Kapellen ?

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  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 01.10.2006
    • 2049

    Kapellen ?

    "Kapelle" oder "Capelle" war zur napoleonischen Zeit ein anderes Wort für Achselklappe.

    Weiß jemand, woher dieser Begriff stammt ?

    Transfeld schreibt (S. 148) bezüglich der 1814 bei den preußischen Garden eingeführten Kapellenlitzen: "Kapellen = in Form eines Doppelwinkels auslaufende Enden", bringt aber keine Wortherkunft und keine Quelle dafür.

    Hier zwei Beispiele für die Verwendung des Begriffs:







  • DrsRob
    Benutzer
    Caporal
    • 09.03.2011
    • 51

    #2
    Ich denke mir dass in diese text "Capelle" referiert an das Teil über die zwei Knöpfe im Rücken.
    Das hat nichts zu tun mit "Kapelle" in Kapellenlitzen. Letzteres referiert an die Forme, nicht die Position.

    Kommentar

    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 01.10.2006
      • 2049

      #3
      Zumindest in Preußen sind "Kapelle" und "Achselklappe" identisch.

      In einem Vorschlag vom 9. Juni 1808 zur Bekleidung der Kürassiere hieß es:

      Litevske von dunkelblauen Tuch mit Kragen und Kapelle von der Farbe der Collet-Kragen, Ärmel mit Leinwand, Leib und Schöße mit Boy gefüttert, gelben oder weißen Knöpfen.

      Am 23. Oktober 1808 wurde dann bestimmt:

      Lithewska von dunkelblauem Tuche mit Kragen und Achselklappen von der Farbe der Collett-Kragen, Aermel mit Leinwand, Leib mit Boy gefuttert, gelben oder weißen Knöpfen.

      Hier noch ein Beispiel, wo Schulterklappe und Capelle direkt gleichgesetzt werden:

      Der Name des preussischen Heeresreformers Gerhard von Scharnhorst (1755-1813) ist fest mit der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht verbunden. Er stand damit am Anfang einer Epoche, deren mogliches Ende zu den viel diskutierten Themen der Gegenwart gehort. Scharnhorsts Konzepte reichten aber weiter und umfassten unter anderem die Neugestaltung der Offizierbildung, die Uberwindung der Adelsprivilegien im Offizierkorps und die Professionalisierung des Generalstabes. In der Konfrontation mit dem revolutionaren Frankreich verfolgte er im Einklang mit den Stein-Hardenbergschen Reformen und gegen viele Widerstande das Ziel, ein traditionelles System zu modernisieren. Die Edition will den gesamten handschriftlichen Nachlass Scharnhorsts einer breiteren Offentlichkeit zuganglich machen.Der funfte Band sieht Scharnhorst in Konigsberg als Vorsitzenden der Kommission zur Militarreorganisation und Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements wahrend der Ministerien Stein und Dohna-Altenstein. Wahrend die Fehler von 1806 noch untersucht wurden und Preussen erneut in europaische Kriege verwickelt zu werden drohte, trieben Scharnhorst und seine Mitarbeiter die umfassende Reform und Neuausrustung des Heeres voran.

      Zuletzt geändert von Sans-Souci; 06.02.2023, 11:03.

      Kommentar

      • admin
        Administrator
        Colonel
        • 30.09.2006
        • 2849

        #4
        Zunächst dachte ich an eine französische Herkunft und habe im Dictionnaire des Armées de Terre et de mer des Comte des Chesnel (Paris 1865) geschaut, aber dort unter "Capel*" nichts gefunden.

        Wenn man sich aber die typische Kapellenlitze anschaut, so hier bei Wikipedia:


        ... dann stellt sich mir die Frage, ob sich "Kapelle" hier von Kapitell abgeleitet hat, denn die Enden der Kapellenlitzen ähneln doch stark an die Formen von Kapitellen. Aber das ist nur eine persönliche Vermutung, die ich durch keine Quelle belegen kann.

        Schöne Grüße
        Markus Stein
        "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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        • Spaen
          Erfahrener Benutzer
          Tambour-Major
          • 26.04.2020
          • 301

          #5
          Kapelle mit Achselklappe gleich zu setzen ist ungewöhnlich und mir in der Literatur so noch nicht vorgekommen. Mit dem Begriff Kapell oder Kapelle wird in der Regel die von Admin gezeigte Litze verbunden (z.B. Pietsch I Seite 8)

          Des weiteren gibt es das sogenannte "Ärmelkapell" bei den Tambours der altpreußischen Infanterie. Darunter versteht man eine dachförmige ein-oder zweireihige Anordnung der Borten als Umfassung der brandenburgischen Aufschläge. Siehe Abbildung bei Bleckwenn DS 37, Seite 30, Abb. a.

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