dünamünde nach Reval; wegen eines langen Unwetters kommen sie erst am 13. September in Reval an, wo sie bis 22. Oktober blieben. Dort schließt er Bekanntschaft mit dem Dichter Kotzebue. Unter General von Arendschild geht es per Schiff nach Helsingfors (ein anderen Schiff geht unter, wobei die Ausrüstung verlorengeht), von wo es am 4. November zu Fuß (barfuß durch den Schnee!) weitergeht; am 5. Ankunft in Borgo, wo die Organisation der Legion begann. Das Jäger-Corps bestand aus 130 Mann; Woyte wird mit 21 Jahren Oberjäger und bald Sergeant-Oberjäger mit Aufsicht über das Lazarett (sein Vorgänger Oberjäger Striewsky war am Lazarettfieber gestorben). Er selbst erkrankt auch, überlebt aber knapp. Am 31. Januar 1813 erfolgt er Befehl zum Abmarsch nach Petersburg (Ankunft 13.2.) , 17. Februar Narwa (dort bis 13. April), 22. Mai Tauroggen, am 23. Mai über die preußische Grenze...
Infos über die beiden anderen Feldzüge s. Fotos der Abschrift.
Zustand: Einband stark berieben, Ecken bestoßen, Rücken im oberen Bereich beschädigt. Seiten gebräunt und teils fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder am Ende der Artikelbeschreibung!
Aus der Beschreibung :
Sie bieten auf eine umfangreiche handschriftliche Lebensbeschreibung, niedergeschrieben 1861.
Besonders interessant sind ausführliche Schilderungen vom Russland-Feldzug 1812, Gefangennahme und Übertritt in die Russisch-deutsche Legion sowie Teilnahme an den Befreiungskriegen.
Mit kompletter, von mir erstellter Abschrift (130 A4-Seiten in Schriftgröße 15, inkl. 314 Fußnoten), von der ich knapp die Hälfte als Fotos unter der Artikelbeschreibung angefügt habe. Außerdem habe ich eine Orts- und Personenliste erstellt. Die Abschrift ist unveröffentlicht und wurde auch nicht in andere Hände gegeben. (Anm.: da ich mich zum Zeitpunkt der Abschrift, 2008, noch nicht mit den Währungen auskannte, habe ich die Symbole in der Abschrift mit "{W1}" und "{W2}" bezeichnet, was mit Copy&Paste leicht zu ersetzen ist.)
Titel: Lebensgeschichte des Rechnungsrats und Premier-Lieutenants Friedrich Wilhelm Woyte.
Umfang: 249 n.n. beschriebene Seiten; es folgen über 200 Leerseiten.
Format (Außenmaße): 21 x 17,8 x 3,3 cm.
Gewicht: 937 g.
Über die Hälfte der Beschreibung befasst sich mit seiner militärischen Laufbahn (u.a. Ostpreußisches Jägerbataillon; Befreiungskriege mit Kämpfen in Russland und Frankreich; 1815 persönliche Begegnung mit Blücher, für den er als expedierender Sekretär bei dem Ober-Kriegs-Commissariat der Rhein-Armee in Aachen eine Zahlungsanweisung wegen seiner Spielschulden zeichnet).
Aus dem Vorwort: "Für das Publikum kann nur das Geschichtliche, die Kriegsjahre von 1812 bis 1815, die in denselben selbst mitgemachten Schlachten und Gefechte, sowie meine Gefangenschaft im nördlichsten Theile von Rußland von einigem Interesse seyn. Das Geschichtliche bezieht sich auch nur auf das, was ich selbst erlebt habe, Alles Uebrige, die kriegerischen Ereignisse und Schlachten in anderen Gegenden sind unberührt geblieben, da sie der allgemeinen Geschichte angehören."
Kapitel: S. 1: Vorrede
S. 5: I. Abschnitt / Meine Kinderjahre
S. 18: II. Abschnitt. Meine fernere Jugendzeit bis zum vollendeten 20. Lebensjahre
S. 40: III. Abschnitt. Meine militairische Laufbahn
S. 41: 1. Der Feldzug nach Rußland im Jahre 1812 [mit dem ostpreußischen Jägerbataillon]
S. 88: 2. Der Feldzug gegen Frankreich 1813/14
S. 142: 3. Der Feldzug des Jahres 1815
S. 179: IV. Abschnitt. Meine Civil-Carriere
S. 220: V. Abschnitt. Mein Leben in der Grafschaft Wernigerode (am Ende datiert 1861).
S. 247: Zusatz zu vorstehender Lebens-Geschichte des Rechnungs-Rathes und Premier-Lieutenants a.D. Friedrich Wilhelm Woyte von seinem jüngsten Sohn Oscar.
Zusammendefassende Kurzbiographie: Friedrich Wilhelm Woyte, geboren 19.09.1791 in Remmen bei Landeck i.Schlesien, getauft im ½ Meile entfernten Dorf Breitenfelde. Einzelkind. Umzug 1800 nach Königsberg. Dort Besuch des reformierten Gymnasiums. Nach Pleite des Vaters 1801 oder 1802 Umzug nach Bartenstein (Ostpr.), dort Besuch des Gymnasiums. Dann Umzug nach Sanditten (Unterricht bei einem Hauslehrer). Nach Skandal Unterrichtsverbot und Besuch des Altstädtischen Gymnasiums im 6 ½ Meilen entfernten Königsberg (kurz nach Konfirmation beim Petersdorfer Pastor Scheller). Examen Ostern 1808. Ein Universitätsbesuch scheitert an den geringen finanziellen Mitteln des Vaters; er tritt beim Amtsrat Werner in Waldow bei Königsberg eine Stelle als Amtsschreiber an. Der Vater stirbt (7. oder) 8. Mai 1808 im Alter von 57 Jahren. Woyte verliebt sich in Caroline, der einzigen Tochter eines Königsberger Gutsbesitzers. Bedingung für eine Heirat ist eine feste Anstellung. Er wird Supernumerar (vorläufiger Beamter) in der Calculator beim Königsberger Amte. Diese Stelle verläßt er nach einem Jahr, als Caroline einen anderen heiratet. 1811/12 arbeitet er ein halbes Jahr bei seinem Onkel im Forstwesen gegen Kost und Logis. 1812 Eintritt in das Ostpreußische Jäger-Bataillon (es gibt nur eines), wo schon sein Cousin dient. 1812 Feldzug und Gefangenschaft in Russland (22. August 1812 bei Dahlenkirchen), Eintritt in dt.-russische Legion, dann Befreiungskriege, Kämpfe in Norddeutschland und Flandern... im Juni 1814 lernt er im Zuchthaus Vilvor die Fraue des Räubers Schinderhannes kannen. Im November 1814 tritt er eine Stelle als expedierender Sekretär bei dem Ober-Kriegs-Commissariat der Rhein-Armee in Aachen an; in dieser Funktion zeichnet er eine Zahlungsanweisung für Blüchers Spielschulden. Am 12. April 1816 tritt er eine Stelle als Ober-Kriegs-Commissariats-Secretair und Büreau-Chef im Ober-Kriegs-Commissariat im Merseburg an. August 1819 - März 1821 interimistische Verwaltung des Kriegs-Commissariats in Halle, danach Registrator in der Intendantur des 4. Armee-Corps in Merseburg; im August 1821 Umzug mit der Dienststelle nach Erfurt und im August 1825 nach Magdeburg. Im September 1830 temporäre Versetzung nach Köln (Anlaß: Julirevolution in Frankreich), die sich bis Mai/Juni 1832 hinzieht (Rückkehr nach Magdeburg). 1833 Ernennung zum Premier-Lieutenant der Landwehr. Ende März 1838 Versetzung ins Allgemeine Kriegs-Departement des Kriegsministeriums nach Berlin. Nach Probezeit ab 14. Mai 1838 Geheimer expedirender Secretair und Calculator. Am 18. Januar 1851 rother Adler-Orden IV. Classe. Dezember 1851 Ernennung zum Rechnungsrat.
Mitte der 50er Jahre Abschied aus dem Staatsdienst; wg. hoher Schulden Mai 1857 Umzug nach Hasserode/Hgtum Wernigerode. Am 1. Februar 1858 Umzug nach Nöschenrode, da das Leben in Hasserode zu teuer wurde. Über das Leben in Nöschenröde schreibt er durchweg negativ, zieht teils unflätig über Schmutz, Charakter der Einwohner, Gottlosigkeit etc. her. Im kurzen Nachtrag des Sohnes werden erwähnt: ab 1861 Umzüge nach Halberstadt, Thale i.Harz, Potsdam und Magdeburg, wo er am 3. Februar 1874 an Altersschwäche starb. Er wurde auf dem St.Johannes-Kirchhof hinter der 1 Stunde von Magdeburg entfernten Sudenburg begraben.
Ehefrauen: 1. Johanna, Tochter des Kaufmanns Ziegler in Merseburg, Heirat 26.09.1816, † 08.10.1827 // 2. 2. Lina [=Christiane Caroline] (Tochter des Pfarrers Lange in Gübs bei Magdeburg, bis zum Tod ihrer Mutter 1. Lehrerin an der Töchterschule in Burg, *1794/95, Heirat Ostern 1829, † 16.04.1840 // 3. Auguste, Tochter des Particuliers Behrens in Magdeburg, bei Heirat Ostern 1842 35 Jahre alt, † 28.08.1849 [Cholera].
Zu den militärischen Erlebnissen: Aus der Einleitung: "Dieser Abschnitt enthält die wichtigste und interressanteste Periode meines Lebens, und wird ausgedehnter und specieller als die vorhergehenden Abschnitte seyn, weil eben der Wichtigkeit wegen theils Alles genau in meinem Gedächtnisse geblieben ist, theils weil ich von hier ab, freilich nur in kurzen Umrissen, ein Tagebuch geführt habe, das, wenn auch nicht alle Begebenheiten selbst speciell enthält, so doch die Route, welche ich verfolgt habe, bezeichnet und Manches, das ich vielleicht vergessen haben könnte, wieder in mein Gedächtniß zurückruft."
Feldzug gegen Russland 1812 (durch die französische Allianz) mit dem Ostpreußischen Jäger-Bataillon (unter u.a. Major von Thümen); 9. Juni Stationierung in Friedrichsdorf, am 15. Juni Befehl zum Vorrücken gegen Tilsit, 22. Juni Bau einer Pontonbrücke über die Memel bei Tilsit, Quartier in Piktupöhnen, 28. Juni über die Grenze (Ansprache von General York; "Napoleons und seiner Truppen hatte er mit keiner Silbe erwähnt"), 1. Juli Rosienna, 7. Juli Schaulen, 19. Juli Gefecht bei Eckau, danach ging es nach Dahlenkirchen, wo er am 22. Juli von den Russen verletzt und gefangengenommen wird (sehr ausführlich beschrieben); er wird in der Rigaer Zitadelle gefangengehalten; ein Angebot, in eine russisch-deutsche Legion unter Lieutenant von Thiedemann einzutreten, nimmt Woyte an. Am 1. September geht es per Schiff von Dünamünde nach Reval; wegen eines langen Unwetters kommen sie erst am 13. September in Reval an, wo sie bis 22. Oktober blieben. Dort schließt er Bekanntschaft mit dem Dichter Kotzebue. Unter General von Arendschild geht es per Schiff nach Helsingfors (ein anderen Schiff geht unter, wobei die Ausrüstung verlorengeht), von wo es am 4. November zu Fuß (barfuß durch den Schnee!) weitergeht; am 5. Ankunft in Borgo, wo die Organisation der Legion begann. Das Jäger-Corps bestand aus 130 Mann; Woyte wird mit 21 Jahren Oberjäger und bald Sergeant-Oberjäger mit Aufsicht über das Lazarett (sein Vorgänger Oberjäger Striewsky war am Lazarettfieber gestorben). Er selbst erkrankt auch, überlebt aber knapp. Am 31. Januar 1813 erfolgt er Befehl zum Abmarsch nach Petersburg (Ankunft 13.2.) , 17. Februar Narwa (dort bis 13. April), 22. Mai Tauroggen, am 23. Mai über die preußische Grenze...
Infos über die beiden anderen Feldzüge s. Fotos der Abschrift.
Zustand: Einband stark berieben, Ecken bestoßen, Rücken im oberen Bereich beschädigt. Seiten gebräunt und teils fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder am Ende der Artikelbeschreibung!