Uniformierung preußischer Provianttrain 1806

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 916

    Uniformierung preußischer Provianttrain 1806

    Die gedruckten Instruktionen für den Wagen- und Schirrmeister des Provianttrains geben 1 grauen Rock und 1 dergl. Weste, beide weiß gefüttert. Die am 01.09.1806 ausgestellte Instruktion ändert handschriftlich die Rock- und Westenfarbe in blau und die Futterfarbe in rot.

    Weiß jemand, was nun stimmt?

    Danke und Gruß
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 01.10.2006
    • 2049

    #2
    Ab dem 7. Juni 1806 war anscheinend blau die Vorschrift (aus Jany, Band III):

    Jany, Band III.jpg

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    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 916

      #3
      Interessant ist, dass die Kolonnen-Inspektoren scheinbar schon vor 1806 dunkelblaue Röcke mit weißen Knöpfen, dkl.blauen Aufschlägen und stehendem Kragen hatten.

      Bezieht sich das schwarz für die Röcke des Kassentrains auch auf die Proviant-Train-Kasse?
      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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      • Sans-Souci
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 01.10.2006
        • 2049

        #4
        Hier die von Jany referenzierte Passage aus dem Streit:



        Mehr weiß ich leider auch nicht.

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        • Da Capo
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 23.10.2006
          • 916

          #5
          Danke und danke für den Hinweis auf Streit. Bei den Preußen-Quellen "humple" ich noch.

          Die Instruktion für den Kolonnen Inspektor (Proviant/Mehl) gibt im Wortlaut "Seine Mondirung besteht aus einem dkl.blauen Rocke mit dergl. Aufschlägen und stehenden Kragen, graublauen Unterkleidern, alles mit weißen Knöpfen besetzt." (I.HA, Rep.124 Nr.354). Die Instruktion selbst muss vor dem 07.06.1806 gedruckt worden sein, da die andren Instruktionen noch graue Röcke auswerfen.
          Die AKO vom 07.06.1806 sowie die Ordnung für die Feldbäckergesellen vom 16.09.1805 habe ich im GStA (noch) nicht gefunden.

          So ganz schwarze Röcke beim Kassenfuhrwesen scheint mir seltsam - aber es steht geschrieben!
          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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          • Spaen
            Erfahrener Benutzer
            Tambour-Major
            • 26.04.2020
            • 301

            #6
            Anmerkung:
            Seit dem Siebenjährigen Krieg war die Uniform für den gesamten Train (Artillerie, Ponton, Proviant) blau, rot aufgeschlagen. Ab 1790 erhielt der Provianttrain die beschriebene graue Uniform mit weiß. Durch AKO vom 07.Juni dann wieder blau, aber diesmal mit hellblauen Abzeichen. Die Professionisten kleideten sich selbst in blau, Knöpfe gelb, nach militärischem Schnitt, Hut oft mit goldener Tresse.
            Kolonneninspektoren wie sonst von Da Capo unter #3 beschrieben, aber Rockfutter rot.

            zu #5: "Die Instruktion selbst muss vor dem 07.06.1806 gedruckt worden sein...."- Diese Uniform wurde bereits seit 1790 getragen.

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            • Da Capo
              Erfahrener Benutzer
              Adjudant
              • 23.10.2006
              • 916

              #7
              Danke für die Ergänzung.
              Ist die Futterfarbe rot etwas, was man bei den preußischen Offizianten und Bedienten des Kriegskommissariats (also Kommissariat, Generalstabs-Bediente, Feld-Post-Amt, Feld-Proviant-Amt mit Bäckerei, Lazarette und dem jeweiligen Fuhrwesen) als gesetzt ansehen kann?
              Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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              • HKDW
                Erfahrener Benutzer
                Colonel
                • 02.10.2006
                • 3146

                #8
                Hier mal was vom Zustand der preußischen Armee Ein Geschirrmeister unf Comisariat Knecht.jpg

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                • Sans-Souci
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 01.10.2006
                  • 2049

                  #9
                  Hie ist noch einer, die Serie scheint aber von etwa 1786 zu sein:

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                  • Spaen
                    Erfahrener Benutzer
                    Tambour-Major
                    • 26.04.2020
                    • 301

                    #10
                    "...Ist die Futterfarbe rot....als gesetzt" anzusehen? - Ist für jede Kategorie gesondert zu betrachten. Eine einzige Quelle, welche diese Frage in Gänze beantwortet, fällt mir ad hoc im Moment nicht ein. Kann meiner Meinung nach nur mit Hilfe einer Vielzahl von zusammen zustellenden Einzelangaben beantwortet werden.
                    Kennt jemand dazu eine allumfassende Quelle?

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                    • Sans-Souci
                      Erfahrener Benutzer
                      Colonel
                      • 01.10.2006
                      • 2049

                      #11
                      Das einzige Buch, das mir zu dem Thema einfällt, ist das hier:

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                      • HKDW
                        Erfahrener Benutzer
                        Colonel
                        • 02.10.2006
                        • 3146

                        #12
                        Zitat von Sans-Souci Beitrag anzeigen
                        Hie ist noch einer, die Serie scheint aber von etwa 1786 zu sein:

                        https://digital.slub-dresden.de/werk...%5Bpage%5D=593
                        das ist genau die Serie, da hat auch Bleckwenn einiges verwurstelt in seinen 4 Bänden über die Preußische Armee im 7JK

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                        • Da Capo
                          Erfahrener Benutzer
                          Adjudant
                          • 23.10.2006
                          • 916

                          #13
                          Der Kiesling hilft ungemein weiter. Der von Kiesling zitierte Brecht war auf die Schnelle im Netz nicht zu finden.
                          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                          • Spaen
                            Erfahrener Benutzer
                            Tambour-Major
                            • 26.04.2020
                            • 301

                            #14
                            Der "Kiesling" gehört natürlich in jede gut sortierte Handbibliothek. Er fußt in einigen Sequenzen auf "Brecht". Diesen zu erwerben ist mir bis heute nicht gelungen. Er wurde meines Wissens nach auch noch nie öffentlich angeboten bzw. digitalisiert.

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                            • admin
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                              Colonel
                              • 30.09.2006
                              • 2849

                              #15
                              Zitat von Spaen Beitrag anzeigen
                              "Brecht". Diesen zu erwerben ist mir bis heute nicht gelungen. Er wurde meines Wissens nach auch noch nie öffentlich angeboten bzw. digitalisiert.
                              Habe mal den Virtuellen Bibliotheks-Katalog von Karlsruhe bemüht, der die Bestände aller (wissenschaftlichen) Bibliotheken Deutschlands durchforstet - der "Brecht" ist wirklich äußerst rar, nur in Bayern in München, Ingolstadt (Armeemuseum) und Coburg sowie in Brandenburg in der Bibliothek des militärhistorischen Instituts der Bundeswehr verfügbar. Vielleicht schaffe ich es mal nach Potsdam und fotografiere das Werk mit dem Handy durch (die Qualität der heutigen Handys ist ja vollauf ausreichend).

                              Schöne Grüße
                              Markus Stein
                              "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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