Man kennt ja die Anomalie, dass es in der französischen Linieninfanterie offiziell keine Pfeifer gab (ab 1808 regulär 1 Pfeifer pro Bataillon, der Grenadierkompanie zugeteilt, wenn ich nicht irre). Anomalie deshalb, weil in der Ordonnanz von 1754 (gültig bis 1831) sehr wohl feststehende, also regulierte Melodien auch für Pfeifer (oder Hautbois) für die überwiegende Mehrzahl der Signale enthalten sind.
Nun war es ja aber offenbar so, dass, Reglemente hin oder her, Pfeifer durchaus in grosser Zahl in den Regimentern zu finden waren. Zwei Beispiele werden in einem Artikel von Rigo in Figurines N°1, Décembre 1994-Janvier 1995, S. 44, erwähnt: Im Jahr 1804 ordnete Oberst Nerin für die zwei bataillons de guerre seines 64e de ligne die Aufstellung von 18 Pfeifern an, d.h. je einer pro Kompanie. Im Jahr 1805 orderte das 84e de ligne 27 Militärpfeifen und zugehörige Behälter für seine drei bataillons de guerre, was wiederum auf einen Pfeifer pro Kompanie hindeutet.
Frage: Heisst das nun, dass jeder Kompanie ein Pfeifer zusätzlich zu den beiden Tambouren pro Kompanie zugeteilt wurde (müssten dann wohl eine ganze Menge enfants de troupe zur Verfügung gestanden haben...), oder war es eher so, dass einer der beiden Tambouren zum Pfeifer umfunktioniert wurde? Als die Voltigeurkompanien eingerichtet wurden, für die anstelle von zwei Tambouren zwei Hornisten pro Kompanie vorgesehen waren, war es ja, laut Literatur, offenbar oft so, dass stattdessen nur ein Hornist eingesetzt und einer der Tambouren beibehalten wurde, die Zahl der Spielleute pro Kompanie sich also nicht erhöhte. Deshalb neige ich zur Auffassung, dass es sich bei den Grenadier- und Füsilierkompanien ähnlich verhalten hat, also einer der Tambouren durch einen Pfeifer ersetzt wurde und sich die Gesamtzahl der Spielleute pro Kompanie nicht erhöhte.
Liege ich da falsch? Verfügt jemand über konkrete Hinweise, wie das generell gehandhabt wurde?
Nun war es ja aber offenbar so, dass, Reglemente hin oder her, Pfeifer durchaus in grosser Zahl in den Regimentern zu finden waren. Zwei Beispiele werden in einem Artikel von Rigo in Figurines N°1, Décembre 1994-Janvier 1995, S. 44, erwähnt: Im Jahr 1804 ordnete Oberst Nerin für die zwei bataillons de guerre seines 64e de ligne die Aufstellung von 18 Pfeifern an, d.h. je einer pro Kompanie. Im Jahr 1805 orderte das 84e de ligne 27 Militärpfeifen und zugehörige Behälter für seine drei bataillons de guerre, was wiederum auf einen Pfeifer pro Kompanie hindeutet.
Frage: Heisst das nun, dass jeder Kompanie ein Pfeifer zusätzlich zu den beiden Tambouren pro Kompanie zugeteilt wurde (müssten dann wohl eine ganze Menge enfants de troupe zur Verfügung gestanden haben...), oder war es eher so, dass einer der beiden Tambouren zum Pfeifer umfunktioniert wurde? Als die Voltigeurkompanien eingerichtet wurden, für die anstelle von zwei Tambouren zwei Hornisten pro Kompanie vorgesehen waren, war es ja, laut Literatur, offenbar oft so, dass stattdessen nur ein Hornist eingesetzt und einer der Tambouren beibehalten wurde, die Zahl der Spielleute pro Kompanie sich also nicht erhöhte. Deshalb neige ich zur Auffassung, dass es sich bei den Grenadier- und Füsilierkompanien ähnlich verhalten hat, also einer der Tambouren durch einen Pfeifer ersetzt wurde und sich die Gesamtzahl der Spielleute pro Kompanie nicht erhöhte.
Liege ich da falsch? Verfügt jemand über konkrete Hinweise, wie das generell gehandhabt wurde?
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