Zeitgenössische Darstellung französischer Leichter Infanterie 1810

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  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2849

    Zeitgenössische Darstellung französischer Leichter Infanterie 1810

    Ich war am Wochenende in Frankfurt/Main und dabei u.a. auch im Historischen Museum, das unabhängig von unserem Hobby auf jeden Fall ein Besuch lohnt. Dort ist - leider deutlich über den Köpfen der Besucher - das vielleicht einigen schon bekannte Gemälde mit der Darstellung der Verbrennung englischer Waren 1810 ausgestellt. Ich konnte es mit dem Handy fotografieren, dabei auch einige Ausschnitte, die ich nun bearbeitet habe (u.a. auch die schräge Perspektive korrigiert).

    Sowohl beim Betrachten, aber erst recht bei der Bearbeitung fällt auf, wie genau der Maler Johann Carl Wilck das Geschehen und die dort beteiligten Soldaten, mehrheitlich von einem französischen Leichten Infanterie-Regiment, beobachten und dann malen konnte. Die Genauigkeit der Details an den Monturen sind bemerkenswert, es sei hier nur auf die Mantelfarben, die Offiziersdarstellung und der Sappeure hingewiesen; und schließlich auch der gezeigten Bataillons- und Kompaniefahnen.

    Ihr findet das Gesamtgemälde wie auch vier Ausschnitte im Uniformenportal unter den u.a. Link.

    Viel Spaß beim Studium dieses bemerkenswerten Gemäldes wünscht Euch
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1144

    #2
    Hallo Markus, besten Dank! Hat jemand eine Ahnung, was das für ein Fuhrwerk ist, ziviles oder Armee-Modell? VG Tom

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2849

      #3
      Zitat von Tom Beitrag anzeigen
      Hat jemand eine Ahnung, was das für ein Fuhrwerk ist, ziviles oder Armee-Modell?
      Schwierig zu bewerten, da viele Wagen bei den Regimentern requiriert waren und daher nicht unbedingt "Standard-Modellen" entsprachen - vielleicht mit Ausnahme der Munitionswagen. Von daher könnte es sein, aber auch nicht

      Schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

      Kommentar

      • Sans-Souci
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 01.10.2006
        • 2049

        #4
        Ich denke nicht, daß das ein militärischer Wagen ist. Er scheint mir eher für den Transport schwerer Güter auf befestigtem Boden bestimmt zu sein.

        Die Räder sind sehr niedrig, was bei einem weichem oder morastigen Boden, in den die Räder einsinken können, sehr unvorteilhaft ist. Dadurch liegt auch der Boden der Ladefläche sehr tief, was praktisch zum Be- und Entladen, aber im Schlamm oder bei Durchfahren von Fuhrten nachteilig ist. Es fehlen Seitenwände, um voluminösere, aber leichtere Güter höher stapeln zu können und sie vor dem Herunterfallen zu bewahren.

        Aber ich kenne keine Quelle über die Form der Transport-Fahrzeuge in der französischen Armee.

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 3146

          #5
          es könnte je eine Lafette sein.

          Kommentar

          • HKDW
            Erfahrener Benutzer
            Colonel
            • 02.10.2006
            • 3146

            #6
            Interessant sind ja auch die Fanions, oder Fahnen, Adler sollten ja nicht im Feld getragen werden bei der leichten Infanterie, die sogenannten Fanions - für das Bataillon wohl aber schon.

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            • admin
              Administrator
              Colonel
              • 30.09.2006
              • 2849

              #7
              Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
              Interessant sind ja auch die Fanions, oder Fahnen, Adler sollten ja nicht im Feld getragen werden bei der leichten Infanterie, die sogenannten Fanions - für das Bataillon wohl aber schon.
              In der Tat, zumal Charrié in seinem Buch angibt, dass zwischen 1808 und 1811 die Regimenter keine Bataillons-/Kompaniefahnen hatten, hier aber eine zeitgenössische Darstellung von 1810 diese zeigt. Laut Charrié hatten aber die Obersten wohl ihre Eigenwilligkeiten behalten, offiziell werden sie erst mit dem kaiserlichen Dekret vom 25.12.1811.

              Schöne Grüße
              Markus Stein
              "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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              • Spaen
                Erfahrener Benutzer
                Tambour-Major
                • 26.04.2020
                • 301

                #8
                Zitat aus Begleittexttafel aus dem großen Tafelwerk von Carle Vernet zu Cinquiéme Série: "Fanions de Bataillon".

                " Par un décret en date du 18 février 1808, Napoléone donnait un " enseigne" aux bataillons de guerre des régiments d`infanterie ....... A ce moment, les fanions existaient et ne constiuaient pas une nouveauté dans l`armee francaise. "



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                • Tom
                  Erfahrener Benutzer
                  Chef de Bataillon
                  • 03.10.2006
                  • 1144

                  #9
                  Ein Gegenstück der Gebr. Suhr zeigt die Verbrennung englischer Waren in Hamburg 1810 ( https://repository.library.brown.edu...em/bdr:236210/ ).
                  Der Kommentar "...lithographs by and after Suhr; surrendering British troops burning their weapons between lines of massed French troops..." ist natürlich Unsinn, die rot uniformierte Truppe dürfte Hamburger Bürgergarde sein. Gruß, Tom

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                  • Napolium
                    Neuer Benutzer
                    Soldat
                    • 14.07.2023
                    • 21

                    #10
                    Zitat von admin Beitrag anzeigen
                    Ich war am Wochenende in Frankfurt/Main und dabei u.a. auch im Historischen Museum, das unabhängig von unserem Hobby auf jeden Fall ein Besuch lohnt. Dort ist - leider deutlich über den Köpfen der Besucher - das vielleicht einigen schon bekannte Gemälde mit der Darstellung der Verbrennung englischer Waren 1810 ausgestellt. Ich konnte es mit dem Handy fotografieren, dabei auch einige Ausschnitte, die ich nun bearbeitet habe (u.a. auch die schräge Perspektive korrigiert).

                    Sowohl beim Betrachten, aber erst recht bei der Bearbeitung fällt auf, wie genau der Maler Johann Carl Wilck das Geschehen und die dort beteiligten Soldaten, mehrheitlich von einem französischen Leichten Infanterie-Regiment, beobachten und dann malen konnte. Die Genauigkeit der Details an den Monturen sind bemerkenswert, es sei hier nur auf die Mantelfarben, die Offiziersdarstellung und der Sappeure hingewiesen; und schließlich auch der gezeigten Bataillons- und Kompaniefahnen.

                    Ihr findet das Gesamtgemälde wie auch vier Ausschnitte im Uniformenportal unter den u.a. Link.

                    Viel Spaß beim Studium dieses bemerkenswerten Gemäldes wünscht Euch
                    Markus Stein
                    Dass die Sappeure rote Revers tragen, ist nicht ganz ungewöhnlich, da es bei der Infanterie üblich war, dass die Tête de colonne farblich etwas aufgemotzt wurden. Ich habe irgendwo eine zeitgenössische Darstellung mit fabrigen Revers eines Sappeurs gesehen. Vielleicht finde ich die Darstellung.

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                    • HKDW
                      Erfahrener Benutzer
                      Colonel
                      • 02.10.2006
                      • 3146

                      #11
                      Im sogenannten Otto Manuskript findest einige Sappeure mit farbigen Rabatten.

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                      • Kein Prinz
                        Erfahrener Benutzer
                        Sergent
                        • 18.04.2021
                        • 118

                        #12
                        Please excuse my late response on this delightful painting.
                        I concur with most points of view- though I am sure the destruction was a 'learning experience for local traders' as even the French military or administration would rather sell off goods for profit than destroy them.
                        Now, on 'fanions' the decree is about regimental signs replacing the Eagles presence and worship.
                        Working fanions for company and battalion alignment never ceased to be used AFAIK; as far as 'rallying points' or centreing movements; specific sous-officiers still used a reversed musket to help guide alignments according to the original 1791 Regulations (I think).

                        Consider also the myriad of official/ unofficial fanions utilised by the Jeune Garde, as well as the ad-hoc bodies of temporary formations such as Oudinots 'Grenadiers Reunis' of 1805 and later.
                        regards to all, davew

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                        • Kein Prinz
                          Erfahrener Benutzer
                          Sergent
                          • 18.04.2021
                          • 118

                          #13
                          Hello again,
                          A more detailed response on some of the observations made.
                          [hr]

                          2- The left edge of the image of the painting by Johann Carl Wilck with two officers and a Sapper in the foreground.
                          While the rights of the two maintenance officers, clearly from a Light infantry Regiment, which was tasked with the burning of the English Were bound to come to him, opposite an officer from the General staff - apparent to the Golden decorations on the dark blue collar.

                          Remarkably, the Sapper, in addition to those in the background, the soldiers in the different coat to the right of the officers. Because he is wearing in contrast to the one to the right of the wagon working Sappers has no dark blue uniform, but under the apron is a more "gray" Rock* due to the very accurate representation of the different soldier types a reference to belonging to a different unit.

                          *dw_ Habit or surtout for French. It appears the painter has attempted to depict a ‘bleu de ciel’ shade of tete-du-colonne items (facings) rather than the grey suggested. This was common and normal by this period post 1808/09 wars. Many many regiments used bleu-claire etc. for bands, musicians and sappers etc.

                          In the Background is civilian -the red-clad rider, in addition to the two soldiers that are likely to French Chasseurs à Cheval*.

                          *dw_ Again the white plumes, tipped yellow it appears, may be more indicative of local troops rather than chasseurs. Nothing else on the shakos indicates typical French soldiers.

                          3- The Central motif of the painting by Johann Carl Wilck shows on a wagon the Sapper [Sergent] of a regiment of French light infantry, visible are the badges on the upper arm [plus silver rank chevron above cuff.]. Very carefully from Wilck the laps of the sapeurs were observed and shown here.

                          *dw_ He is clearly from the Carabinier company (elite) of Legére as you say.

                          Both the soldiers behind the car, as well as the left-adjacent sapper wearing Light infantry differing skirts with red, discounts, and collar, and other habit color. These appear therefore, to come from a different unit.*

                          *dw_ Another generalisation as mixed uniform and equipment was the norm by now in French units of all kinds. It was not uncommon for the working mans clothing to differ- i would have said he was wearing a surtout (undree habit or frac) but because he has scarlet lapels, I defer and suggest it is an 'older' item downgraded to undress. Not having cuffs is most unusual. Note that all these men around the wagon do have the same attributes- scarlet collar, lapels and epaulettes of Carabiniers. Perhaps this was a regimental distinction?

                          4- On the right edge of the image of the painting by Johann Carl Wilck from the Frankfurt Historical Museum.
                          In the dark the foreground you can see two Sappers of the Light infantry, in which the badges on the upper arm are remarkable. Behind it, a soldier in the coat, holding a green Flag with yellow horns in the corners, obviously a battalion flag of the combustion of the English Were officer Light infantry regiment stands.

                          *dw_ In addition to my comment above Consider somit the myriad of official/ unofficial fanions utilised by the Jeune Garde, as well as the ad-hoc bodies of temporary formations such as Oudinots 'Grenadiers Reunis' of 1805 and later. -
                          The flag is shaped as a swallow tail, more of a cavalry escadron flag than infantry, and certainly nothing like the decreed 'fanions' in battalions (and these had hardly been promulgated in Paris anyway in 1810 I think. Therefore I assert these are company fanions only (two of them) used for manoeuvres or signalling (?)

                          Screenshot 2025-04-29 at 14.16.54.png
                          regards,
                          davew

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